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10. September 2012, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Dreiunddreißigste Montagsdemonstration im Terminal

Manuskript: Volker Habl, Initative gegen Fluglärm Mainz 

Liebe Freunde, liebe Mitstreiter toll, Euch von hier oben alle zu sehen! Warum stehe ich hier?

Weil ich etwas zur Nachhaltigkeit sagen möchte!

Klar – auch wegen des Fluglärms und wegen der Emissionen. Aber ich steh' hier auch wegen der Unvernunft, und die heißt für mich: Hr. Dr. Schulte – nach dem Motto: Gier frisst Hirn.

Anlass für meine Rede ist die letzte Ausgabe der Schmusezeitung STARTfrei (Zeitung hochhalten), dieses Propagandablatt des Ungeheuers Fraport.

Es geht in dieser Zeitung auch um Nachhaltigkeit , bzw. um das, was Fraport unter Nachhaltigkeit versteht.

Beim Lesen war ich elektrisiert:
Fliegen und Nachhaltigkeit. Wie geht das?

 

Liebe Mitstreiter!

Neben Fluglärm und Emissionen gibt es noch ein anderes Problem:

Selbst wenn der Lärm weg wäre, wenn also die Flugzeuge geräuschlos fliegen könnten, das Kerosin würde trotzdem verbrannt.

Es gibt kein anderes Fahrzeug, was so ineffizient Menschen und Material vorwärts bewegt wie das Flugzeug.

Nachhaltigkeit bedeutet für mich und ich denke auch für uns alle hier :

•  mit den vorgegebenen Mitteln, Rohstoffen und Personen

•  global erfolgreich umgehen,

•  damit auch unsere Enkel was von dieser Welt haben.

Bei Herrn Dr. Schulte in STARTfrei wird Nachhaltigkeit zum beschönigenden Deckmäntelchen für seine Expansionen.

Für ihn bedeutet Nachhaltigkeit:

•  die Feuerwache 4 wird Passivhaus,

•  ein Regenrückhaltebecken wird gebaut,

•  Elektro-Autos auf dem Vorfeld sollen das Klima verbessern.

 

Klingt positiv, oder? Was aber bedeutet das?

Herr Dr. Schulte beschwört öffentlich den Anstand .

Und er will ablenken von wirklicher Nachhaltigkeit . Fliegen kann nie nachhaltig sein!

Es geht Herrn Dr. Schulte nicht

•  um den sparsamen Umgang mit den Rohstoffen,

•  um den Globus im allgemeinen,

•  um ein nachhaltiges Leben für die nächsten Generationen.

Es geht ihm um Fraport und den Gewinn der Eigentümer.

Herr Dr. Schulte präsentiert sich damit als Opportunist für seine Firma. Er ist für mich ein Illusionskünstler.

Als ob die Entwicklung am Ende des Ölzeitalters immer so weiter gehe wie in den letzten Jahrzehnten.

 

Herr Dr. Schulte verstehen Sie doch? Erdöl ist was anderes als Kuchen .

Wenn ein Kuchen aufgegessen ist, ist er fort und was machen wir?

Wir backen uns einen Neuen. Weil Getreide nachwächst!

Erdöl wächst nicht nach!

Das ist weg! Fort für immer . Vom Winde verweht!

Ein Mitstreiter hat mir hier bei der Demo vor kurzem erklärt:

ein Flugzeug verbraucht von der NW-Bahn bis zur Gangway 400 bis 1000 Liter Kerosin. Das verbraucht mein Auto in einem Jahr.

 

Herr Dr. Schulte, merken Sie nicht? Das Zeitalter des Erdöls nähert sich dem Ende - auch für Flugzeuge !

Es gibt keine Lösung für das fehlende Öl.

Verstehen Sie doch endlich!

•  wir wollen keine brennenden Ölplattformen im Golf von Mexiko oder in der Nordsee,

•  wir wollen kein kanadisches Schieferöl,

•  wir wollen auch kein „gefracktes“ Gas aus Norddeutschland.

Wir wollen, dass die Flugzeuge zum Teil unten bleiben, die Kerosinsteuer hochgeht und sinnvoll mit Öl umgegangen wird.


Von welchen Alternativen träumen Sie eigentlich, Herr Dr. Schulte? Für mich gibt es folgende Alternativen:

Alternative 1 : Kohle zu Öl, Gas zu Öl.

Kohle und Gas, aber das sind doch die Klimakiller dank CO 2 !

Die Auswirkungen sehen wir gerade in den USA. Verursacht durch den Klimawandel gibt es in Amerika eine riesige Dürr e.

Mit dem Ergebnis: die Brotpreise werden steigen, weil das Umweltministerium in den USA die Beimischung von Ethanol verlangt.

Alternative 2 : Mais zu Öl, Weizen zu Öl, Zucker zu Öl, Holz zu Öl.

Felder und Wälder werden für Biosprit statt für Nahrungsmittel verwendet.

Wir werden es noch zu spüren bekommen: es geht um Tank oder Teller . Das ist doch pervers , oder?

Alternative 3 : Strom statt Kerosin soll die Flugzeuge antreiben.

So wird es in diesen Tagen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin gezeigt. (Zeitung hochhalten)

Wir stöhnen über die steigenden Strompreise und die Flugzeuge sollen mit Batterien betrieben werden.

Das schaffen die doch kaum mit dem Opel Ampera, der immer hier unten steht. Es wurden 4.000 Stück verkauft – 4.000! Und das liegt nicht an Opel. Die anderen Autohersteller haben auch keinen Absatz.

Batteriebetriebene Flugzeuge. Das ist reine Utopie. Das ist Kokolores.

Alles, was angedacht wird, belastet das Klima, die Brotpreise, die Menschen.

Herr Dr. Schulte, geben Sie es doch zu:

Sie selbst glauben nicht mehr an den Erfolg von Fraport. Oder gab es andere Gründe, LH – Aktien für 780.000 Euro zu verkaufen?

 

Und jetzt zu Mainz, meiner Heimatstadt!

In Mainz wurde das „Drucken“ erfunden.

Damit kann man Gesetze schwarz auf weiß drucken, aber es gibt bis heute kein Gesetz gibt, das uns vor Fluglärm schützt.

In Mainz wurde 1790 die erste deutsche, bürgerliche Republik mit demokratischen Rechten gegründet .

Wir haben das demokratische Recht zu demonstrieren. Wir wollen aber mehr!

Über den Wolken mag die Freiheit wohl grenzenlos sein, aber unter den Wolken muss es ein Recht geben, den Flugverkehr vernünftig zu regulieren.

In Mainz ist die Gier, Habsucht und Unverantwortlichkeit begraben .

Sie heißt als Person Bischof Albrecht.

Er ließ vor 500 Jahren den Schmarren verkünden: „Sobald das Geld im Beutel klingt, die Seele in den Himmel springt.“

Er wollte groß und mächtig werden.

Bischof Albrecht trieb Martin Luther zur Spaltung der Kirche.


Herr Dr. Schulte lässt den Schmarren verkünden:

•  wir schaffen Arbeitsplätze,

•  unsere Flugzeuge werden leiser,

•  wir arbeiten nachhaltig.

Wisst ihr was: Ich glaub' der will uns verarschen, aber wir machen da nicht mit!

 

Liebe Mitstreiter!

Jeder Mensch muss einmal sterben.

Es mag pietätlos klingen, aber ich würde mich ehrlich freuen, wenn meine Urenkel am Grab von Herrn Dr. Schulte vorbeigehen und sagen:

Seht, das war der Mann, der aus Gier, Habsucht und Unverantwortlichkeit an dem Planungsfehler Nordwestbahn und Flughafenausbau Frankfurt Main festgehalten hat.

Er entfachte damit einen Riesenprotest, der zu einem weltweiten Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr und zur Schließung der Nordwest-Landebahn führte .

Liebe Freunde, liebe Mitstreiter!

Die geplante Verdoppelung der Kapazität Flughafen Frankfurt ist nicht „raumverträglich“ – von der Sozialverträglichkeit ganz zu schweigen!

Wir Bürger, das Ganze Rhein-Main-Gebiet besteht auf Nachhaltigkeit und Raumverträglichkeit!

Hier stehe ich, ich kann nicht anders!

Die Bahn muss weg!

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr