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14. Januar 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Sechsundvierzigste Montagsdemonstration im Terminal

Liebe Freunde und Mitstreiter,

Wo ist er denn bitteschön, der Lärm? Das fragte sich so manch einer, der in den letzten Wochen nach Flörsheim kam.

Der Lärm ist immer da, wenn auch an unterschiedlichen Orten. Und er quält Menschen. Er ist genauso Wirklichkeit wie der Feinstaub und die Tonnen von Giften , die täglich Hunderte von Flugzeugen ausstoßen.

Nicht ein „lärmarmer“ Tag in Flörsheim vergeht, an dem ich nicht an die Menschen in Sachsenhausen, Niederrad, Nauheim oder anderswo denke. Wir alle wissen, die Ruhe ist trügerisch. Sie ist so flüchtig wie ein Windhauch. Genauso trügerisch wie das Vertrauen auf aktuelle Flugrouten. Sie liegen wie Spielbälle in den Händen der Profitgeier und Menschenfresser. Den Kampf gegen sie können wir nur gemeinsam gewinnen und darum sind wir hier!

Liebe Freunde, ich möchte euch gerne zu einem persönlichen Jahresrückblick einladen.

Für unsere Familie gab es viel Trauriges… der Lärm, das Leid, schlimme Zeiten…

Der Kindergeburtstag meines Sohnes, der im April 7 Jahre alt wurde, war so furchtbar laut, dass mir bei den Vorbereitungen die Tränen kamen. Oder mein Geburtstag im Mai, ein herrlich sonniger Tag, überschattet und verdorben… Bei der Beerdigung meiner Oma im gleichen Monat musste die Gemeindereferentin ihre Trauerrede mehrfach wegen Fluglärm unterbrechen. Die Reihe lässt sich fortsetzen. Da fast unsere gesamte Familie und viele Freunde hier in Flörsheim leben, werden nahezu alle unsere Feste und Aktivitäten vom Fluglärm kaputt gemacht.

Es ist schrecklich laut in den Schulen und Kitas in Flörsheim. Nicht ohne Grund dürfte an diesen Standorten nie mehr eine Schule gebaut werden. Während wir Eltern größtenteils auswärts auf der Arbeit sind, können die Kinder dem Lärm nicht entkommen. Sie sind ihm den ganzen Tag ausgesetzt.

Meine Jungs sind 5 und 7. Sie brauchen das Spielen und Toben im Freien und in der Natur.

Die vielen vom Lärm zerstörten Stunden unseres Lebens, all die schlaflosen Nächte und die ständigen Sorgen um unsere Gesundheit und um unsere Zukunft…

Es macht uns auch so traurig, dass viele liebe Menschen uns verlassen und wegziehen.

Trotz all des Kummers und der großen Wut haben mir die gemeinsamen Aktionen und Proteste immer wieder Kraft und Hoffnung gegeben. Das Stricken in Offenbach, die Menschenkette in Frankfurt, die Großdemos am Terminal, der Jahrestag an der Nordwestlandebahn, die Kundgebung am Paulsplatz, unser Flörsheim-Hochheimer Sommerfest, Holiday at the airport, das Brücken schmücken, die stille Nacht und vieles mehr.

Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und schnell gespürt, wie gut wir aufgestellt sind und dass wir viele Anhänger und Unterstützer haben. Und vor allen Dingen, dass wir im Recht sind!

Wir verfügen über Sachverstand und ein breit gefächertes Hintergrundwissen. Wir haben eine enorme Energie und unerschöpfliche Kreativität. Wir sind viele und wir sind ständig in den Medien präsent.

Wir treiben unsere Gegner in die Enge, was man an dem neuen Ja zu Fra Film sieht. Die Verantwortlichen nehmen uns ernst und suchen nach Möglichkeiten uns los zu werden, sie investieren viel Geld (das auch noch zu überwiegendem Teil in öffentlicher Hand liegt – ein Skandal!), aber uns bekommt man erst los, wenn wir den Lärm los sind .

Liebe Freunde, wir haben hervorragende Ärzte, Anwälte, Wissenschaftler, Künstler und Geistliche auf unserer Seite.

Die Bundesärztekammer hat 2012 in einem eindringlichen Appell Bund und Länder aufgefordert, die Bevölkerung besser vor Fluglärm zu schützen. Die Kirchen unterstützen unseren Protest immer wieder in der Öffentlichkeit. Viele einzelne Menschen haben uns mit großartigen Aktionen beeindruckt – ich denke hier z.B. an Herrn Faupel und seine Lärmwehr.

Dann sind da noch einige Ereignisse, die mich in meinem Kampf gegen den Flughafenausbau regelrecht beflügelt haben.

· Die Bruchlandung für die Stadt München und die Befürworter der dritten Startbahn: Die Gegner des Flughafenausbaus haben im Juni 2012 den Bürgerentscheid über das umstrittene Projekt gewonnen und den Flughafenausbau gestoppt.

· Am 3. September 2012 wurde der völlig unzureichende und konzeptionslose Lärmaktionsplan veröffentlicht und es hat eine richtige Flut von Einwendungen gegeben. 13.000 Einwendungen gegen den Lärmaktionsplan. Ein deutliches Signal – bis hin zur EU.

· Im Dezember verschiebt die Fraport den Baubeginn für das neue Terminal 3 auf wirtschaftlich "bessere Zeiten", weil der Luftverkehr zur Zeit nicht so stark wie geplant wächst.

Und die rechtliche Seite. Es gibt noch Chancen.

· Das Sachsenhäuser Ehepaar Herrlein hat Verfassungsbeschwerde wegen des Flughafenausbaus eingelegt. Sie berufen sich auf die Verletzung ihres Grundrechtes auf körperliche Unversehrtheit – und sie haben einen guten Anwalt.

· … wie die Stadt Flörsheim und 23 vom Verein Für Flörsheim unterstützte Musterkläger, deren Klagen beim Hessischen Verwaltungsgericht nach der Entscheidung des noch letzten anhängigen Verfahrens (Tanklager Raunheim) wieder aufgerufen werden.

Liebe Freunde, voller Hoffnung und Tatendrang beginne ich das Jahr 2013!

Wir sind Bürger dieses Landes, Menschen dieser Erde! Wir werden unser Leben und unsere Umwelt nicht für Profit und imaginäre Arbeitsplätze opfern!

Wir kämpfen weiter und wir werden gewinnen! Der Himmel gehört nicht Fraport!


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr