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11. März 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Vierundfünfzigste Montagsdemonstration im Terminal

Rede von Eva Reiß, Dekanin, Haus der Evangelischen Kirche, Offenbach

Neulich hatte ich die Gelegenheit im Stadtparlament in Offenbach zu sprechen. Es ging um das Klinikum. Tags drauf wurde davon in der Zeitung berichtet, dass ich dort gesprochen habe . Neben meinem Namen stand soetwas wie ein Titel in der Zeitung. Die Fluglärmgegnerin konnte man da lesen. Ja, alles korrekt, ich bin gegen Fluglärm. Als ich das las, kam mir die Frage; sind wir das nicht alle? Gibt es eigentlich Leute, die für Fluglärm sind? Müsste es denn nicht selbstverständlich sein, gegen Lärm zu protestieren?

Der Lärm muss weg. Das müsste doch eine Forderung sein, der alle Menschen zustimmen können.

Wir wissen doch: Lärm wirkt zerstörerisch. In der Bibel, im ersten Testament können wir lesen, dass mit Lärm und Geschrei, mit Geduld und Posaunen die Mauern der Stadt Jericho zum Einsturz gebracht wurden. Tagelang waren die Israeliten um die Stadt herumgezogen und haben die Posaunen erklingen lassen. Immer wieder gingen sie, Runde um Runde um die festgebauten starren Mauern. Zum Schluss fielen die Mauern in sich zusammen, sie gaben sozusagen nach. An diese Geschichte denke ich oft, wenn wir hier im Terminal unsere Runden drehen mit Krach und Lärm, Geduld und Ausdauer, Montag für Montag.

Wir wissen, das nervt die Angestellten und Reisenden an den Schaltern, das nervt Fraport und Lufthansa, das nervt die Politiker in Wiesbaden und in den Wahlkampfveranstaltungen in der gesamten Region. Ich hoffe, dass sich alle genannten Personen Gedanken machen, wie sie uns und unsere Forderungen wieder still bekommen. Ich hoffe, dass d i e wenigstens montags um 18 Uhr denken: Der Lärm muss weg.

Darum müssen wir weitermachen, damit wir eines Tages erleben, dass auch sie zusammen mit uns rufen: der Lärm muss weg.

Wir müssen weitermachen und immer wieder herkommen, damit es konkrete Überlegungen gibt, wie der Lärm aktiv begrenzt werden kann, die Anzahl der Flugbewegungen gedeckelt werden kann, das absolute Nachtflugverbot von 22-6 Uhr durchgesetzt und eingehalten werden kann.

Lärm wirkt zerstörerisch nicht nur auf die Mauern der Stadt Jericho, sondern auch auf unsere Gesundheit, wenn wir morgens um 5 Uhr nach knapp sechs Stunden Schlaf aufwachen. Lärm zerstört die Konzentration, die wir in Schule und Beruf benötigen zum Lernen und Arbeiten. Lärm zerstört die Kommunikation in den Familien und Freundschaften, in Klassenzimmern und Büros.

Leider sehen und hören das nicht alle so. Nicht alle sind selbstverständlich Fluglärm- Gegner und Gegnerinnen. Manche meinen, Fluglärm ist ein deutliches Kennzeichen dafür, dass die Wirtschaft brummt. Und je lauter und häufiger es brummt, desto besser sei es für die Wirtschaft und das Wachstum der Wirtschaft. Sie nehmen in Kauf, dass Kirchen und Moscheen kein Ort des stillen Gebets mehr sein können, weder am Freitag noch am Sonntag, es ist ihnen egal, dass Friedhöfe keine Orte des Friedens und der Trauer sein können. Sie glauben, dass Wachstum der Wirtschaft sich unbeschadet in alle Bereiche des menschlichen Lebens ausdehnen darf. Wachstum darf oder soll nach ihrer Meinung sein um jeden Preis, auch um den Preis der Gesundheit der Bevölkerung und um den Preis der Bildung und Ausbildung der jungen Leute.

Solange sie diesem Irrglauben anhängen werden wir mit Krach und Plakaten mit Lärm und Bannern, mit Rufen und mit Posaunen kommen und diese falschen Geister und unsolidarischen Geisteshaltungen als schädlich entlarven und bloßstellen. Wenn der Fluglärm in unseren Häusern und Schulen, in den Kirchen und Moscheen zu hören ist kein Zeichen für Wirtschaftswachstum.

Wenn wir im Garten liegen und uns erholen wollen, dann lernen wir vielleicht, Flugzeuge am Lärmpegel und an der Silhouette zu unterscheiden und zu erkennen,

aber das fördert die Wirtschaft auf keinen Fall. Aus Lärm und Krach entsteht keine schöpferische Kraft, die Neues entstehen lässt. Dazu braucht es die Ruhe der Nacht, die Stille der Einkehr und ruhige Zeit zum Nachdenken, für Fantasie und Erfindergeist.

Deswegen lassen Sie uns dieses Thema weiterhin hineintragen in die Parlamente und Parteiversammlungen, in Kollegien und Wahlkampfveranstaltungen.

Wir wollen den Titel Fluglärmgegner und Fluglärmgegnerin laut und deutlich tragen und ausfüllen. Zum Glück müssen wir das nicht allein machen, sondern haben viele Unterstützerinnen und Unterstützer. Vielen Dank, gemeinsam werden wir Erfolg habe

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr