17. Juni 2003
Flughafenausbau: Die Region
wird "abgesiedelt!"
"Das Ausmass an Überheblichkeit
bei den Fraport-Verantwort-lichen lässt sich wohl kaum noch
steigern", entrüstet sich der Sprecher des Bündnisses
der BIs gegen den Flughafenausbau. "Da wird ganz frech der
Spiess herumgedreht und einem alteinge-sessenen Betrieb wie Ticona
das Existenzrecht an seinem Standort bestritten - weil dort ein
Flieger abstürzen könnte!" Dieser PR-Trick soll
davon ablenken, dass die eigentliche Fragestellung genau andersherum
lautet: Darf im Gefahrenbereich eines Chemiewerkes eine Landebahn
gebaut werden?
Die Landesregierung ist im Aufsichtsrat eines
Wirtschafts-unternehmens: FRAPORT versucht nun quasi mit der staatlichen
Gewalt einem anderen Wirtschaftsunternehmen die Lizenz bzw. Genehmigung
zu entziehen.
Ticona ist aufgefordert diesem staatlichen
Handeln zu widersprechen!
Die Berichte, dass sich Fraport Sorgen wegen
des Ticona Standortes aufgrund seiner Nähe zur IC-Trasse
und der Autobahn mache und fragt, ob das Werk dort überhaupt
tragbar sei, ist nach Auffassung des Bündnisses ein einsamer
Höhepunkt der Arroganz einer unseligen Allianz zwischen Fraport
und der Landesregierung. "Da wird von der Notwendigkeit einer
"Absiedlung" gesprochen - wir fragen uns, wann sich
Fraports Fürsorge auf die Menschen im gesamten Gebiet ergiesst
und man ihnen anbietet, sich absiedeln zu lassen," so der
Sprecher. Schliesslich seien die Gefahrenpotenziale durch den
Flughafen und andere Unternehmen überall sehr hoch.
Es ist nach Auffassung des Bündnisses
eine erschütternde Tatsache, dass man offenbar darauf hin
arbeitet, dem Flughafen jedes Expansionshindernis aus dem Wege
zu räumen - selbst wenn es sich dabei um Menschen (und Arbeitsplätze)
handelt.
"Darf es sein, dass Milliardenwerte
an mühsam erspartem Immobilienvermögen vernichtet werden,
dass die Lebensleistung von Menschen einem wirtschaftlichen Moloch
geopfert wird und dass eine ganze Region vergewaltigt wird? Darf
es sein, dass die Gesundheit von Millionen weniger wert ist, als
die Dividenden-ausschüttung des Flughafenbetreibers?"
Was hier getrieben wird, ist menschenverachtende
Unter-nehmens- und Landespolitik.
Darf man noch hoffen, dass es unabhängige
Richter gibt, die jenseits von formaljuristischen Entscheidungen
zu ihrer eigentlichen Aufgabe zurückfinden und Recht sprechen?
Recht für die Bürger!
Fest steht: Sollte TICONA weggezwungen werden,
bleibt das Absturzrisiko TANKLAGER für RAUNHEIM und EDDERSHEIM
sowie der Autobahn A3 bestehen!
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