14. September 2004
Gemeinsame Pressemitteilung
Zukunft Rhein-Main - BUND - Robin Wood-
Bündnis der Bürgerinitiativen
Verdrängtes Risiko:
Fernbahnhof-Überbauung mit der NW-Landebahn unvereinbar
Die vorgesehene Überbauung des Fernbahnhofs
am Frankfurter Flughafen ist mit dem Bau der Nordwestlandebahn
im Kelsterbacher Wald unvereinbar. Auf dieses bisher weitgehend
verdrängte Risiko weisen die in der "Zukunft Rhein-Main“
zusammengeschlossenen Kommunen, das Bündnis der Bürgerinitiativen,
BUND und Robin Wood mit einer heute gestarteten Plakataktion hin.
Das „Airrail-Center“, die geplante
gigantische Überbauung des Fernbahnhofs, würde mit nur
70 Meter Abstand überflogen. Die Folgen einer Kollision oder
eines Absturzes wären für Tausende von Menschen in diesem
Gebäude tödlich. Obwohl die Problematik seit längerem
bekannt ist, wird sie von den Genehmigungsbehörden und der
Fraport AG heruntergespielt. Das Chemiewerk Ticona, das sich gegen
die geplante Landebahn wendet, soll wegen seiner Nähe zur
geplanten Anfluglinie geschlossen, vielleicht sogar enteignet
werden. Nun wird sogar die Ausweitung der Produktion wegen eines
möglichen Absturzrisikos nicht genehmigt und bereits erteilte
Baugenehmi-gungen werden möglicherweise zurückgeholt.
Doch die mögliche Gefahrenlage aus der Bebauung des Fernbahnhofs
und des Baues der Nordwestbahn interessiert weder die Landesregierung
noch die Fraport AG. Die Initiatoren wollen auf diese Ungleichbehandlung
und das drohende Risikopotential hinweisen.
Nach den Plänen der Fraport AG soll
über dem Fernbahnhof ein riesiges Gebäude für ein
Hotel, für Gaststätten, Büros und Verkaufsflächen
errichtet werden. Die Ausdehnung des Baukörpers und die Zahl
der Menschen, die sich darin aufhalten, entspräche etwa der
Frankfurter Zeil. Das „Airrail-Center“ befindet sich
so dicht neben der Anfluglinie der geplanten Landebahn Nordwest,
dass die Flügelspitzen der landenden Flugzeuge nur etwa 70
Meter Abstand zum Gebäude hätten. Jede kleine Kursabweichung
im Anflug könnten zur Katastrophe führen. Alleine 7.000
Arbeitsplätze werden in dem Gebäude untergebracht, Tausende
von Reisenden werden sich darin aufhalten. Rechnerisch kann man
zu mehr Opfern kommen als bei einem Absturz auf das Chemiewerk.
Weder im Raumordnungsverfahren noch in den
bisher vorgelegten Sicherheitsstudien sind die Risiken im Osten
der geplanten Landebahn untersucht worden, im Gesamtausbauplan
der Fraport wird das „Airrail-Center“ überhaupt
nicht erwähnt. „Die Risiken des Luftverkehrs dürfen
in der dichtbesiedelten Rhein-Main-Region nicht noch weiter gesteigert
werden. Sicherheit muss Vorrang haben!“ so die Sprecher
dieser Gemeinschaftsaktion.
Für weitere Informationen: ZRM: Elisabeth Strasser 06152/989250
Bündnis der Bürgerinitiaven: Ingrid Kopp 0611/72 16
00
BUND: Brigitte Martin 06151/37931
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Presseinformationen
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