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29. November 2004
Gemeinwohl umdefiniert
Das Regierungspräsidium begründet
die erteilte Baugenehmigung für die durch ein Privatunternehmen,
die Lufthansa-Technik, zu betreibende Werft damit, dass der Nutzen
für das Gemeinwohl wegen der Arbeitsplätze so überragend
sei, dass die Gesundheit der Bürger und der Naturschutz demgegenüber
nur untergeordnete Bedeutung hätten.
"Das ist", so Winfried Heuser, Sprecher des BÜNDNISSES
DER BÜRGERIN-ITIATIVEN „die Pervertierung des Gemeinwohlbegriffes".
Selbst Fraport be-hauptet nicht, dass durch den Bau der Großflugzeugwerft
neue Arbeitsplätze ent-stehen. Im Gegenteil, wenn künftig
alle Großflugzeugen in einer einzigen moder-nen Halle gewartet
werden, spart das vor allem Personalkosten. Mit Kostener-sparnis
wird auch die Waldrodung begründet. Innerhalb des Zaunes
stehen nach eigenen Angaben des Flughafenbetreibers sehr wohl
- freilich teurere - Alternativ-standorte zur Verfügung.
Von den A380 der Lufthansa wird nur immer einer zur Wartung am
Boden sein. Der könnte, wäre der behauptete gute Wille
tatsächlich vorhanden, auch in der gerade im Bau befindlichen
CCT-Halle gewartet werden. Mit geringstem Mehraufwand könnte
dieser Neubau jetzt noch um einen Meter höher ausgeführt
werden, und das Riesenflugzeug würde hinein passen. "Deswe-gen
ist es nur als skandalös zu bezeichnen, wenn unter Verletzung
europäischen Naturschutzrechts zu Lasten der Gesundheit der
Bürgerschaft wertvollster (Bann)? Wald, seltene Pflanzen
und Tiere geopfert werden, um ein nur privatnütziges Vorhaben
durchzupauken" schloss der Sprecher.
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