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Frankfurt, den 16. März 2005
Genügend Zeit zum
Umplanen
BUND will Flughafenerweiterung nicht im Wald, sondern im
Verfahren erstreiten/ BUND weist Benders Angriffe zurück
Völlig unverständlich sind für
den Vorstand des hessische Landes-verband des Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) die Äußerungen von
Fraport-Chef Dr. Wilhelm Bender (FR vom 16.03.05), der BUND würde
„sprachliche Aufrüstung“ anlässlich der
Flughafenerweiterungsplanungen betreiben. „Wir streiten
im Verfahren und vor Gericht und rufen nicht zu irgend-welcher
Gewalt im Wald oder anderswo auf“, stellt Vorstands-sprecherin
Brigitte Martin klar. Allerdings könne Fraport die Zeit bis
zum Ende der diesjährigen Vegetationsperiode dafür nutzen,
endlich die Werften für die Condor-Cargo-Technik (CCT) und
für das Riesenflugzeug A380 umzuplanen, damit kein unersetzlicher
Bannwald gerodet werden muss.
Schon in seinen bisherigen umfangreichen
Stellungnahmen und im Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren
der A380-Werft machte der BUND deutlich, dass er die massive Naturzer-störung
im unersetzlichen Bannwald und im europarechtlich als Vogelschutzgebiet
und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) geschützten "Mark-
und Gundwald" nicht einfach hinnehmen will. Auch hier irrt
Dr. Bender, wenn, er meint, dass ohne Großausbau dieses
Verfahren einfach „durchgewunken“ worden wäre.
Der BUND und auch Kommunen zeigten Alternativstandorte innerhalb
des Flughafengeländes auf, die ohne Waldverlust immer noch
realisiert werden können. Die einfachste Möglichkeit
ist nach Ansicht des BUND, die Sommerpause zum Umplanen der beiden
Werften für CCT und für den A380 zu nutzen, so dass
der Platz-bedarf insgesamt geringer ist. Ohnehin liegt die Baustelle
der CCT-Halle zur Zeit still. Wenn Fraport diesem Vorschlag folgt,
so wäre die aussichtsreiche Klage des BUND beim Verwaltungs-gericht
gegenstandslos.
Als Milchmädchenrechnung bezeichnet
der BUND, die Äußerung Dr. Benders, dass die Startbahn
West mehr Arbeitsplätze als erwartet schuf. In den letzten
Jahrzehnten wuchs der Luftverkehr überproportional an, was
aber auch zur Folge hatte, dass anstatt der vor gut zwanzig Jahren
beantragten 330.000 Flugbewegungen im Jahr 2004 auf dem Frankfurter
Flughafen 477.000 abgewickelt wurden und Experten meinen, dass
mit den technischen Möglich-keiten von heute auch noch eine
Steigerung mit den vorhandenen Bahnen möglich sind.
100.000 Einwendungen aus der Region sind
nicht zu banalisieren. Dahinter verbergen sich auch noch viele
Menschen, denen die künftige Belastungen beim Bau einer neuen
Bahn noch nicht gewärtig sind, wie Vorstandssprecherin Brigitte
Martin in Veran-staltungen feststellte. „Die meisten Menschen
wachen immer erst auf, wenn die Bagger rollen oder die Lärmbelastung
plötzlich zunimmt“, konstatiert sie. Sich in einem
so umfangreichen und komplexen Verfahren in dieser kurzen Frist
von nur sechs Wochen zu beteiligen erfordert schon einige Überwindung
von den Bürgerinnen und Bürgern. Auch aus diesem Grund
ist das Enga-gement der Bevölkerung im Gegenteil zu Dr. Benders
Auffassung als immens zu bezeichnen.
Rückfragen
beantworten Ihnen
Thomas Norgall, Naturschutzreferent
Brigitte Martin, Vorstandssprecherin
Telefon 0175 - 23 44 689 bzw. 0 61 51 - 37 931
BUND Hessen
Telefon 069 – 67 73 76 14, Telefax: 069 - 67 73 76 20
Triftstr. 47, 60528 Frankfurt/M. - Niederrad
eMail: thomas.norgall@bund.net
www.bund-hessen.de
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