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Frankfurt, den 04. Oktober 2005
Beweis erbracht:
Flughafen braucht keine neue Bahn
Naturschutzflächen könnten erhalten werden
Nach der eindrucksvollen Präsentation der unabhängig erarbeiteten
Simulation der Luftverkehrskapazität am Frankfurter Flughafen
muss die Ausbaudiskussion nach Meinung des Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) grundsätzlich neu hinterfragt
werden. Für den BUND Vorstandsmitglied Brigitte Martin sind
die "Tricksereien der Fraport nun eindrucksvoll entlarvt"
worden.
Die für den BUND und zahlreiche private Einwenderinnen und
Einwender tätige Fachanwältin für Verwaltungsrecht
Ursula Philipp-Gerlach hebt hervor, dass es nun weltweit erstmals
gelungen sei, das zentrale Sachverständigengutachten zur Begründung
eines Flughafen-Ausbaus durch die Seite der Betroffenen nachzurechnen.
"In Frankfurt wurde die Monopolstellung der Flughafen-Lobby
erstmals ernsthaft überprüft und dann sogleich erschüttert",
stellt Rechtsanwältin Philipp-Gerlach fest.
Das laufende Genehmigungsverfahren muss aus der Sicht des BUND sofort
abgebrochen werden. BUND Vorstandsprecherin Brigitte Martin: "Die
Fortsetzung des Erörterungstermins ist reine Zeit- und Geldverschwendung".
Notwendig ist jetzt eine politische Neubestimmung, denn bisher wurde
die Diskussion über die Umweltbelastungen auf einer falschen
Grundlage geführt. Der BUND hatte bereits aufgezeigt, dass
die Zahl der Lärmbetroffenen nach dem Entwurf zur Änderung
des Landesentwicklungsplans heute vom Land um mehrere 10.000 Menschen
höher angesetzt wird als noch im Raumordnungsverfahren, das
2002 endete. Mit den nun vorliegenden Zahlen würde die Zahl
der Betroffenen noch einmal deutlich anwachsen. Hinzu käme
die neue Qualität der Sicherheitsdiskussion, da Fraport bisher
ebenfalls mit zu geringen Flugbewegungszahlen pro Jahr argumentiert.
Beim heutigen Erörterungstermin stellte das "Büro
für Geoinformation, Umweltleitplanung, Neue Medien" die
im Auftrag der Zukunft Rhein Main erstellte Echtzeit-Simulation
der Luftverkehrskapazität für die Start- und Landebahnen
am Frankfurter Flughafen vor. Es konnte aufzeigen, dass die Kapazität
des Frankfurter Flughafens mit der neune Landebahn 900.000 Flugbewegungen
im Jahr beträgt (+ 27 %) und die von der Fraport behauptet
657.000 Bewegungen bis zum Jahr 2015 nur einen Bruchteil der Leistungsfähigkeit
abbilden. Die Fraport hat auch die bestehende Kapazität heruntergerechnet.
Auch ohne den Bau einer neuen Landebahn im Kelsterbacher Wald können
am Flughafen 560.000 Flugbewegungen im Jahr und damit 70.000 (14
%) mehr stattfinden als von der Fraport behauptet.
Rückfragen beantwort:
Brigitte Martin, Vorstandsprecherin auf dem EÖT anwesend) 0175
2344689
BUND Hessen Triftstr. 47 60828 Frankfurt
Telefon: 069 67 73 76 0 Telefax: 069 67 73 76 20
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