Frankfurt, den 05. Dezember 2006
BUND fragt nach:
Zieht sich Lufthansa-Wartung
aus Frankfurt zurück?
Naturzerstörung
aber keine Arbeitsplätze in Frankfurt?
Nahezu unbemerkt hat die Lufthansa bekannt
gegeben, dass ab 2008 die Langstreckenflotte (A330 und A340) in
Malta gewartet werden soll. Dort werden in einen neuen Hangar
Millionenbeträge investiert. "In Frankfurt baut man
nur eine halbe Halle, obwohl Fraport für Lufthansa die Genehmigung
zum Bau der gigantischen A380-Halle besorgt hat und jetzt wird
in Malta investiert. Offensichtlich ist in Malta alles, insbesondere
das Personal billiger", so die Vorstandssprecherin Brigitte
Martin des Hessischen Landesverbands im Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND).
Damit dürfte das im Genehmigungsverfahren
zur A380-Wartungshalle von Fraport und Lufthansa präsentierte
Wartungskonzept hinfällig geworden sein. Die versprochenen
Arbeitsplätze, die durch die Wartung der Lufthansa-Langstreckenflotte
entstehen sollten, werden dann wohl in Malta entstehen. Der für
die Anwohner jedoch lärmschützende Bannwald wurde gerodet,
um den scheinbar notwendigen Wartungsbedarf in Frankfurt zu befriedigen.
Das Hessische Verkehrsministerium wird im
Schreiben des BUND aufgefordert, zu klären, ob der bisher
von der Fraport AG in den Planfeststellungsunterlagen beschriebene
Wartungskonzept überhaut noch besteht. Das der Genehmigung
für die A380-Halle zugrundeliegende Wartungskonzept sah vor,
dass nahezu die gesamte Langstreckenflotte der Lufthansa in Frankfurt
gewartet werden sollte.
"Sollte sich die Vermutung des BUND
bestätigen, wird immer deutlicher auf welch wackeligen Prognosen
die Fraport AG ihre Prognosen zugunsten eines Flughafenausbaus
stellt" so die Rechtsanwältin des BUND, Ursula Philipp-Gerlach.
Bedarfsprognosen, die ein "öffentliches Interesse"
zugunsten einer weiteren Lärmbelastung und einer Zerstörung
von Bannwald rechtfertigen sollen, dürfen nicht auf rein
unternehmerischen Betriebskonzepten beruhen. Dies führt dazu,
dass durch Unternehmensentscheidungen solche prognostizierten
Entwicklungen mit einem Schlag zunichte gemacht werden können
oder erst gar nicht mehr als Unternehmensziel verfolgt werden,
ohne dass der Staat dann noch eingreifen kann. Die Zerstörung
der Natur und die zusätzliche Fluglärmbelastung aufgrund
reiner wirtschaftlicher Interessen der Fraport AG und der Lufthansa
sind jedoch gesetzlich verboten.
Eine Arbeitsplatzgarantie von Seiten der
Unternehmer gibt es nicht, die Natur aber ist zerstört, so
der BUND.
Rückfragen beantwortet Ihnen
Brigitte Martin, Vorstandssprecherin des BUND Hessen 0175 2344689
Ursula Philipp-Gerlach, Rechtsanwältin des BUND Hessen 0163
7332552
c/o BUND Hessen
Triftstr. 47, 60528 Frankfurt/M. - Niederrad
Telefon: 069 - 67 73 76 14 - Telefax: 069 - 67 73 76 20
eMail: thomas.norgall@bund.net
www.bund-hessen.de
Übersicht Presseinformationen BUND
|