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12. März 2012
Neues Lärmschutzkonzept ist unverzichtbar
Nachtflugverbot ist unverzichtbar, aber unzureichend
Scharfe Kritik am Vorsitzenden der Fraport AG, Stefan Schulte
Einen Tag vor der Verhandlung des Bundesverwaltungsgerichts über den Ausbau des Frankfurter Flughafens hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erneut ein neues Lärmschutzkonzept für den Frankfurter Flughafen gefordert. BUND-Vorstandsmitglied Brigitte Martin bekräftigt die Forderung ihres Verbandes: „Das Nachtflugverbot ist unverzichtbar, aber es ist unzureichend.“
Deutliche Kritik äußert der BUND am Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG, Stefan Schulte, für dessen indirekte Forderung nach Nachtflügen. „Herr Schulte befindet sich auf einem Konfrontationskurs zur Bevölkerung und zum Umland“, stellt Brigitte Martin vom BUND fest.
Der BUND sieht seine Forderung durch die gestern vom Spiegel veröffentlichten Aussagen des Umweltbundesamtes bestätigt . Dessen Präsident, Jochen Flasbarth, hat aus Gründen des Gesundheitsschutzes ein striktes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr gefordert und die bestehenden Grenzwerte des Fluglärmschutzgesetztes als „deutlich zu hoch“ bezeichnet. Wenn nach Meinung des Umweltbundesamtes allein im Raum Frankfurt am Main durch Fluglärm zahlreiche zusätzliche Behandlungen von Herz-Kreislauf-Patienten nötig werden, dann macht das Grundrecht auf Gesundheit Nachbesserungen am bestehenden Lärmschutz erforderlich. „Was immer das Bundesverwaltungsgericht auf der Grundlage des bestehenden Rechtes entscheiden wird, wir brauchen auf der Basis angemessener neuer Grenzwerte ein neues Lärmschutzkonzept für den Frankfurter Flughafen, um die heutigen und die kommenden Belastungen zu reduzieren“, bekräftigte BUND Vorstandsprecherin Brigitte Martin.
Da die heutige Belastung mit rund 480.000 Flügen pro Jahr schon unerträgliche Folgen hat, kann die Landesregierung die von ihr mit dem Planfeststellungsbeschluss akzeptierte Steigerung auf 700.000 Flugbewegungen jährlich nicht einfach tatenlos hinnehmen.
Mit seiner neuerlichen Betonung der wirtschaftlichen Bedeutung von Nachtflügen befindet sich der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG auf einem Konfrontationskurs gegen die Bevölkerung. „Wer wie die Fraport erst ein Nachtflugverbot beantragt, es dann aber ständig hintertreibt und wer darüberhinaus seinen wirtschaftlichen Vorteil auf Kosten der Gesundheit von Menschen erzielen will, der muss sich nicht wundern, wenn sich jeden Montag Tausende zu Demonstrationen bei ihm einfinden“, meint BUND-Vorstandsprecherin Brigitte Martin.
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