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Frankfurter Flughafen, Terminal 1 19. Dezember 2011
Weihnachtstraum eines Bürgers" oder “Hey Richter”
Von drauß' vom Bannwald komm ich her;
Ich muß euch sagen, den gibt es nicht mehr!
Allüberall wo einst Tannenspitzen
Sah ich Landebahnfeuer sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Flog mit viel Gedonner ein Airbus hervor;
Und wie ich so strolcht' durch die verlärmte Nacht,
Da rief ich noch durch den Flugzeugkrach:
„Hey Richter“, rief ich „Leipz'ger Gesell',
Öffne die Ohren und kümmer dich schnell.
Die Menschen fangen zu kranken an,
Die Landebahn ist aufgetan.
Alt' und Junge wollen nun
Von dem Krach der Fraport einmal ruh'n,
Selbst Nachtens flieg'n die hinab zur Erden,
Denn es soll noch mehr Kapital werden."
Der Richter sprach: „Ich sag Dir wie's ist,
Für die Fraport du ein Käfer bist.
Sie kaufen auch die nächste Stadt,
Wo's schlechte Volksvertreter hat."
„Hast denn die Nachtruh' auch bei dir?“
Er sprach: „Die Nachtruh, die ist hier;
Denn Schlaf, Gesundheit, Eigentum
Muss man vor Profitgier tun."
„Hast denn die Demos auch gesehn?“
Er sprach: „Die Demos, die sind scheen;
Doch für Fraport nur, die schlechten,
Die trifft es auf den Teil, den rechten.“
Ich also sprach: „So ist es recht,
Dann stimm für uns, sei nicht ihr Knecht.“
Von drauß vom Bannwald komm ich her;
Ich muß euch sagen, wir können nicht mehr!
Nun sprecht ein Urteil ganz geschwind
Dass Flieger nachts verboten sind!
(frei nach Theodor Storm)
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