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21. Mai 2012, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Vierundzwanzigste Montagsdemonstration im Terminal
Wir kämpfen gemeinsam für eine lebenswerte Region!

Sehr verehrte Damen und Herren,
liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

mein Name ist Thomas Seehuber und ich vertrete die Bürgerinitiative „Anflug mit Ruhe eV.“.

Hätten Sie mich im Sommer 2010 gefragt, ob ich mir vorstellen könnte einmal in der Woche am Flughafen zu demonstrieren, ich hätte vermutlich gelacht und mir gedacht, dass ich sicherlich sinnvolleres zu tun hätte. Nun, das Lachen ist mir vergangen, nachdem das FFR die Pläne zum segmentierten Anflug bekannt gegeben hatte und wir von Januar bis zum Oktober schnuppern durften was es bedeutet jede Nacht 2-3 Mal von Flugzeugen geweckte Kleinkinder wieder in Bett zu stecken.

In einem Werbefilm der Lufthansa Cargo sieht diese Entlastung wirklich toll aus, aber in diesem Video hört man auch nicht die Turbinen, sondern Vögel zwitschern. Was man in diesem Werbefilm auch nicht sieht, ist die Tatsache, dass man eben nicht zur Entlastung der großen Siedlungsgebiete über grüne Wiesen, sondern über die Kommunen Hainburg, Seligenstadt, Rodgau, Heusenstamm, Obertshausen und Neu-Isenburg fliegt.

Gerade in Rodgau hat man große Anstrengungen unternommen, um für Familien attraktiv zu sein und Ruhe bedeutet in diesem Teil des Kreises Offenbach nicht, dass wir uns morgens über schreiende Hähne beschweren müssten. Immerhin haben wir eine Abflugstrecke, die A3, eine B45 und eine S-.Bahn. Alleine die Belastung durch Kraftfahrzeuge auf diesem Teilabschnitt mit 6 Millionen Fahrzeugen im Monat ist immerhin unter den Top 3 der am stärksten belasteten Autobahnen in Deutschland. Wir tragen also einen Anteil an den Mobilitätsbedürfnissen der Region, nicht zuletzt einiger Mitarbeiter des Flughafens, die über die A3 zur Arbeit fahren, wie durch Ja zu FRA bekannt gemacht wird.

Fest steht, Hanau, Mühlheim und Offenbach müssen von Lärm entlastet werden, aber als normaler Mensch fragt man sich, was am Lärm reduziert wird, wenn man einfach andere, vielleicht auch weniger, Menschen belastet! Es sind nicht andere oder weniger Maschinen und das die Maschinen bis zu den Siedlungsflächen im CDA gleiten ist toll. Nutzt den Menschen, welche sich erdreistet haben in den Jahren der Planfeststellung in der Region an Familienplanung zu denken, aber nichts. Niemand wundert sich, dass gerade Familien mit kleinen Kindern, auch aus den stark betroffenen Bereichen, in vom Ausbau nicht betroffene Kommunen gesiedelt haben. Nur Politikern und Flugverkehrsexperten scheinen solche Überlegungen fremd, wenn man sich den Lärm irgendwie schön rechnen kann!

Vermutlich haben diese auch keine Vorstellung, was es für eine junge Familie bedeutet, vor 4-6 Jahren ein Haus gekauft und eventuell Unsummen in die CO² Bilanz (sprich Zukunft) investiert zu haben. Nun, sie haben die Alternative zwischen finanziellem Ruin oder der gesundheitlichen Schädigung der Familie – der Kinder! Pest oder Cholera, also!

Aber auch keiner der Eingesessenen konnte seine Rechte in Bezug auf die Planfeststellung geltend machen. Was ist so ein rechtsstaatlicher Akt wert, wenn die Rahmenbedingen nicht mal mehr vor der Umsetzung des Projektes Geltung haben?

Das man in einer Planung für einen Wirtschaftszweig einer Stadt mit 120.000 Einwohnern auf 80% ihrer Fläche die Möglichkeit nimmt wichtige städtische Einrichtungen zu errichten oder zu erweitern ist kein Grund andere rechtlich unbeteiligte Menschen mit noch mehr gesundheitsschädlichen Emissionen zu belasten. Es zeigt nur mehr als deutlich, dass diese Landebahn und die Erweiterung dieses Flughafens an diesem Standort ein unverantwortlicher Wahnsinn ist!

Wer Lärm auf ein nicht gesundheitsschädliches Niveau drücken will, muss Flugbewegungen reduzieren oder die betroffenen Menschen umsiedeln. Wenn man am Flughafen das nicht glauben will, beweisen Sie das Gegenteil und reduzieren sie den Lärm oder siedeln sie die Region um. Bis dahin sollte man aber auf Erhöhungen der Kapazität verzichten! Das wird man nicht wollen, denn man will mehr fliegen, die Folgen haben schließlich die Anwohner und die Gesellschaft zu tragen. Das bedeutet mehr Krach und Schadstoffe und diese Region war schon am Limit des gesundheitlich Möglichen angekommen! Der Vorteil für die Flugverkehrswirtschaft war nur, dass die Frösche nicht aus dem Topf gesprungen sind, weil das Wasser sich langsam erwärmte. Was aber nicht bedeutet, dass man nicht auch schon bisher viele tausend Menschen in Ihrer Gesundheit geschädigt hat.

Fazit: Die Bahn bzw. die gesundheitsschädlichen Emissionen müssen weg! Wie, Petra Roth sagte einmal, jeder habe das demokratische Recht auf Umzug – das gilt wohl auch für einen Flughafen oder Teile von ihm! Gerade wenn er die Grundrechte von Anwohnern und damit die demokratische Ordnung verletzt.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr