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23. September 2019, Frankfurter Flughafen, Terminal 1


Zweihundertfünfundneunzigste Montagsdemo
Die letzte vor den Herbstferien
Wolfgang Heubner


Liebe Freunde und Mitstreiter,

was sind dies nur für turbulente Tage und Wochen, bei denen sich breite Bevölkerungsschichten mit der aktiven Beteiligung der Flughafenausbaugegner für den Klimawandel aussprechen. Alleine zur IAA waren tausende von Bürgern aktiv bei den Protestkundgebungen unterwegs und am 20. September, zum Weltklimatag, waren es im Rhein-Main-Gebiet weit über 20.000 Teilnehmer, die auf die Straße gingen.

Und was macht die Bundesregierung?
Die geht zwar einen kleinen Schritt in die richtige Richtung, aber dies ist viel zu wenig. Dabei wurde u.a. auch die Luftverkehrssteuer, die die Luftfahrtindustrie unbedingt weg haben wollte, etwas angehoben. Die einzelnen Haushalte die Industrie und der Verkehr sollen unter die Regelung der Reduzierung von CO2 fallen, aber man verbindet dies mit einem EHS (Emissionshandelssystem) und nicht mit einer reinen Steuer auf CO2. Dabei ist der Luftverkehr ausdrücklich ausgenommen. Wie heißt es in den Eckpunkten zum Klimaschutzpaket 2030: „ Im Verkehrssektor umfasst das System ebenfalls Emissionen aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe, jedoch nicht für die Luftfahrtindustrie, der dem EU-EHS unterliegt.“

Und was ist dabei mit den weit über 100.000 innerdeutschen Flügen, denn in dem EHS System heißt es weiter: „Das EU-EHS.... begrenzt die Emissionen von mehr als 11.000 energieintensiven Anlagen (in der Stromerzeugungs- und verarbeitenden Industrie) sowie von Luftfahrzeugbetreibern, die Verkehrsdienste zwischen den Staaten anbieten.“
Damit sind m. E. innerdeutsche Flüge nicht mit erfasst und unsere Bundesregierung hat hierüber die alleinige Entscheidungsgewalt.
Aber hier hat sie sich bisher mal wieder klamm heimlich aus der Verantwortung gestohlen.

Und was macht Fraport?
Fraport ist das Thema Klimaschutz völlig egal. Statt dessen hat man beim hessischen Verkehrsministerium erneut den Antrag gestellt, das Anlocken insbesondere von Billigfliegern für weitere Jahre zu genehmigen. Welch ein Hohn!! Die Bundes-Grünen wollen im Bundesrat zu den Eckpunkten der Bundesregierung für das Klimaschutzprogramm 2030 wesentliche Verbesserungen beim Klimaschutz erreichen. Hier sollten sie mal in Ihren eigenen Reihen Druck ausüben, damit u. a. der grüne hessische Verkehrsminister Al- Wazir diesen Antrag von Fraport ablehnt. Denn das Anlocken von weiteren Fliegern mit Rabatten, ist für den Klimaschutz und insbesondere für unsere Region kontraproduktiv.

Warum macht dies Fraport?
Fraport glaubt damit, die im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens vorgelegten, falschen Prognosen aufzubessern.
Die viel gelobten Steigerungszahlen in 2018 mit 7,8% bei den Passagieren und 7,7% bei den Flugbewegungen sind endgültig vorbei, denn diese beruhten auf dem Anlockpaket für Billigflieger ab März 2017 sowie dem Konkurs von Air Berlin 2017 / 2018 durch den insbesondere die Lufthansa etliche Flüge übernommen hat, die sich auch heute noch auswirken.
Im August 2019, also zur Haupturlaubszeit, lagen die Steigerungsraten bei den Passagieren nur bei 1,74 % und bei den Flugbewegungen waren es 0,0% . Seit 2017 bis August 2019 haben die Billigflieger, Ryanair, Wizz Air, EasyJet, SundAir und Germanwings alleine weit über 40.000 Flugbewegungen durchgeführt. Ohne diese Billigflieger, und ohne die Auswirkungen des Air-Berlin Konkurses, wären diese Steigerungen in 2019 eher gegen Null gehend.

Fazit:
Fraport schert sich einen Dreck um den Klimawandel.Ihr geht es in erster Linie um das quantitative Wachstum , koste es was es wolle. Auch die Belastungen der Anwohner des Rhein-Main-Gebietes durch Fluglärm und Schadstoffe interessieren sie ebenso wenig. Dabei könnte Fraport schon viel mehr für das Klima und die Belastung des Rhein-Main-Gebietes tun. Z. B. könntet die Gebühren für Flugbewegungen nach 22:00 bzw. nach 23:00 Uhr, so wie es Hamburg macht, drastisch erhöhen. Aber dies lehnt ebenso ab. Der Anteil der Elektrofahrzeuge bei Fraport könnte schon wesentlich höher sein. Zur Zeit beträgt er gerade mal 14%, in Zahlen heißt dies, nur 411 von ca. 2.940 Fahrzeugen sind elektrifiziert.

Darüber hinaus verkündet Fraport mal wieder stolz, dass im August 2019 an allen Tagen, wie auch bereits schon im Juli mehr als 200.000 Passagiere abgewickelt und an sieben Tagen sogar die Marke von 230.000 überschritten wurde.
Fraport, und hierbei insbesondere Herr Schulte, haben im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses und auch noch Jahre danach die Kapazitätsprognosen für T1 und T2 mit 64 Mio. Passagieren angegeben.
Welch ein Hohn!
Wenn man die Passagierzahlen der letzten den 3 Monate, also Juni bis August 2019 auf ein Jahr hochrechnet kommt man auf eine Kapazität für T1 und T2 von über 81 Mio. Passagieren p.a., also 17 Mio. oder +26% mehr Passagiere als Herr Schulte immer gesagt hat.

Insbesondere 2018 und 2019 zeigen klar, dass die Prognosen eindeutig bewusst oder unbewusst falsch waren und auch noch sind.
Damit lässt sich der Bau von T3 keinesfalls begründen!
Auch sind die mal geplanten 2,5 Mrd. für das Terminal 3 schon lange überschritten. Vor der letzten Hauptversammlung lagen dies Kosten bereits bei ca. Euro 4,0 Mrd., also 60% höher und dies ist bei weitem noch nicht das Ende.
Hier ist eindeutig und immer wieder die Politik gefordert, diesem nicht gerechtfertigtem Ausbauwahn ein Ende zu setzen.

Wie wir Großprojekten zu bewerten und wie diese sich in der Regel insbesondere kostenmäßig entwickeln, kennen wir ja zu genüge.
Ich nenne hier nur:
- BER: geplant EURO 2,0 Mrd., heute 2019 ca. EURO 6,5 - 7 Mrd. oder ca. + 350%
- Stuttgart 21: geplant EURO 2,6 Mrd., Juni 2019 EURO 8,2 Mrd. oder +315%
- auch die Erweiterung des Frankfurter Bahnhofs mit einer neuen ICE Ebene soll Euro 3,5 Mrd. kosten.

Hier kann man m. E. den Bahnhof am Flughafen als ICE Fernbahnhof weiter ausbauen, zumal Gate Way Garden gerade mit einer S-Bahn an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen wird. Bestimmt kostengünstiger. Außerdem sollten hier erst mal regionale Infrastrukturprojekte im ÖPVN zum Zuge kommen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit


Wolfgang Heubner

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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr