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Dezember 2009

Traditionsabriss- eine Dokumentation vom Ende des Hofguts Klaraberg

Der schlichte Steintrog muss den Bewohnern des Klarabergs etwas bedeutet haben. Ganz früher mag er als Viehtränke gedient haben. Obwohl angestossen, wurde das alte Stück aufgehoben und zum Blumenkübel umfunktioniert.
Damit ist jetzt Schluss. Mit Hilfe eines Schaufelladers wird der Stein zerschlagen und die Brocken als Füllmaterial in das ehemalige Kellergeschoss verkippt.

Der Abriss des Klarabergs -im Auftrag der Fraport- geht in die letzte Phase. Nach dem Wohnhaus fiel Anfang Dezember die landschaftsprägende Scheune. Bald wird nur noch das Kruzifix am Rand der B 43 an das traditionsreiche Hofgut erinnern.

Die älteste bekannte Erwähnung des Klarabergs datiert aus dem Jahr 13. Jahrhundert. Über Jahrhunderte ermöglichten seine Erträge die Existenz des St. Klaraklosters in Mainz. Nach der Säkularisierung wurde es zur Reichsdomäne. Zuletzt nutzte es die Höchst AG mit ihrer Tochterfirma Crop Sciences. Funktionslos geworden, fiel es dann in einem strategischen Kauf an die Fraport. Diese sammelt -paradoxerweise- mit dem Rückbau Ökopunkte. Nur das Trafohäuschen und ein Stück Mauer sollen bleiben und Fledermäusen und Eidechsen Schutz bieten.

An Versuchen, den Klaraberg als historische Landmarke zu erhalten, hat es unter Heimatschützern im benachbarten Kelsterbach nicht gefehlt. Zwar war den -relativ modernen- Gebäuden kein Denkmalschutzstatus zuzusprechen, dem Ensemble aber allemal. Ideen für eine Weiterentwicklung hat es gegeben.

Das Ende nach 720 Jahren ist der Abriss einer Tradition. Er ist aber folgerichtig. Denn gleichzeitig mit dem Klaraberg verschwinden auch seine Weide- und Feldflächen zugunsten von Bürotürmen der Fraport.
"Die Region wächst, der Flughafen wächst mit" - die Werbeagentur, welche sich dieses Bonmot ausgedachte, hat dafür mehrere Preise eingeheimst.
Das Verschwinden des Klarabergs zeigt aber exemplarisch, wie falsch der Spruch ist. Synchrones, gleichberechtigtes Wachsen gibt es hier nicht. Will die Fraport wachsen, muss sie andere Strukturen nachhaltig zerstören.

Das Hofgut Klaraberg an der B43, Anfang Oktober 2009
Aktion Anfang November 2009
Fotos und Bericht: Peter Illert

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