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Widerstand gegen Flughafenausbau in Braunschweig-
Protest zeigt erste Erfolge


Jeden Nachmittag um 15 Uhr versammelt sich am Sportplatz im Braunschweiger Vorort Waggum eine grössere Menschenmenge.
Kaum angekommen, streifen sich die Anwesenden gelbe Warnwesten über. Unbefangene Beobachter könnten glauben, hier sammele sich Flughafen-Security.
Weit gefehlt. Kind, Kegel, Hund und Protest-Plakate sprechen eine andere Sprache. Hier treffen sich BewohnerInnen von Waggum und aus Braunschweig zum Waldverteidigungs-Spaziergang. Auf den Westen steht: "Baumfäller - Klimakiller" 

Seit dem 8. Januar laufen die Rodungsarbeiten für die Erweiterung des sogenannten Forschungsflughafens. "Unsinnig" und "Überflüssig" sind die dafür am häufigsten genannten Attribute.

Während wir in den Wald laufen, hebt vom Flughafen eine kleinere Düsenmaschine ab. Sie gehört der Volkswagen-AG und fliegt Skoda- oder Audi-Manager nach Hause. VW gilt hier vor Ort als Haupt-Triebfeder des Ausbaus. Dessen bisher in Hannover-Langenhagen stationierter Langstrecken-Airbus soll künftig von hier nach China oder Indien abheben. Aber wie will man sich den Menschen dort auf diese Weise als Öko-Vorbild vorstellen ?

Helfen würde es auch, wenn sich die hier ansässige DLR (Zentrum für Luft- und Raumfahrt) von den Ausbauplänen verabschieden würde. Hier ist deren Chef, Professor Wörner gefordert. Vielleicht bereitet er aber stattdessen schon eine Mediation für die Betroffenen vor...

Im Wald angekommen, teilen wir uns in vier Gruppen auf. Zwei Gruppen, die Leute mit Kindern und Hunden, bleiben auf den Wegen und bewegen sich auf die Polizeiautos zu. Die anderen schlagen sich quer durch das Gehölz auf die 300 Meter breite Rodungsfläche durch. Sie ist nicht eingezäunt.
Ziel ist es, an die Harvester heranzukommen und die Rodungsarbeiten zu unterbrechen. Andere Demonstranten zücken Kameras und dokumentieren, das Bäume verbotenerweise gefällt worden sind. Sie tragen -bzw. trugen- eine Schonungs-Kennzeichnung wegen vorhandener Nisthöhlen.
Wir bewegen uns auf die Harvester zu - von der anderen Seite kommen Polizei und Flughafen-Security. Für kurze Zeit stockt die Rodung. Flughafen-Security und Polizisten greifen die Demonstranten und schleifen bzw.führen sie aus dem Gelände. Es gibt Anzeigen und Platzverweise.

So kurz und symbolisch die Unterbrechung auch ist, so nachhaltig wichtig ist der Dauerwiderstand vor Ort für die  politische Ebene. Die Ausbaufront zeigt Risse, "Mankannjadochnichtsmachen"-Leute beginnen sich zu positionieren. An der Kirchenbasis gärt es -der Kirchenleitung wird Kungelei vorgeworfen, der örtliche Pfarrer hat eine Petition an VW geschrieben. Der Braunschweiger  CDU -Oberbürgermeister führt eine Kriminalisierungskam-pagne gegen die Bürgerinitiativen-Fraktion im Rat der Stadt, weil sie die Proteste und Störaktionen mitträgt.

Gegen 17 Uhr wird es dunkel, Holzfäller, Polizei und Demonstranten ziehen ab. Zurück bleibt ein grosses Loch im Wald, ein wachsender ökologischer und politischer Flurschaden.
Unterstützt wird der Protest auch von Mitgliedern des BBI, die nach Braunschweig gefahren sind . Sie haben sich auf dem Strategie-Plenum der Bürgerinitiativen vorgestellt und beteiligen sich aktiv an den Protesten.
Am Montag,18.1.2010, wird es eine Demo vor der VW-Zentrale in Wolfsburg geben. Die Entschlossenheit, den Ausbau doch noch zu stoppen, wächst !

Anmerkung:
Hier können keine Bilder von Aktionen auf der Abholzfläche gezeigt werden, da das Bürgermeisteramt angekündigt hat, alle zugänglichen Fotos auf Gesetzesverstösse hin auszuwerten.

..... den kennen wir doch: Sascha Friebe aus Walldorf macht es sich trotz Minusgraden auf dem Campingstuhl gemütlich und unterstützt den Widerstand vor Ort

Bericht und Fotos: Peter Illert

weitere Informationen unter:
www.braunschweig-online.net

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr