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Was passiert, wenn vier junge Leute am Flughafen einen Mast hochklettern um oben auf der Rahe ein grosses Stück Stoff aus einem Seesack zu zerren ? Und dieses dann über die ganze Länge ausbreiten, befestigen und schliesslich abrollen ? 

Entweder betreiben sie ein Segelschiff und hoffen auf viel Wind - am Flughafen eher unwahrscheinlich.
Oder sie führen eine Demo durch, entrollen ein 120-Quadratmeter-Banner und möchten bei erhoffter Windstille möglichst viel politischen Wind zu entfachen.

Eigentlich sind die Bedingungen für die Aktion der Umweltschutzorganisation "Robin Wood" an diesem Morgen sehr gut, verglichen mit den Vortagen. Die boten ein Wetter für Seebären.  Heute blicken die Aktivisten -drei Männer und eine Frau - in die Morgensonne. In der anderen Richtung bietet sich über die Autobahn eine hervorragende Fernsicht auf den Taunus.
Von oben bleibt aber auch nicht verborgen, dass ein neuer Airbus A 380 in die Warteposition für die Startbahn West rollt - der sieben Uhr- Feiertags-Weckdienst für Mörfelden und Weiterstadt.

"Save the climate- Stop Airport expansion" steht auf dem überdimensionalen Banner. Nicht nur für viele internationale Teilnehmer des Nachfolge-Klimagipfels in Bonn führt der Weg über den Frankfurter Flughafen. Auch manche der Aktivisten werden nach Bonn weiterfahren. 
Allerdings stellen sie vorher in Frankfurt die Frage: Wie will die Bundesregierung ihre Klima-Ziele erreichen, wenn sie es zulässt, dass die Flughäfen in Deutschland massiv ausgebaut werden ? Das englischsprachige Banner ist auch eine Anspielung auf die erfolgreiche Anti-Ausbau-Kampagne in London. Dort hatte im März  das High Court in einem aufsehenerregenden Urteil die Position der Flughafenkritiker unterstützt - die Kapazitätserweiterung in Heathrow ist nicht mit den nationalen Klimaschutzvorgaben vereinbar.

Es dauert geraume Zeit, bis die Polizei und die Flughafensicherheit merken, dass etwas los ist. Nachdem sie sich überzeugt haben, dass Könner am Werk sind und keine Eigen- und Fremdgefährdung vorliegt, beschränken sie sich erst einmal aufs Zuschauen.

Inzwischen wird es für die drei Aktivisten, die sich am Transparent abgeseilt haben und es in Position halten , etwas anstrengend. Das Transparent meint, es wäre lieber ein Segel, unterstützt von immer wieder auftretenden Böen.

Gegen neun Uhr gibt es dann Verhandlungen mit der Polizei. Die möchte die vier auf dem Kran  fest- und mitnehmen, wenn sie wieder auf dem Boden sind. Ob das aber motivationsfördend ist, herunterzusteigen ? Schliesslich einigt man sich: Die Polizei beschränkt sich auf die Feststellung der Personalien und "darf" das Transparent als Beweisstück asservieren. 

Den Kletterern und der Kletterin ist anzusehen, wie die Anspannung abfällt, als sie von den Unterstützern umarmt werden. Endlich wieder fester Boden unter den Füssen ! Jetzt dürfte auch ein Segelschiff  die Banner-Bändiger vom Liebherr-Baukran  kaum noch schrecken. 
Im August möchte "Robin Wood" erneut in Kelsterbach aufkreuzen - im Rahmen einer Flosstour auf Neckar, Rhein und Main, welche für  umweltfreundliches Verkehrsverhalten wirbt. 
Die Aktivisten sind sich aber sicher: Das Ding wird kein Segel haben!

Text: Peter Illert

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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr