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Gemeinsam für die Region - Rhein-Main muß lebenswert bleiben
Demonstration in Hanau, 30.10.2010


Elmar Diez, Bündnis gegen Atommülllager Hanau

Liebe Freundinnen und Freunde,

Als Sprecher des Bündnisses gegen das Atommülllager Hanau möchte ich Euch alle hier in Hanau sehr herzlich begrüßen. Und ich grüße Euch in einer Stadt, in der wir in dreifacher Weise in der Antiatombewegung erfolgreich gewesen sind.

Hanau war einmal die Stadt, in der mit der Produktion von Brennelementen, sowie mit der Forschung im Bereich Uran und Plutonium die Bundesrepublik einen führenden Stand eingenommen hatte. Doch heute sind wir in diesem Sinn uran- und plutoniumfrei. Es verbleiben uns jedoch zwei Atommüll-Zwischenlager für schwach- und mittelaktiven Abfall aus den 80-iger Jahren. Doch wir setzen alles daran, dass auch diese beiden Lager der Firma Nuclear Cargo Services, abgekürzt NCS aus Hanau verschwinden werden.

In unserem Bündnis gegen das Atommülllager sind über 20 Gruppen vertreten, darunter verschiedene Anti-Atomgruppen aus Hanau, der Naturfreunde, von attac, von Friedens- und Sozialinitiativen, aus dem DGB und Untergliederungen aus den Parteien von SPD, Grünen und der Linken.

Mit diesem Bündnis gegen Atommülllager Hanau haben wir im Jahr 2006 über 7000 Unterschriften gegen die Errichtung eines 3. Atommülllagers in Hanau-Wolfgang gesammelt und haben diese im Oktober 2006 zusammen mit dem Hanauer Oberbürgermeister dem Hessischen Umweltminister überreicht.

Das Spezielle an diesem von der Firma NCS geplanten Abfalllagers für schwach- und mittelaktiven atomaren Müll, war die Tatsache, dass NCS vorhatte, dieses Lager ausgerechnet in einem nie in Betrieb gegangenen Bau der früheren Atomfirma Nukem einzurichten.

Nun viele von Euch werden sich erinnern, dass die Brennelementfirma Nukem im Jahr 1988 die erste Atomfirma in Hanau war, die stillgelegt wurde. Ich sage nur Stichwort Atommüllskandal von Transnuklear, deren Mutterfirma Nukem war.

Dies war der erste Erfolg, den wir in Hanau als Bürgerinitiative verzeichnen konnten und es war der Anfang vom Ende des gesamten Hanauer Atomdorfs mit den Firmen Nukem, Alkem, RBU und Hobeg, bzw. später Siemens Uran und Siemens Plutonium.

Und manche von Euch werden sich an den vorgesehenen Verkauf der in Hanau eingelagerten Betriebsteile für die neue Plutonium-Mox-Fabrik nach China im Jahr 2004 erinnern. „Hanau selber kaufen“, hieß die Aktion der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW), mit der dieser geplante Verkauf gerade unter einer rot-grünen Bundesregierung angeprangert und schließlich durch starke Unterstützung von vielen verhindert werden konnte. Die Mox-Fabrik-Teile wurden inzwischen endgültig verschrottet.

Greenpeace kam nach diesem Erfolg nach Hanau-Wolfgang und wir haben diesen 2. Sieg mit Sekt vor den Toren der ehemaligen Betriebe gefeiert. Und Erfolge sollten wir auch feiern. Die berühmt berüchtigte fast fertig gestellte neue Plutoniumfabrik wird derzeit in ein Rechenzentrum umgewandelt.

Und als dritten Erfolg gelang es im Jahr 2009 in einer guten Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau gerade dieses 3. NCS- Lager für Atommüll in Hanau zu verhindern. An diesem Beispiel möchte ich verdeutlichen, dass es vielerlei Aktivitäten von vielen Seiten bedarf, um umwelt- und naturschädigende Projekte zu verhindern. Die atomrechtliche Genehmigung für dieses Lager lag nämlich schon fix und fertig in den Schubladen des Hessischen Umweltministeriums, doch wegen der baurechtlichen Genehmigung , die allein von der Stadt Hanau abhing, konnte das Atommülllager noch gestoppt werden.

Dazu bedurfte es dreier Gerichtsprozesse, bei denen die Stadt Hanau in den letzten beiden in Kassel und vor dem Bundesverwaltungsgericht Leipzig erfolgreich war. Dieser Erfolg ruht auf vielen Schultern. Aber nicht zuletzt auch aufgrund der wirksamen Vorarbeit unseres Bündnisses hat die Stadt Hanau sich zu diesen Prozessen entschlossen und wir haben sie dabei in vielen Fragen bestens unterstützt.

Wir haben, was atomare Anlagen betrifft, hier in Hanau eine Erfolgsgeschichte zu verzeichnen und eine solche Erfolgsgeschichte wünschen wir Euch allen aus den Initiativen , die Ihr heute nach Hanau gekommen seid.

Es kann manchmal lange Jahre dauern, aber die Zeit arbeitet für uns. Deshalb gebt nicht auf, kämpft weiter!

Wir wünschen Euch viel Erfolg und grüßen Euch mit dem Spruch unseres vor 3 Jahren im Alter von 80 Jahren verstorbenen starken Mitkämpfers Eduard Bernhard:

„the fight must go on“ „ der Kampf muss weitergehen”

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