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Februar/März 2011

„Baumfriedhof“ am Flughafen Braunschweig

Begleitet von täglichen Protesten findet gegenwärtig die zweite Phase der Waldrodung im Querumer Forst statt. Betroffen sind etwa 30 Hektar Wald mit teils bis zu 200 Jahre alten Bäumen. Diese werden aber nur in zentraler Lage komplett gerodet. Ansonsten wird das Flughafenvorfeld in „Niederwald“ umgewandelt und ei großen Bäume werden gekappt.

„Das sieht aus wie ein Baumfriedhof“ beschreibt der Waggumer Pfarrer Konstantin Dedekind den jetzigen Anblick des Querumer Forstes nahe der Startbahnverlängerung. Links der Tiefen Straße ragen dutzende Baumskelette in den Himmel. Auf der rechten Seite stehen grüne Firmenfahrzeuge mit Aufschriften wie „Die Förster“ oder „baumkummer.de“. Ein paar Baumkronen haben sich gehalten, aber das Gekreische von Motorsägen kündet von deren baldigem Ende. Gerade sind Mitarbeiter einer Göttinger Baumpflegefirma dabei, eine große alte Eiche in 14 Meter Höhe zu kappen. „Das wird nie mehr ein Baum sein – aber immerhin Altholz als Insektenhotel“ und: „das ist keine besonders angenehme und auch eine recht gefährliche Arbeit“ meint einer der Arbeiter. Aber offenbar lukrativ genug. Um möglichst schnell vollendete Tatsachen zu schaffen, hat die Flughafengesellschaft gleichzeitig mehrere Fällteams angeheuert, die ordentlich Geld kosten.

Dabei ist die Finanzierung des Ausbaus keineswegs sicher gestellt. Unzulässige Fördergeldanträge über Briefkastenfirmen und Nachlässigkeiten bei der Einhaltung von EU-Umweltschutzstandards erschweren die ohnehin fragwürdige öffentliche Subventionierung. Diese käme vor allem dem VW-Konzern als Hauptnutzer zu Gute sowie der Stadtverwaltung Braunschweig als wichtigstem Träger des defizitären Flughafens. Da wundert es auch nicht, daß das Bürgermeisteramt für eine juristische Kampagne gegen den Protest-Frontmann Peter Rosenbaum und eine vorgezogene, semi-legale Sperrung der Grasseler Straße bei Waggum verantwortlich zeichnet. Und dies alles nur, um dem anhaltenden Protest – inzwischen 400 Bauplatz Spaziergänge – zu begegnen.

Jeden Tag läuten um 14:45 Uhr in Waggum die Glocken – zum Innehalten und als Aufruf zur Demo. Es sind nicht mehr viele, die in den schrumpfenden Wald ziehen. Vor allem die älteren Menschen, die jüngeren haben „keine Zeit“ und oft Angst um ihren Job. Im Norden Braunschweigs wird bei jeder Entscheidung mitbedacht, was Volkswagen denkt.

Fotos und Bericht: Peter Illert

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