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04. März 2013, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Dreiundfünfzigste Montagsdemonstration im Terminal

Redebeitrag Bernd Rittmeyer, Nauheim

Nach der Inbetriebnahme der neuen Landebahn ist der Flughafenausbau in die nächste Runde gegangen. Anfang Oktober wurde der neue Flugsteig A Plus in Betrieb genommen. Er ist speziell für Großraumflugzeuge wie den A 380 gebaut worden. Er ist so groß wie die Kapazität des Flughafens Hannover und kann im Jahr 6 Millionen Passagiere abfertigen.

Auf dem östlichen Areal der ehemaligen Rhein-Main Air Base soll nun ein neues modernes Terminal 3 für 25 Millionen Passagiere pro Jahr entstehen. Hierfür sind bis zu 75 Flugzeug-Stellplätze vorgesehen. Das entspricht mindestens der Kapazität des Flughafens München. Der Planungsentwurf sieht vor, dass das Terminal bedarfsgerecht in verschiedenen Modulen erweitert werden kann. Die Kosten für das erste Modul dieser Flughafen-Erweiterung liegen bei rund einer Milliarde Euro. Hinzu kommen die Ausgaben für das 900.000 Quadratmeter große Vorfeld, für die Parkhäuser, die Rollwege und den Autobahnanschluss.

Jetzt dazu einige Zahlenspiele. Der Tag bezogen auf 18 Stunden hat 1.080 Minuten, bezogen auf das Jahr 394.200 Minuten. Damit sind grundsätzlich Flugbewegungen im Minutentakt möglich. Rechnerisch kann aber jede Minute eine Maschine landen und starten und das wären dann tatsächlich 788.400 Flugbewegungen pro Jahr. Aber die Verweildauer einer Maschine vom Landen bis zum Start beträgt mindestens 1,5 Stunden wenn alles glatt läuft. Bezogen auf die geplante Kapazität und den bestehenden Start- und Landebahnen scheint das fraglich. Nach 90 Minuten kann die erste Maschine starten und dann jeweils nach 1 Minute eine weitere. Da es weiterhin Abhängigkeiten zwischen den Starts auf der Centerbahn und Landungen auf der Südbahn gibt wird der Minuten-Takt nicht realisierbar sein. Dann würde auf der Centerbahn ein Stau entstehen. Die Lösung? Machen wir uns keine Illusionen … Eine neue Start- und Landebahn ist jetzt schon geplant. Sie wird südlich des Terminal 3 gebaut werden und damit am Ortsrand von Mörfelden-Walldorf liegen.

Und jetzt wird es makaber …. Herr Wörner, heutiger Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, wurde von Roland Koch im Rahmen des Mediationsverfahrens in das regionale Dialogforum berufen. Jetzt kommen seine Ansichten und Empfehlungen … Der Fluglärm am Frankfurter Flughafen muss verbindlich begrenzt werden. “Der Lärm kann deutlich geringer werden, selbst wenn der Flugverkehr wächst“ Eine Begrenzung der Flugbewegungen bringe dagegen nichts, denn sie sage nichts über die Lautstärke der Maschinen. Basis für einen Lärmdeckel sollte nach seiner Auffassung die im Planfeststellungsbeschluss prognostizierte Zahl der Flugbewegungen für 2020 sein, nämlich 701.000 Starts und Landungen. Das ist doch mal eine klare Empfehlung. Nach dem “Frankfurter Tag-Index“, der das subjektive Lärmempfinden berücksichtige, seien derzeit rund 110.000 Menschen rund um den Flughafen hoch belastet, träfen die Prognosen ein, wären es 2020 rund 140.000. Das ist ja kaum der Rede wert. Er sagt weiter “Wir müssen die Zahl der hoch Belasteten begrenzen und Lärmobergrenzen einführen“. Es sei unerheblich, ob das mit einem Vertrag, einem Gesetz oder freiwilligen Vereinbarungen geschehe. Was wir von Verträgen und freiwilligen Vereinbarungen zu halten haben hat sich in den letzten zwei Jahren gezeigt.

Es gebe noch viel technisches Potenzial für leisere Maschinen, auch bei An- und Abflugverfahren und den Flugrouten seien Verbesserungen möglich. Wachstum sei dann über 2020 hinaus ohne mehr Lärmbelastung möglich. Ist doch wirklich beruhigend, oder?

Und jetzt kommt der Hammer … Lärmobergrenzen seien schon in der Mediation zum Flughafenausbau vorgesehen, aber bisher nicht umgesetzt. Der hessische Landtag habe zwar Grenzen für Fluglärm auf der Basis von Prognosen für 2020 beschlossen, …. jetzt ganz langsam zu mitschreiben …. aber nicht definiert, was Fluglärm ist. Für uns bedeutet das …. Wir bilden uns den ganzen Lärm nur ein weil gar nicht klar definiert wurde was Fluglärm ist. Terminal 3 und weiterer Ausbau muss verhindert werden. Nicht nur Bouffier muss weg sondern auch die Volksvertreter ….. nein falsch …. die Wirtschaftsvertreter der FDP.

Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass es manchmal schon schwer fällt sich immer aufzuraffen und weiter zu machen. Dann erinnere ich mich an ein Lied von Joan Baez aus den 60ern. Die etwas älteren von Ihnen kennen es bestimmt. “We shall overcome“. Der Refrain lautet Deep in my heart I believe we shall overcome some day. oder Tief in meinem Herzen glaube ich daran, dass wir es eines Tages schaffen werden. Danke

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