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07. April 2014, Frankfurter Flughafen, Terminal 1
Sechsundneunzigste Montagsdemonstration


Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

mein Name ist Brigitte Johannsen, und ich spreche zu Euch und Ihnen als Schulleiterin der Montessori-Grund- und Gesamtschule in Mühlheim.

Ich bin hier, weil die Lebensqualität unserer Familie durch Fluglärm massiv beeinträchtigt wird.

Aber ich stehe auch hier, weil ich bei Schülern eine Haltung erlebe, die ich mich erschreckt. Die Haltung, die ich meine, ist folgende: „Was geht mich das an? Ich bin nicht betroffen.“ - „Wieso soll ich mich einmischen, ich kenne den doch gar nicht.“

Die gleichen Sätze fallen auch zum Thema Fluglärm: „Warum soll ich dagegen sein, der Lärm stört mich nicht!“ oder auch: „Bei uns hört man das nicht so laut.“

Das sind Antworten, die wir alle schon sehr oft gehört haben – von Erwachsenen – die Kinder übernehmen diese Antworten zunächst nur.

Was bewirken solche Antworten bei unseren Kindern?

Kinder bekommen mit diesen Antworten folgende Botschaft:

Es ist NICHT wichtig, wenn es dem anderen schlecht geht.

Es ist NICHT wichtig, ob der andere krank wird.

Wie sollen Kinder mit diesem Vorbild zu einfühlsamen Mit-Menschen und verantwortungsvollen Mit-Bürgern werden? Wieso sollte es ihnen selbstverständlich sein, Mitgefühl zu empfinden, wenn sie hören: „Jemand wird krank vom Fluglärm? Dann zieht er doch am besten weg.“ Das kann ein Kind doch nur SO verstehen, dass jeder selbst schuld ist, wenn er durch Fluglärm krank wird.

Im Prozess des Flughafenausbaus ist diese mitleidlose „Was geht mich das an?“-Haltung auch bei den Entscheidern zu beobachten.

Durchgesetzt wird, was die wenig bis gar nicht betroffene Mehrheit kaum zur Kenntnis nimmt, die berechtigten Interessen und der Schutz von Minderheiten spielen dagegen keine Rolle.

So stehen ca. 300 000 vom Fluglärm Betroffenen im Rhein-Main-Gebiet den 6 Millionen Einwohnern in Hessen gegenüber und das sind leider nur 5%. So sind von 6 Millionen Hessen ca. 300.000 von Fluglärm massiv Betroffene – ungefähr 5 % der hessischen Bevölkerung. Für die Politiker scheint diese Zahl zu klein zu sein, um sich für den Schutz der Menschen einzusetzen, die sich hinter dieser Zahl verbergen. Die Denkhaltung „ Ich möchte keinen Profit auf Kosten anderer“ oder „Ich möchte niemand sein, der anderen Stress und Krankheit aufbürdet“ wird gar nicht erst durchgespielt. 

Welches Vorbild geben die Gesetzgeber und Politiker damit unseren Kinder?

Berücksichtigt wird nur derjenige, der Macht hat. Macht an Einfluss, an Kapital, an Mehrheiten. Schutzlose Minderheiten oder Menschen mit wenig Macht sind nicht interessant, sie werden einfach übergegangen, ihre Bedürfnisse ignoriert. Wenn Kinder solche Vorbilder haben, wie sollen sie da solidarisch werden? Wieso wundern wir uns dann über Aussprüche wie: „Was geht mich das an, ich bin nicht betroffen?“

Welches Vorbild aber wollen wir für unsere Kinder? Wir wollen solidarische Vorbilder. Menschen, die sich für Betroffene einsetzen. Menschen, die bereit sind, sich einzumischen. Menschen, die immer wieder auf die ungleich verteilte Macht aufmerksam machen. Menschen, die Lobbyisten entlarven und solche, die sich von ihnen instrumentalisieren lassen.

Es ist wichtig, dass wir den Kindern unserer Gesellschaft ein Vorbild sind. Dass wir uns einmischen. Dass wir uns solidarisieren. Auch deswegen dürfen wir nicht aufhören mit unserem Protest.

Unsere Kinder brauchen eine solidarische und eine gesunde Welt.

Diskutiert mit Euren Kinder und Enkeln. Macht ihnen klar, warum ihr hier her kommt. Am besten: Bringt sie mit.


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr