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Treburer Oberwald, 19. - 22. Juni 2014

Sommeraktionscamp im Treburer Wald

Der Treburer Wald am Frankfurter Flughafen zwischen
A 5 und Zeppelinheim

Der Wald im Städtedreieck zwischen Frankfurt, Mainz und Wiesbaden zählt zu den ältesten in Deutschland. Kaum jemand weiß, dass die alten Eichenwälder zu den artenreichsten Wäldern zählen und von europäischer Bedeutung sind. Gleichzeitig sind solche alten Wälder Naturerlebniswälder und Erholungswälder von hoher Qualität. Doch der Wald wird permanent kleiner und gerade die alten naturnahen Waldflächen sind selten geworden im Rhein-Main-Tiefland, vor allem natürlich in der Waldregion um den Frankfurter Flughafen. Flächenverbrauch, vor allem aber eine profitorientierte Forstwirtschaft sind die Ursachen dafür. Alte Wälder sind ökologische hot-spots. In den starkvolumigen alten Bäumen finden sich von Spechten gezimmerte Baumhöhlen, zu Höhlen ausgefaulte Astabbrüche, Spalten und Risse in großer Zahl, starke Totäste am lebenden Baum, stehendes und liegendes Totholz alter Bäume. Auf solche Strukturen im Wald, vor allem, wenn diese Strukturen noch auf größerer Waldfläche vorkommen, ist eine besondere, inzwischen stark bedrohte Tierlebensgemeinschaft angewiesen. Alle hier vorkommenden Spechte, wie Buntspecht, Mittelspecht, Kleinspecht, Grünspecht, Grauspecht und Schwarzspecht, Altholzkäfer, wie Hirschkäfer und Eichenheldbock, um die bekanntesten zu nennen und verschiedene Waldfledermausarten, wie Braunes Langohr, Fransenfledermaus, Kleinabendsegler, Großabendsegler, Große Bartfledermaus und Bechsteinfledermaus  sind typische Bewohner solcher Wälder. Alle genannten Arten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt.

Ein solcher alter Buchen-Eichen-Wald war bis zum letzten Winter der Treburer Wald in Abtl. 33 östlich des Frankfurter Flughafens, zwischen A 5 und Zeppelinheim gelegen. Während die umliegenden Waldabteilungen durch jüngere Wälder, natürlich gewachsen, vor allem aber gepflanzt, geprägt sind, wuchs hier ein außergewöhnlich schöner alter Wald, mit zahlreichen ökologischen Nischen wie Baumhöhlen und Baumspalten für seltene Tierarten.

Man hätte erwartet, dass die Gemeinde Trebur, die stolz auf ihren Wald ist, diesen besonderen Wald eigentlich hätte schützen sollen, da ein solcher Wald in der Region selten ist, im Waldbesitz der Gemeinde Trebur vermutlich einzigartig ist.

Im letzten Winter 2013/14 wurden zahlreiche alte Buchen und Eichen in diesem Wald im Zuge der „guten forstlichen Praxis“ gefällt und verkauft. Große Lücken im Kronendach entstanden, alte Bäume mit Höhlen und Spalten, die vom Boden aus nicht immer erkennbar sind, wurden gefällt, noch stehende Bäume wurden durch die Fällungen beschädigt, breite Rückegassen wurden in regelmäßigen Abständen in den Waldboden gefahren. In der Summe hat sich das Waldgefüge völlig verändert, wertvolle Habitatbäume wurden entnommen und der Wald in seiner ökologischen Wertigkeit erheblich geschmälert. Es ist zudem zu erwarten, dass die nun freigestellten alten Buchen, vormals durch ein geschlossenes Kronendach geschützt, durch die starke Besonnung mittelfristig an Vitalität verlieren und fallweise in den nächsten Jahren absterben. Beispiele dazu sind aus der Region zuhauf bekannt.

Seit Jahren wird eine kontrovers geführte Diskussion um die Notwendigkeit eines neuen dritten Terminal am Frankfurter Flughafen geführt, für dessen Erreichbarkeit eine neue Autobahnabfahrt und zubringende Autobahnschleifen durch den Wald gerodet werden müssen. Der Waldflächenverbrauch in der Bannwaldregion um Frankfurt, wo Wald per se geschützt ist und Waldrodungen für Eingriffsprojekte durch parlamentarischen Beschluss eigentlich nicht mehr stattfinden sollten, ist ein Aspekt dieser strittigen Diskussion. Jetzt soll die Autobahnzufahrt just durch diesen besagten Wald der Gemeinde Trebur führen. Fraport hat der Gemeinde Trebur bereits Kaufangebote gemacht. Innerhalb der Gemeinde ist die Stimmung gespalten, einige wollen verkaufen, andere den Wald behalten, um gegebenenfalls eine Zwangsenteignung, wie sie auch der Stadt Kelsterbach vor Bau der Nordwest-Landebahn angedroht wurde,  abzuwarten. Man gewinnt jetzt den Eindruck, Trebur verkauft seinen Wald zweimal. Letzten Winter durch den Holzverkauf nach massivem Altholzeinschlag und demnächst durch Flächenverkauf an Fraport. Eines ist jedoch sicher: der im Streitfokus stehende Wald hat durch den Holzeinschlag erheblich an ökologischer Wertigkeit verloren.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr