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30. Juni 2014, Frankfurter Flughafen, Terminal 1
Einhundertfünfte Montagsdemonstration

Martin Kessel (DFLD, www.dfld.de )
Absturzrisiko im Rhein-Main Gebiet

Liebe Freundinnen und Freunde für mehr Ruhe im Rhein-Main Gebiet, heute werden wir uns bei der Montagsdemo mit den Risiken des Flugverkehrs durch Abstürze befassen.

Lori von der BI in Amsterdam nannte es zur 100. Demo das Third Party Risk

Was es ja auch eher beschreibt: Risiken Dritter durch den Luftverkehr

Um es gleich vorneweg zu sagen: es geht mir heute Abend nicht darum Ängste zu schüren.

Es geht heute Abend um das alltägliche Risiko in dem wir und mit dem wir leben.

Der tägliche Wahnsinn des Fluglärms bewegt uns Montag für Montag hierher zu kommen.

Das Risiko des Luftverkehrs wird uns schlagartig bewußt, wenn am Himmel plötzlich eine Maschine auf ungewohnten Flugrouten über uns donnert oder eine Meldung von einen Beinahe Unfall in die Medien gelangt.

Vergessen wir nicht: nur ca. 5% der Bevölkerung fliegt überhaupt

aber alle Menschen im Rhein-Main Gebiet sind den Gefahren von Abstürzen ausgesetzt.

Die Auswertung von Abstürzen zeigt: die meisten Flugunfälle passieren beim Starten oder Landen.

Vereinfacht gesagt und doch richtig ist daher:

wer in den Einflugschneisen und Ausflugschneisen lebt, hat ein sehr viel höheres Risiko irgendwann von einem Absturz bedroht zu werden.

Wir alle kennen die Lärmkonturen auf Landkarten des Rhein Main Gebietes. Die Lärmkonturen sind im Wesentlichen auch die größten Risikogebiete.

Zusätzliche Risiken ergeben sich durch Industrieanlagen im Rhein-Main Gebiet.

Über Jahrzehnte wurde – auch von uns – das Risiko der Ticona Fabrik in unmittelbarer Nähe der Pisten nicht gesehen und angegangen.

Das Tanklager in Raunheim ebenso.

Es gibt unzählige kleinere Betriebe die in den Einflugschneisen produzieren und im Ernstfall getroffen werden können.

Der Frankfurter Flughafen, mit seinem Cargo Schwerpunkt in Europa

bringt zusätzliche Gefahren im Vergleich zu Flughäfen, mit geringerem Frachtanteil.

Die Luftfracht enthält z.B. oft auch radioaktive Behälter, Chemikalien oder andere Gefahrenstoffe.

Der Frachtumschlag und dessen Transport über unsere Köpfe hinweg ist ein sehr großes zusätzliches Risiko des Luftverkehrs.

Gut 50% der Fracht wird übrigens als „Belly Fracht“ also mit Passagiermaschinen, direkt unter den Sitzreihen der Passagiere transportiert.

Die Fluggäste sind dabei nur mit einem 3 cm Sandwichboden von der Fracht getrennt unterwegs.

Im Falle eines Unfalles stürzt die Luftfracht mit ab. Auch in Wohngebiete.

So war z.B. in Amsterdam geschehen: an einem Sonntagabend im Oktober 1992 stürzte der EL-AL Jumbo in die Hochhaussiedlung von der Bauart Bieberer Berg in Offenbach oder der DICKE BUSCH in Rüsselsheim.

Offiziell starben 43 Menschen, da in der 747 nur die Flugbesatzung und keine Passiere waren.Die Maschine enthielt angereichertes Uran und auch 240kg Chemikalien.

Heute fehlt in dem Stadtteil ein ganzer Häuserblock und ein Monument erinnert daran. Nur – davon werden die Menschen auch nicht wieder lebendig, die an diesem Sonntagabend vom El-Al Jumbo getötet wurden.

Im Planfeststellungsverfahren zur NW Landebahn wurde das Absturzrisiko irgendwann ausgeklammert.

Für Frankfurt sind keine Absturzgebiete auf Landkarten veröffentlich worden.

Diese Karten gibt s z.B. für Amsterdam, wo nach dem Unglück im Stadtteil Bilgermeer, ausgewiesene Gebiete gibt, die als Risikogebiet zählen.

Wir kümmern uns um die Risiken, denn es muss ja nicht erst was passieren, bevor wir handeln könnten!

Neu sind in diesem Zusammenhang sind die Zahlen der Durchstarter in Frankfurt.

Fast täglich müssen eine oder zwei Maschinen durchstarten, weil es mit der Landung nicht klappt.

Wir wollen von der DFS wissen, ob dies häufiger als vor der Inbetriebnahme der NW Landebahn ist.

Wir wollen wissen, ob dies bei bestimmten Betriebsrichtungen häufiger ist, als bei anderen Richtungen im Landeanflug.

Nach dem Durchstarten drehen die Flugzeuge häufig direkt ab und überfliegen dann sehr tief Wohngebiete.

Schwanheim kennt das, Walldorf und andere Orte ebenso.

Wir behalten die Häufung der Durchstarter im Blick und werden in Kürze noch Forderungen stellen.

Bei den Wirbelschleppen Unfällen über Raunheim, Flörsheim und anderen Orten haben wir die geschönten Gutachten gehört, die behaupten, es sei unwahrscheinlich, dass es Schäden geben kann. Muss den erst ein Mensch sterben, bevor diese Gefahr grundsätzlich vermieden wird.

Gegen die Gefahren aufgrund der Grundkonfiguration der Betriebsanlage des Frankfurter Flughafens kann man etwas tun und jetzt handeln.

Ein Beispiel ist die Errichtung von Bürokomplexen wie das Square über dem Fernbahnhof und die Firmen, die im Gateway Garden Bereich angesiedelt worden sind.

Diese Menschen dort drüben arbeiten täglich unnötigerweise in Zonen, die extrem gefährdet sind beim Landeanflug und irgendwann einmal getroffen zu werden können.

Diese Fehlplanungen sind Risiken die Unverantwortliche getroffen haben, um möglichst viel Geld mit Grundstücken zu verdienen, die eigentlich Stadtwald waren.

Wenn etwas passiert, wird die geheuchelte Anteilnahme groß sein.

Jetzt wäre es Zeit zu handeln!

 

Die Zahl der Flugbewegungen ist seit dem Jahr fast 2008 gleich geblieben oder leicht zurückgegangen.

Es gibt eine zusätzliche Landebahn seit 2011 in Betrieb.

Wenn der Landeverkehr nun gefährlicher als früher geworden wäre, bestätigt sich hier die Forderung einmal mehr: die Landebahn muss weg.

Sicher ist, dass bei Starts nach Westen und Süden neue Kreuzungspunkte und Annäherungen im Bereich der Südumfliegung zu neuen Gefahren geführt haben.

Diese Gefahren können nicht bleiben, sondern sie müssen strukturell beseitigt werden, durch eine Reduzierung der Flugbewegungen.

Es ist der alltägliche Wahnsinn: ein Drehkreuz mitten in einem dichtbesiedelten Wohngebiet Rhein-Main zu betreiben, das uns die Gefahr von Abstürzen bringt.

Bei 1300 Flugbewegungen kann es jetzt oder nachher oder morgen früh - zu einem Unfall kommen.

Unfälle in der Luft oder Unfälle noch am Boden kommen immer wieder vor, auch deshalb ist die Forderung nach Begrenzung auf 380.000 Flugbewegungen pro Jahr richtig.

Wir wollen eine Verringerung der Risiken am Boden und in der Luft über uns: 380.000 Flugbewegungen sind sicherer und bringen weniger Lärm.

Das Absturzrisiko ist ein Teil der täglichen Gefahren des Luftverkehrs, denen wir ausgesetzt sind, auch wenn wir nicht fliegen!

Wir wollen weniger Risiko durch unnötigen Flugverkehr im Rhein-Main Gebiet.

Der Fehler in der Raumplanung, dass Drehkreuz von Frankfurt immer größer zu bauen, führt auf kurz oder lang zu einer Katastrophe bei einem Absturz.

Das Ziel von 700.000 Flugbewegungen im Jahr ist der komplette, planerische Wahnsinn.

Wir fordern jetzt und heute, das Risiko von Abstürzen zu reduzieren durch weniger Flugverkehr im und über dem Rhein-Main Gebiet.


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr