Mainz, 13. Februar 2015

Protest-Fastnacht vor dem Mainzer Schloss 

Eine spezifisch Mainzer Form des Protestes gegen den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens – nämlich mit Mitteln der heimischen Fastnacht - erfolgte am Freitagabend (13. Februar)vor dem Mainzer Schloss anlässlich der dortigen Großveranstaltung “Mainz, wie es singt und lacht”. Diesen Slogan ergänzten pfiffig mit Verweis auf die Fluglärmbelastung über der Domstadt und weiten Teile des Rhein-Main-Gebiet die rund 150 Ausbaugegner/innen bei ihrer Demonstration so: “Mainz, wie es lärm und kracht”. Die Teilnehmer der von den Mainzer Bürgerinitiativen im Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) organisierten Aktion bauten sich vor dem Haupteingang in Form eines Spaliers auf, das die Besucher/innen passieren mussten. Viele von ihnen gaben ihre deutliche Sympathie für den Protest zu erkennen. Besondere Aufmerksamkeit erzielte politische Prominenz. Applaus und eine ausgesprochen freundliche Begrüßung gab es von den teilweise in Kostümen mit Plakaten und in Sprechchören Demonstrierenden für die beiden Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD), Rheinland-Pfalz, und Winfried Kretschmann (Grüne), Baden-Württemberg. Dreyer und Kretschmann hatten  bewusst diesen Weg ins Schloss gewählt,  erhielten dafür und auch beim unterwegs entspannten Wortwechsel mit den Demonstranten reichlich Beifall. Demgegenüber war bei der fast zweistündigen Protestaktion – zumindest an dieser Stelle - keiner der beiden hessischen Spitzenpolitiker zu sehen. Über sie ergoss sich reichlich Spott und Hohn. Nahezu familiär  und mit viel “Helau” garniert verlief dieser friedliche Protest – und am Ende gab es von Seiten der Demonstrierenden Sonder-Applaus für die Polizei, die diese Aktion abgesichert hatte.

Das Motto des Abends – aus Sicht der Protestierenden

Freitagabend vor dem Mainzer Schloss

Erwin Stufler von den Mainzer Bürgerinitiativen moderierte

Spalier

“Fluchlärm” bleibt – Fastnacht ist an Aschermittwoch vorbei

Protest darf und kann auch Spaß machen

Klar die Meinung gesagt – wie sich es traditionell für Fastnacht gehört

Forderung an die Politik

Kurz vor 19.45 Uhr: Malu Dreyer und Winfried  Kretschmann kommen mit ihrer Begleitung an

Eindeutig: Man kennt und schätzt sich

Daher hatte diese politische Prominenz auch überhaupt kein Problem  mit dem Spalier.

Entsprechend entspannt war die ganze Atmosphäre

Demgegenüber waren die beiden hessischen Spitzenpolitiker – zumindest – vor dem Schloss nicht zu sehen

Für beide gab es reichlich Spott und Hohn ...

...deftig aufbereitet für die tollen Tage ...

...und außerdem an einem Freitag den 13. !!!!!

In historischem Gewand: der  Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling

Als Freiheitsstatue unterwegs: Die Grüne-Bundestagsabgeordnete Tabea Rösner

Mit Understatement: die  rheinland-pfälzische Finanzministerin Doris Ahnen (SPD).

Tja, als Kind hatte es Kanzlerin Angela offensichtlich gut, konnte ruhig und ausreichend schlafen.

Dieses Glück haben heute viele Kinder im Ballungsgebiet wegen des Fluglärms nicht mehr.

Deshalb wird ein richtiges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr gefordert 23:

Denn die großen Flieger werden auch durch Lärmpausen nicht gebändigt, die nur ein Verschiebebahnhof sind

Immer wieder gab es am Freitagabend freundliche Begrüßungen, so für BI-Aktivist Friedrich Demmler, der  bei der jüngsten Montagsdemo mit einem tollen Vortrag brilliert hatte.

Zusammenrück ist gut, nicht nur wegen des Protest, sondern auch wegen der Kälte am Abend vor dem Schloss

Und auch herzliches “Helau” gab's reichlich

Dazu erscholl aus den Reihe der Demonstranten zudem immer wieder der Wunsch an die ins Schloss Eilenden: “Viel Spaß bei der Sitzung”.

Den hatten viele allerdings auch vor dem alten Schloss ...

...und von dort schafften es einige Demonstranten sogar, noch rechtzeitig zu Hause zu sein, um die große Sitzung aus dem Schloss im Fernsehen zu erleben – und sich auf weitere Protestaktionen an den tollen Tagen vorzubereiten!

Bilder und Text: Walter Keber

Bilder in Abdruckqualität können über den Fotografen Walter Keber
(Tel.: 06142 504915, Mobil 0170 110 9789, E-Mail: wkeber@t-online.de) bezogen werden.

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