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11. Mai 2015, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhundertsiebenunddreißigste Montagsdemonstration

Karin Kaltenbach-Koschnitzki (BI Flörsheim-Hochheim)

Heute möchte ich euch meine Eindrücke von derGerichtsverhandlung in Kassel erzählen:

Zwei Tage hatten wir den Verhandlungen in Kassel beigewohnt, Hoffnungen geschöpft, als die Vorsitzende Richterinzu Beginn schon sagte, entweder geht die eine oder andere Partei in Revision.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer, so dachten wir, wenigstens das Ziel Revision haben wir schon mal erreicht. Doch dann kam die große Klatsche und ein vernichtendes Urteil für die Menschen im Rhein-Main-Gebiet wurde gesprochen.

Das Verwaltungsgericht hatte die Klage der Stadt Flörsheim abgewiesen, ja selbst die Revision wurde nicht zugelassen. Justiz und Landesregierung stellen sich gegen die eigene Bevölkerung. Der Schutz des Flughafens genießt einen höheren Stellenwert, als der Schutz der betroffenen Bevölkerung im Rhein-Main Gebiet. Wie es den vom krankmachenden Fluglärm geplagten Menschen geht, ob Wirbelschleppen Ziegel von den Dächern fegen und ein Mensch dadurch zu Schaden kommen kann, geht den Politikern und der Justiz gelinde gesagt am Arsch vorbei.

Sorry für diese Wortwahl, aber es muss einfach so raus aus mir, weil ich so wütend und maßlos enttäuscht bin und mich von unserem Rechtsstaat verraten fühle.

Das Verwaltungsgericht ist der Ansicht, dass die derzeit geltende Regelung des Nachtflugbetriebs nicht zu beanstanden sei. So sei es nicht notwendig, die Anzahl der Flüge für einzelne Abschnitte der Nachtrandstunden zu bestimmen. Damit misst das Gericht dem schlagartig und mit hoher Intensität um 5 Uhr morgens einsetzenden Flugbetrieb keine Bedeutung zu.

Ich lade gerne mal die Richter,die Damen und Herren der Landesregierung und Fraportzu uns nach Hause ein, damit sie am eigenen Körper spüren können, was es heißt ,morgens um kurz vor5 Uhr aus dem Schlaf gerissen zu werden .

Die Vorsitzende Richterin räumte zwar im Verlauf der Verhandlungein, dass Flörsheim stark vom Fluglärm betroffen sei, wies aber auch darauf hin, dass ein Bedarf für Nachtflüge bestehe. Flörsheim muss niedrige Überflüge ertragen, schließlich kann man die Stadt ja nicht tiefer legen und die Flugzeuge müssen nun mal runter kommen.

Was eine menschenverachtende und zynische Aussage des Senats.

Ihr könnt mir gerne glauben, bei der Verhandlung nicht aufzuspringen um dieAnwesenden der Landesregierung, Fraport und Senat mal gehörig durchzuschütteln, hat enorme Kraft gekostet.

Bei den Wirbelschleppen ist die Landesregierung, Fraport und der Senat der Meinung, dass das Dachklammerungsprogramm eine grundsätzlich ausreichende Antwort auf das Problem sei. Die glauben wohl allen ernstes,

dass ganz Flörsheim seine Dächer geklammert hat. Es wird weiter in Kauf genommen, dass ältere Häuser oder Historische Fachwerkhäuser nicht geklammert werden können, dieses Risiko geht aber Land und Fraport bewusst ein.

Das aber auch Wirbelschleppen am Boden verheerende Schäden verrichten oder sogar einen Kinderwagen hochwirbeln können, sehen weder Senat, Landesregierung und natürlich Fraport nicht ein.

Was der Senat auch noch sagte, im Bezug auf Wirbelschleppen, grenzt schon an eine bodenlose Unverschämtheit:

Die Vorsitzende Richterin meinte ganz lapidar:
Ein gewisses Restrisiko gehört zum Leben, bzw. ein Null-Risiko werde nicht zu erreichen sein.

Zum Nachweis, dass Fluglärm krank macht, hatte der Mainzer Mediziner Herr Professor Münzel eine sehr anschauliche Power Point Präsentation vorbereitet und eindringlich auf die Gefahren von Herzerkrankungen, Herzinfarkten und Schlaganfällen durch Fluglärm hingewiesen. Ebenfalls zeigte Herr Münzel auf, wie wichtig ausreichender Schlaf auch gerade für Kinder wäre.

Der von Fraport beauftragte Gutachter, Prof. Dr. Penzel vom Schlaflabor, Berlin, sagte sogar, wie gut die Studien von Prof. Münzel seien. Jetzt schöpften wir wieder Hoffnung. Dann gab es eine kleine Kaffeepause und in dieser Zeit müssen die Anwälte von Fraport und Landesregierung den Gutachter dermaßen in die Mangel genommen haben, dass der gute Mann eine 180 Grad Drehung vollzog und anschließendbehauptete: Kinder hätten einen robusten Schlaf und würden sich an den Lärm gewöhnen.

Hier kann man wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Alle Risikofaktoren sind bekannt, aber der Profit von Fraport geht vor Gesundheit und Menschenleben.

Mit welcher Arroganz und Menschenverachtung die Richter über dieZukunft der Menschen im Rhein Main Gebiet ihr Urteil aussprachen ist einfach nur beschämend und unfassbar.

Eines können wir unseren Politikern, der Justiz und Fraport versprechen:

Wir lassen in unserem Kampf nach Ruhe und Gerechtigkeit nicht nach, wir geben niemals auf.

Jetzt erst Recht, Ihr Lieben. Die Bahn muss weg

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr