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16. November 2015, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhundertfünfundfünfzigste Montagsdemonstration

Dirk Treber (IGF Rhein-Main)

Rede von Dirk Treber bei der 155. Montagsdemo am 16. 11. 2015

Die 3. Internationale Fachkonferenz Aktiver Schallschutz hat sich am vergangenen Donnerstag und Freitag mit den Ergebnissen der NORAH-Studie beschäftigt.

Über 150 nationale und internationale Experten und interessierte Fachleute besuchten diese Konferenz, die als Schwerpunkt das Thema Gesundheit hatte.

Die Studie wird von Lärmforschern weltweit beachtet, denn zum ersten Mal wurden die Auswirkungen von drei Verkehrsarten untersucht: Schienen-, Straßen- und Luftverkehr.

Zu Krankheitsrisiken und Blutdruck

Als erste Studie wird ein deutlicher Zusammenhang zwischen chronischer Lärmbelastung und Depressionen aufgezeigt, hier hat die Belastung durch Fluglärm einen doppelt so hohen Effekt wie bei den anderen Verkehrslärmarten.

Ein deutlicher Zusammenhang zu Fluglärmbelastung besteht hinsichtlich des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzschwäche.

Auch wenn keine signifikanten Risiken des Fluglärms durch Blutdruck auf Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs nachgewiesen werden konnten: Es besteht eine deutliche Risikoerhöhung für den Krankheitsverlauf durch nächtlichen Fluglärm mit hohen Einzelschallpegeln und durch Fluglärm in den Nachtrandstunden.

Die Auswirkungen von Fluglärm und Feinstaub auf die Krankheitsrisiken wurden nicht untersucht.

Diese Wechselwirkungen dürfen nicht vernachlässigt werden.


Zur Lebensqualität und Belästigung:
Die Fluglärmbelästigung ist bundesweit an allen vier untersuchten Flughäfen in Frankfurt, Köln/Bonn, Stuttgart und Berlin deutlich angestiegen und liegt weit über den national und auf EU-Ebene zu Grunde gelegten Lärmwirkungskurven. Am Frankfurter Flughafen fühlen sich die Menschen am meisten durch Fluglärm belästigt.

 

Zur Schlafstudie:
Die Anwohner hier schlafen seit Einführung der Kernruhezeit (Nachtflugverbot) besser, dennoch fühlen sie sich morgens häufiger müde. Dies ist wahrscheinlich auf die höheren Lärmbelastungen zwischen 22.00 und 23.00 Uhr abends und 5.00 bis 6.00 Uhr morgens zurückzuführen.

 

Zur Kindern-Studie:
Nachgewiesen wurde, dass Fluglärm die Lese- und Lernleistungen von Kindern bis zu zwei Monaten verzögert. Kinder in lärmbelasteten Gebieten fühlen sich gesundheitlich weniger wohl als Kinder an ruhigen Orten. Darüber hinaus erhalten Kinder in stark fluglärmbelasteten Wohngegenden häufiger ärztlich verordnete Medikamente und haben häufiger Sprech- und Sprachstörungen.

 

Fazit:
Entgegen den ersten Pressemeldungen zur NORAH-Studie haben der vor zwei Wochen stattgefundene Workshop in Darmstadt und die Internationale Fluglärmkonferenz am Frankfurter Flughafen sowie die Vorträge der Qualitätssicherer und die Beiträge der Niederländischen, Englischen und Schweizer Wissenschaftler gezeigt, die Wechselwirkung zwischen Fluglärm und Erkrankungen und die damit verbundene Minderung der Lebensqualität muss sehr ernst genommen werden.

Deshalb sind jetzt die Bundes- und Landesregierung, die Politiker auf allen Ebenen bis hin zur EU, die Luftverkehrslobby und alle gesellschaftlichen Gruppen gefordert, sich intensiv mit den Ergebnissen der NORAH-Studie auseinanderzusetzen.

Angesagt ist eine deutliche Verbesserung des Schutzes der gesetzlichen Nacht, die Einführung von Betriebsbeschränkungen und Nachtflugverboten.

Ein höheres Schutzniveau bei hohen Dauerschallpegeln und - ergänzend in der Nacht – hohen Maximalschallpegeln ist im LuftVG zu verankern.

Eine stärkere Berücksichtigung der Belästigung, Anpassung der gesetzlich verwendeten Dosis-Wirkungskurven auf nationaler und auf EU-Ebene ist notwendig.

Eine verbesserte Ausstattung von Schulen mit passivem Schallschutz, Bildungsprogramme zur Verbesserung der Lesefähigkeiten für Kinder sind umgehend umzusetzen.

Die Stärkung des aktiven Schallschutzes im nationalen Rechtsrahmen ist vorzunehmen.

Eine Gesamtlärmbetrachtung ist vorzunehmen und entsprechende Reduzierungsmaßnahmen sind vorzunehmen.

Das Thema Luftschadstoffe und Feinstaub darf nicht weiter kleingeredet werden. Es sind entsprechende Mess-Programme zu entwickeln, hohe Grenzwerte festzusetzen und eine Präventionsstrategie zu entwickeln.

Die bereits hoch belastete und dicht besiedelte Rhein-Main-Region verträgt kein internationales Drehkreuz mit globalem Einkaufszentrum und einem angeschlossenen Flughafen.

Deshalb Rückbau des Frankfurter Flughafens, kein Terminal 3 und keine Airport-City.

Gesundheit und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger sollen zukünftig an erster Stelle stehen und nicht die Wirtschafts-interessen der Fraport AG, der Lufthansa AG, der Logistikkonzerne und ihrer Lobby.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr