Impressum Home Kontakt
  Worum geht's?  
  Darum geht's
Fakten + Argumente
Rückblick
 
  Aktuell  
  News
Termine
Presse
- BBI
- BUND
- Lesetipps
Links
Archiv
 
  Machen Sie mit!  
  Über Uns
Unsere Ziele
BI vor Ort
BI aktiv
Rechts-Institut
BI-Info
Resolutionen
Infomaterial
 
     
     
     
 



07. Dezember 2015, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhundertachtundfünfzigste Montagsdemonstration:Protest-Buch vorgestellt

Dirk Treber

Vorstellung des Buchs: 50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens

Band I umfasst die Zeit von 1965 bis 2013 und endet mit einer Nachbetrachtung zum Ausgang der hessischen Landtagswahl.

Die Erweiterung des Frankfurter Flughafens begann bereits in den 60ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts und ist eine fast unendliche Geschichte.

Der Flughafen wurde bereits 1945 von der amerikanischen Besatzungsmacht wieder in Betrieb genommen und den neuen technischen Erfordernissen angepasst, so dass die Deutsche Lufthansa unmittelbar nach ihrem Wiederaufbau 1955 im Interesse einer möglichst schnellen Kostendeckung Frankfurt zum Ausgangs- und Endpunkt ihrer Interkontinentalverkehre und zur zentralen Basis ihre Wartungsdienste machte.

Die Planung der Startbahn West als einer quer zu dem Parallelbahnen-System verlaufenden und laut Planfeststellungsbeschluß nur für Starts in Richtung Süden zu nutzenden 4-km-Piste und ihre erste Beantragung bei der hessischen Landesregierung 1965 fallen in die „Boom-Periode“ der internationalen Luftverkehrsplanung, in der die Airlines einen jährlichen Zuwachs von 17 Prozent bei den Passagieren und von 21 Prozent im Luftfrachtsektor verzeichnen konnten.


Damals organsierte der ursprünglich aus Mainz über Offenbach nach Mörfelden gekommene Ev. Gemeindepfarrer Kurt Oeser die Gründung des ersten Fluglärmschutzvereins in der Rhein-Main-Region:

am 27. April 1965 formierte sich die Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms bei einer Versammlung in Mörfelden.

Über 30 Bürgerinnen und Bürger aus Walldorf, Gross-Gerau, Raunheim, Rüsselsheim, Nauheim, Kelsterbach, Neu-Isenburg und Mörfelden gehörten zu den Gründungsmitgliedern.

Zeitweise hatte dieser bürgerschaftliche Umweltschutzverein weit über 10.000 Mitglieder in gesamten südhessischen Raum.

Die IGF wendet sich gegen die ständige Erweiterung des Flughafens und die damit verbundenen unzumutbaren Fluglärm- und Schadstoff-belastungen.

Sie tritt seit 50 Jahren für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrund-lagen in der Umgebung des Flughafens ein und förderte den Gedanken des Natur- und Umweltschutzes, ist für den Erhalt des Waldes, der Tierwelt, der Naherholungsgebiete, für saubere Luft, für ungestörte Nachtruhe, einen sparsamen Flächen-, Energie-, und Wasserverbrauch und insgesamt für mehr Lebensqualität in der Flughafenregion.

Schon damals war es ein klassischer Konflikt. „Die Entscheidung für den Ausbau der Startbahn West ist zwischen 30.000 Arbeitsplätzen und 200 Hektar Wald zu treffen“, so konstruierte der hessische Ministerpräsident Holger Börner in demagogischer Absicht einen Gegensatz zwischen „Ökonomie“ und „Ökologie“, der den komplexen und unlösbaren Zusammenhang von sozial-ökonomischen und ökologischen Belastungen und Verdichtungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet ignorierte und darüber hinaus den Bankrott einer an den Widersprüchen ihrer Zielvorstellungen gescheiterten Wachstumspolitik verschleiern sollte.

Wir kommen dann in Band I unseres Buches zur Anti-Startbahn-West-Bürgerbewegung: der Protest und Widerstand wird in Bildern und Texten vom Hüttendorf mit der Hüttenkirche (1980), der Walldorfer Küchenbrigade (1980), dem Kampf um das 7 ha-Gelände (1989/81), dem Blutsonntag (11.10.1981), der Räumung des Hüttendorfes (2.11. 1981), dem Nackten-Samstag (7.11.1981), den darauf folgenden „heißen Novembertagen“ im Wald, in Wiesbaden (14.11.1981) und am Flughafen (15.11.1981), den Sonntagsspaziergängen und dem Kuchenstand an der Startbahnmauer (1981-1984), der Satireaktion zur Inbetriebnahme der neuen Startbahn (12.04.1984) und den Todessschüssen auf Polizeibeamte am 02. November 1987 dargestellt und kommentiert.

Dann folgt das Kapitel „Kultur gegen die Startbahn West“ mit den Beiträgen: Wo Unrecht zu Recht wird, gehört das Lied zum Widerstand, Umweltbüro, Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm, Walduni und Energiewendekomitee, Umweltstafette durch Hessen.

Nach zwei Beiträgen zum „Volksbegehren gegen die Startbahn West“ folgt der Teil „Politik und Parteien“ über die Parteien-Aktionsgemeinschaft, die Zerreißprobe der SPD und einer Betrachtung unter dem Motto: „Nur wer sich bewegt, spürt seine Fesseln.“

Dann folgen Beiträge zu den „Unterstützern der Protestbewegung“: die Rolle der Ev. Kirche im Konflikt um die Startbahn West, der Naturschutz-verbände und der Gewerkschaften.

Im nächsten Kapitel wird die „Rolle der Justiz“ beleuchtet: die Flughafenurteile – eine Bewährungsprobe des Rechtsstaatsprinzips, die Strafverfahren gegen Startbahngegner und wie die politischen Entscheidungen zum Flughafenausbau juristisch legitimiert wurden.

Der Teil zur Startbahn West wird mit Rückblicken von drei Zeitzeugen abgeschlossen.

Der nächste Teil behandelt die trügerische Ruhe zwischen der Startbahn West und Landebahn Nordwest. Er beginnt mit dem Wiederaufbau der Hüttenkirche und schildert dann den Ausbauwahn und kein Ende: Der Flughafen wächst weiter, die Gründung des Bündnisses der Bürgerinitiativen (BBI), das Frankfurter Mediationsverfahren und das Regionale Dialogforum (RDF).

Der nächste Abschnitt behandelt den Bau der Landebahn Nordwest, das Protest-Camp und die Mahnwache im Kelsterbacher Wald, das Bürgerbegehren gegen den Kelsterbacher Waldverkauf und schließlich die Inbetriebnahme der neuen Bahn.

Das Kapitel „eine neue Protestkultur wird geboren“ stellt die Kreativität gegen den Flughafenausbau dar, ebenso die Montags-demonstrationen und Mahnwachen im Terminal 1 seit dem 14. November 2011.

Ausführlich dokumentiert wird die „Region im Eimer“: Bürgerproteste in Flörsheim-Hochheim, Frankfurt, Mainz, Offenbach und der gesamten Rhein-Main-Region, Rheinhessen und dem bayerischen Untermain.

Band I endet mit der Landtagswahl 2013 in Hessen: der Text schildert Hoffnung und Frust der Protestbewegung. Den Abschluss bilden eine Nachbetrachtung und die Vita der Autoren.


Der Inhalt von Band II behandelt die Ereignisse von 2014 bis zur 150. Montagsdemo am 28. September 2015.

Er beginnt mit zahlreichen Fotos der „Gesichtern des Protests“.

Im Mittelpunkt des Buches stehen Beiträge

  • zum Kampf um mehr Schutz vor Fluglärm,

  • die Norah-Kinderstudie,

  • die Luftschadstoffe,

  • die Wirbelschleppenkatastrophe,

  • das Vogelschlagrisiko,

  • die Südüber-/-umfliegung,

  • das Flachstartverfahren,

  • der Bau von Terminal 3,

  • die Airport-City Frankfurt,

  • die Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM),

  • der Deutsche Fluglärmdienst (DFLD),

  • die Fluglärmkommission (FLK),

  • das Rhein-Main-Institut (RMI),

  • das Institut zur Gefahrenabwehr vor Fluglärm (IAGL),

  • die Fluglärmpolitik in Europa,

  • die Globalisierung, die Freihandels- und Investitionsabkommen und der Luftverkehr.

 

Es gibt eine Nachbetrachtung und einen Ausblick, wie die unendliche Geschichte des Flughafenausbaus wahrscheinlich weitergehen wird.

Außerdem enthält Band II eine Chronik der Ereignisse, ein Medienverzeichnis und die Vita der Autoren.


zurück zur Startseite


 


     


Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr