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08. Februar 2016, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Einhundertfünfundsechzigste Montagsdemonstration

Helau bei der 165. Montagsdemo

Hans Schinke, Offenbach


Liebe Närrinnen und Narrhalesen,

in der Rückschau brauchen wir uns nichts vorzumachen.
Letztes Jahr hatten wir weiß Gott nicht viel zu lachen.
Deshalb wird heut’ an Fassenacht,
so richtig mal drauflos gelacht,
wird den politischen Gewalten
narrenfrei der Spiegel spöttisch vorgehalten,
wollen wir Politik an ihren Taten nunmehr messen
und die früheren Versprechen dabei nicht vergessen.

Wo waren sie denn, die Flugspuren aus dem letzten Jahr,
aufgezeichnet vom politischen Radar?


Da wäre in Wiesbaden zunächst einmal die schwarz-grüne Koalition.
Sie arbeitet auch kontroverse Themen nahezu geräuschlos ab, fast ohne jeden lauten Ton.
Das Thema Flughafen lässt die CDU auch weiterhin gut lachen,
weil die Drecksarbeit beim Ausbau ja die Grünen machen.
Dafür war Bouffier, ganz der Landesvater, medienwirksam mit dabei,
als im Oktober der Spatenstich wurde gefeiert für’s Terminal 3.

In seiner Ansprache sagte er, dies sei für Hessen ein gutes Ereignis in diesen Tagen.
Dass damit aber für uns der Krach noch weiter zunimmt, das hat er dabei völlig unterschlagen.
Und von seinem launigen Versprechen, natürlich würden beim Ausbau Gesundheit und Ökonomie versöhnt,
von diesem Versprechen fühlen wir Menschen uns in der Region zu Recht verhöhnt!!

„Du sollst nicht falsches Zeugnis ablegen wider deinen Nächsten.“, von diesem christlichen Gebot
weicht die Hessen-CDU skrupellos ab, wenn sie kommt in Erklärungsnot.

Im März 2009 hatte der CDU-Abgeordnete Dr. Arnold für das Jahr 2015 noch ein glänzendes Ausbauszenario prognostiziert.
Doch als der Lack ab war, wurde die Prognose flugs vom Jahr 2015 auf das Jahr 2020 umdatiert.

In der Vergangenheit humpelte die Propagandalüge noch durch die reale Welt.
Heute wird, viel eleganter, in der virtuellen einfach nur die Homepage umgestellt!!

 

„Hessen wird grüner und gerechter.“, hat Minister Al-Wazir jüngst in der FR gesagt,
hat die Bilanz der schwarz-grünen Koalition nach zwei Jahren keineswegs beklagt.

Der Griff ins Klo, normalerweise großer Mist,
für die Grünen statt dessen eine ‚unglaubliche’ Erfolgsgeschichte ist.

Kann man auf T3 vielleicht doch ganz verzichten?
Eine Plausibilitätsprüfung des Ministers sollte es 2015 in letzter Minute richten.
Wie zu erwarten, hat Fraport alle seine Alternativvorschläge knallhart vom Tisch gewischt.
Verliert da ein Minister auch ohne Spaten nicht eigentlich sein Gesicht???

Vom Nein der Grünen zum Ausbau blieb am Ende nur ihre Kurznachricht per Twitter:
„Der grüne Tee am Tag des Spatenstichs, der schmeckt’ uns schrecklich bitter.“

Statt eines echten Nachtflugverbots hat der Minister den Bürgern seine Lärmpausen serviert
und damit viele Wähler arg vor den grünen Kopf gestoßen, ja regelrecht düpiert.

Bereits einen Monat nach Testbeginn lässt er verkünden, kaum glaublich, aber wahr,
das Lärmpausenmodell sei tatsächlich in der Praxis bei Westwind umsetzbar!!!

Das ist, als ob der Patient die Medizin stets brav geschluckt,
doch ob sie auch wirkt, das hat den Doktor am Ende nicht gejuckt.

Zur Deckelung des Krachs will der Minister, ich sag’ euch was,
ganze Lärmschutzzonen legen unter Glas.

Auf den Dächern will man später Photovoltaik installieren
und grünen Strom in Fülle produzieren.

Dass der Minister unsere Forderung nach einem Deckel derart pervertiert,
dafür lachen wir ihn jetzt aus - ganz ungeniert.

Wenn ich heute in die Zukunft seh’, ich sag’s euch ehrlich in einem Satz,
dann seh’ ich nicht grün, dann seh’ ich rabenschwarz!!!

 

Und was war los in der SPD, der angeblich geilsten Partei in Hessen?
Ist sie noch immer so geil auf den Ausbau versessen?

Im Oktober hat sie ein neues Flughafenpapier zur Welt gebracht, ach wie toll.
Beim Lesen weiß man wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Auf der Zunge zergehen lassen muss man sich den ersten Satz in diesem Papier:

„Die Flughafenpolitik der hessischen SPD ist verantwortungsorientiert.“ Bitte lacht jetzt nicht, so steht es hier.

Endlich hat der Schutz der Bevölkerung vor gesundheitlichen Gefahren absolute Priorität,
ja aber nur, solange die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens nicht in Frage steht!!!

Allen Skeptikern will die SPD mit ihrem Papier ausdrücklich zeigen, oh Mann, oh Mann,
wie man den Weltflughafen so leise wie möglich betreiben kann.
Lärm soll gemindert werden, fordert die Partei ganz vehement.

Ein neues Anreizsystem für Airlines müsse rasch her, und zwar intelligent.
Und da sie gerade so richtig ist in ihrem Element,
fordert die SPD jetzt auch noch ein effizientes Immobilien-Management.

Es soll Hausbesitzern tatsächlich dazu dien’,
in angeblich ruhigere Gebiete umzuziehn.

Doch damit nicht genug. Die SPD will jetzt sogar ein Nachtflugverbot plus.
Was soll denn diese Wortschöpfung? Was soll der Stuss?!!!!

Liebe SPD, was die Menschen wirklich brauchen, ist kein Nachtflugverbot plus, sondern ein Nachtflugverbot pur,
und das geht nach dem Gesetz von 22 bis 6 Uhr!!!
Mit diesem Perspektivpapier, liebe Närrinnen und Narrhalesen, das ist so mein Gefühl,
bekommt die SPD beim Thema Flughafen auch in Zukunft kein Profil.


Wo aber bleibt jetzt, bitteschön, die Partei der Reichen?
Gab es denn da in 2015 überhaupt ein Lebenszeichen?
Seit der eitle Hahn nicht mehr kräht auf seinem Mist,
die FDP nahezu verstummet ist.

Den Bau von Terminal 3 bewertet sie als eine für die Zukunft des Flughafens entscheidende Investition
und damit als ein gutes Signal für die gesamte Rhein-Main-Region.

Ihr Urteil von 2011 hat sie dabei offensichtlich total vergessen, und das ist wirklich blamabel,
denn damals fand sie noch, die Lärmbelastung nach dem Ausbau sei völlig inakzeptabel.

Außerparlamentarisch die Fraport sich ins Fäustchen lacht,
hat sie doch im letzten Jahr neben T3 noch einen weiteren großen Stich gemacht.

Vierzehn Regionalflughäfen wird Fraport in Griechenland auf Effizienz nun trimmen,
damit am Ende in Frankfurt die Zahlen und Renditen stimmen.

Doch Fraport-Chef Schulte will noch viel mehr, will weiter expandieren,
will später auch Onassis’ Reederei noch integrieren.

Um auf den Spuren von Jacqueline Kennedy und Aristoteles Onassis zu wandeln,
steht ihm der Sinn danach, seinerseits mit einer schwerreichen und schönen Griechin anzubandeln.

Doch auch als Reeder ist er längst noch nicht an seinem Ziel,
weil noch viel höher hinaus er will.

Ganz nach oben drängt’s ihn hin,
deshalb nach dem Kauf von Olympic Air steht ihm der Sinn.

Wie einst Gottvater Zeus in dem Olymp zu sitzen, den anderen Göttern gleich,
das fehlt dem Schulte noch in seinem Fraport-Reich.

Doch wer hoch hinauf will, der kann auch tief fallen.
Deshalb musste Ikarus einst seinen Hochmut mit dem Leben bezahlen.

Was dem Schulte am Ende noch fehlt in seiner Kollektion,
das wäre in Physik der Weltenthron.

Weil’s beim Fluglärm nicht so laut wird wie gedacht,
hat Fraport den Krach bereits als leiser ausgemacht.

Für diese einzigartige Theorie der lärminduzierten Relativität,
dass lauter nicht im Widerspruch zu leiser steht,
für diese bahnbrechende Erkenntnis will der Schulte jetzt vom Nobel den Preis.
Darüber lacht laut der Narr, weil er’s einfach besser weiß.

Liebe Närrinnen und Narrhalesen, ich komme jetzt zum Schluss,
weil eine Rede auch mal enden muss.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Deshalb Euch allen

Gute Fassenacht

Hellau


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr