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04. April 2016, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweiundvierzigste Mahnwache

Dirk Treber (IGF Rhein-Main): 1 Jahr Lärmpause am Frankfurter Flughafen

Im April 2015 wurden am Frankfurter Flughafen die Lärmpausen eingeführt. Durch die unterschiedliche Nutzung der Start- und Landebahnen sollten den Menschen im Umfeld des Flughafens entweder morgens zwischen 5 und 6 Uhr oder abends zwischen 22 und 23 Uhr eine zusätzliche Ruhepause gegönnt werden.

Jetzt geht die einjährige Probezeit zu Ende und die Lärmpausen sollen in den Regelbetrieb überführt werden.

In der aktuellen Ausgabe des Frankfurt Airport Magazins START FREI 1/16 findet sich dazu das folgende Zitat des Hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir: „Die Lärmpausen funktionieren reibungslos, die Lärmbelastung konnte messbar gesenkt werden, und die Menschen wollen, das wir die Lärmpause beibehalten“.

Besonders hervorgehoben wird, dass nach Berechnungen des Umwelthauses 40.000 Anwohner unterm Strich eine zusätzliche Lärmpause gewinnen. Im Nahbereich (bis 15 km) sollen es sogar 50.000 Anwohner sein, und zwar insbesondere in Frankfurter Süden (8 minus 10 dB(A) und in Neu-Isenburg (minus 6 dB(A).

Verschwiegen wird, dass die Lärmbelastungen im Main-Kinzig-Kreis, also z. B. in Hanau oder Gelnhausen zugenommen haben. Dort ist keine Lärmentlastung spürbar.

Weiterhin wird positiv erwähnt, dass die Arbeitsgruppe des Forums Flughafen und Region in einem umfangreichen Monitoring festgestellt habe, dass die Umsetzungsquote der Lärmpausen am Abend bei 89 Prozent und am Morgen bei 95 Prozent lag. Hier wird verschwiegen, dass dies nur bei maximal 100 durchschnittlichen Flugbewegungen der Fall ist.

Ob die Lärmpausen bei dem geplanten Koordinationseckwert von 126 Starts und Landungen pro Stunde funktioniert halten alle Experten für unwahrscheinlich.

71 Prozent von Bürgern, die durch die Lärmpause betroffen sind, sollen eine Weiterführung der Lärmpausen befürworten.

Hier wird verschwiegen, dass gerade einmal 20 Personen telefonisch nach ihrer Meinung befragt wurden.

Als Sozialwissenschaftler kann ich nur feststellen, es gilt der alte Soziologensatz: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Nach einem Jahr Lärmpausen kann das folgende Fazit gezogen werden:

Die Lärmpausen bringen der Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet keine zusätzliche Entlastung, der Lärm wird nur anders verteilt, in der Summe ändert sich nichts.

Wir brauchen eine Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und eine deutliche Reduzierung der Lärmgrenzwerte wie sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit vielen Jahren gefordert werden, nämlich bei 40 dB(A) und zusätzlicher Berücksichtigung der Einzelschallereignisse.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr