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Frankfurt, 27. April 2016

Mahnwache zum „Internationalen Tag gegen den Lärm“, „ International Noise Awareness Day“

Wolfgang Heubner

Steve Song: Landebahn Nord-West (country Road)

Liebe Mitstreiter, Lärmgeschädigte und andere,

heute am 27. April 2016 jährt sich der Tag gegen Lärm zum 19. Mal. Er steht unter dem Motto:

„So geht leise“

FRAPORT und die Luftverkehrsindustrie dagegen haben die Ruhe abgeschafft.

Der „Tag gegen Lärm“ richtet sich an alle vom Lärm betroffenen Bürger und will seine Ursachen, seine Wirkung und Wege zu seiner Bekämpfung aufzeigen und auch fachlich interessierte Kreise und die politisch Verantwortlichen (Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft, Politik) mit einbinden

Es soll auch vermittelt werden, wie wichtig der Schutz des Gehörs ist. Ziel des Aktionstages ist daher auch, die langfristige und nachhaltige Stärkung und Vertiefung des lärmbezogenen Umweltbewusstseins zu fördern und den Lärm zu reduzieren.

Lärm ist nämlich eine der wesentlichen Geiseln des 21.-sten Jahrhunderts.

Lärmbekämpfung muss bereits an der Quelle ansetzen. Dies ist die wirksamste Strategie. Deshalb müssen die Geräuschgrenzen für Straßen-, Schienen-, und Luftfahrzeuge weiter gesenkt werden.

Steve Song; Flieger noch zu laut (Up to midnight)

Liebe Mitstreiter

Wir hier in Frankfurt und insbesondere im Frankfurter Süden sind betroffen vom unerträglichen Fluglärm, der von 5:00 Uhr morgens bis nach 23:00 Uhr massiv unsere Gesundheit gefährdet.

Und die Politik schiebt dieses immer wieder auf die lange Bank, umschreibt alles wunderschön und blumig und am Ende wird uns dann wieder mit schönen Worten eine Ablehnung erteilt, dass man den vermeintlichen Wachstumsmotor Flughafen vor das gesundheitliche Wohl der betroffenen Anwohner stellen müsse.

Bisher konnte die Politik den angeblichen Wachstumsmotor nicht begründen. Weder hat der Flughafen also FRAPORT, wie großkotzig angekündigt, 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, (Fraport selbst hat gegenüber 2012 in 2015, 243 Arbeitsplätze weniger) noch sind die von FRAPORT für den weiteren Ausbau erstellten euphorischen Prognosen aus 2014 eingetroffen: Passagiere: minus 500.000, Flugbewegungen: minus 25.000, Cargo: minus 130.000 to.. Wenn man die ersten Gutachten aus 2006 heranzieht, sind dies bei den Passagieren sogar 15,3 Mio. weniger, bei den Flugbewegungen 160 Tsd. weniger und bei Cargo 577 Tsd. to. weniger. Mit solchen geschönten Prognosen kann man jedes Projekt schön rechnen und damit versuchen den Ausbau zu rechtfertigen.

Wer sich mit etwas Verstand die Zahlenentwicklung des Frankfurter Flughafens anschaut, erkennt schnell, dass der Ausbau des Frankfurter Flughafens sich nicht rechnen wird, aber für die Politik ist dies egal, für ihr Prestigeobjekt kann ja dann der Steuerzahler herhalten.

Leider hören wir von der Politik immer nur Absichtserklärungen. Wenn ich höre, lese …wir müssten, sollten und viele andere Formulierungen klingt das für mich wie „vielleicht können wir das ja mal in Angriff nehmen“. Dies ist mir, aber auch unserer Bürgerinitiative viel zu wenig, hier muss es heißen „deshalb müssen wir“ ….

Auch das von der Politik so heftig vertretene, vermeintliche Erfolgsmodell zur Reduzierung des Fluglärms, das „sogenannte Lärmpausenmodell“ ist nur Augenwischerei, denn das Modell verschiebt den Lärm nur, das heißt, dafür dass wir ab 22:00 Uhr mit etwas weniger Fluglärm belastet sind, haben wir zu den anderen Zeiten deutlich mehr Fluglärm. Also eine klare Mogelpackung.

Jetzt können Sie verstehen, warum wir uns so engagieren. Wir wollen etwas ändern und wollen bewirken, dass insbesondere das südliche Rhein-Main-Gebiet weniger lärm- und schadstoffbelastet und somit wieder lebenswert wird.

Steve Song: Stoppt Fluglärm in Hessenland (Let those People go)


Werte Teilnehmer,

Bereits mit der im Herbst 2014 vorgelegten NORAH- Kinder Studie, waren die Ergebnisse eindeutig. Hier wurde aufgezeigt, dass Fluglärm u.a. bei 8 jährigen Schulkindern zu einem Leserückstand von bis zu 3 Monaten führt. Drei Monate Leserückstand ist, wie die Experten der Studie belegen, so ohne weiteres nicht aufzuholen. Außerdem führt dies auch zu Rückständen in anderen Fächern. Wie soll ein Kind in Mathematik eine Textaufgabe gut lösen wenn ein erheblicher Leserückstand vorhanden ist.

Und wie hat FRAPORT und die Politik darauf reagiert:

FRAPORT: der Einfluss sei weiniger durch den Fluglärm als mehr durch sozioökonomische Einflüsse geprägt

Schulte VV FRAPORT:

…. Die Auswirkungen durch Fluglärm sind eher gering …. der Medikamentenverbrauch von Kindern in den ehemaligen Bundesländern ist höher.

Der damalige Regierungssprecher der hessischen Landesregierung Michael Bußer auf die Frage der Beseitigung der Lesedefizite. Durch die Schule selbst und durch mehr vorlesen der Eltern

Tarek Al-Wazir, Hess. Wirtschaftsminister, Grüne

…keine dramatischen, aber messbare Auswirkungen… werden von den Wissenschaftlern als statistisch gering beschrieben. Nicht einer ist auf den wichtigen Leserückstand eingegangen.

Diese Liste könnte noch unendlich fortgeführt werden.

Die dann im Herbst 2015 veröffentlichten, weiteren Module der NORAH Studie, haben ebenso klar aufgezeigt, dass Fluglärm gesundheitsschädlich ist. Bereits zur Vorstellung der NORAH Studie hat FRAPORT die Ergebnisse mit einer dreiseitigen Presseerklärung sofort kleingeredet, dass Fluglärm eigentlich überhaupt keine Belastung für die betroffene Bevölkerung darstelle. Die Studie zeigt aber genau das Gegenteil. Wir, die Bürgerinitiative Sachsenhausen, haben diese Studie analysiert und kommen wie auch viele andere Experten zu klaren Ergebnissen. Hier ein paar Beispiele:

Bei 50-60 dba. Dauerschallpegel morgens zwischen 5 und 6 Uhr steigt das Infarktrisiko um 25%

Bei über 60 dba. Dauerschallpegel steigt das Schlaganfallrisiko um 62%. Hier könnte ich noch viele weitere Ergebnisse aufzeigen

Man spricht in der Studie immer von einem sogenannten Dauerschallpegel, dieser entspricht der Summe aller Fluglärmgeräusche in einer Zeiteinheit. Dabei ist, wie die Studie eindeutig festgestellt hat, das jeweilige Einzelschallereignis und deren Dauer von viel wichtigerer Bedeutung. Und diese Einzelschallereignisse liegen z. T. bei Werten über 85 dba.

Normalerweise müssen, außer beim Flugverkehr, Arbeitsplätze und sonstige Bereiche, bei denen Einzelschallereignisse von 85 dba und mehr erreicht werden, mit blauen Schildern, auf dem ein Kopf mit Kopfhörern gezeigt wird, als Lärmbereich gekennzeichnet sein. Stellen sie sich bitte mal vor, wie der Frankfurter Süden dann aussehen würde. Überall wo Menschen im Freien arbeiten, sich bewegen und sich aufhalten, müssten solche blauen Schilder stehen, auch auf Ihrer Terrasse und in ihrem Garten. Toll was?

Aber wir haben ja nochmal Glückgehabt, denn das „Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm sieht für die Fluglärmbelastung deutlich höhere Werte vor. Hier fordern wir aber, dass:

dieses Gesetz zum Schutze der aller Anwohner geändert werden muss.

FRAPORT Chef Schulte, viele Politiker und deren Lobbyisten sagen dazu, Wir müssen uns nur an den Fluglärm gewöhnen.

Dazu von uns ein klares nein! Wie die NORAH Studie beweist, kann man sich nicht an Lärm gewöhnen, denn je länger man an einem Ort wohnt und dabei dem täglichen Fluglärm ausgesetzt ist, umso höher steigt das Schlaganfallrisiko. Deshalb wir werden weiter kämpfen bis dem Wahnsinn des Flughafenausbaus ein Ende gesetzt wird.

Hier kann ich nur sagen, Lärm und im Rhein-Main-Gebiet insbesondere Fluglärm, ist eine massive gesundheitsgefährdende und lebensverkürzende Belastung für alle Betroffenen. Dem heißt es Einhalt zu gebieten, damit unsere Region wieder lebenswert wird und menschliche Grundbedürfnisse dürfen nicht durch vermeintliche wirtschaftliche Interessen beeinträchtigt werden.

An dieser Stelle möchte ich Art 2 unseres Grundgesetzes anführen:

1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Deshalb fordern die Bürgerinitiativen gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens weiterhin ein

- ein absolutes Nachtflugverbot zwischen 22:00h und 06:00h

- die Deckelung der Flugbewegungen auf max. 380.000

- die verursachergerechte Kostenverteilung auf die Luftfahrtindustrie

- Stilllegung der Landebahn Nordwest

- Schaffung rechtlich einklagbarer Grenzen der der Belastung für alle Bürger

 

Danke.

Steve Song; I can hear stillness now (wonderfull day)

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr