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Mainz, 22. Oktober 2016

Fünf Jahre Landebahn Nordwest - Demo in Mainz

Karsten Jacobs, Mainz

Die Kraft des Faktischen

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

heute sind wir alle hier, um erneut ein Zeichen gegen Fluglärm, Feinstaub und schlechte Politik zu setzen.

Die Eröffnung der neuen Landebahn jährt sich zum 5. Mal. Alle die wir hier sind, aber noch viel mehr im gesamten Rhein-Main-Gebiet, erfahren seit dem ein ganz anderes Lärmniveau. Sei es durch direkte Überflüge, sie es durch Beschallung nun von zwei Seiten, sei es durch ständige Tiefflieger und das Missachten von Routenverläufen. Trotz leicht rückläufiger Flugbewegungszahlen ist es nicht leiser geworden. Da hilft es auch nichts, den Fluglärm in den Tagesrandstunden von einer Gemeinde zu einer anderen zu verschieben, da hilft es nichts, auf bessere und leisere Technik zu vertrauen, die erst in zig Jahren zu spürbaren Effekten verhilft. Das alles wird uns keine Ruhe verschaffen.

Ruhe bringt nur die Umsetzung unserer Forderungen:
Deckelung der Flugbewegungen auf 380.000 pro Jahr und
Ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.

Leider habe ich den Eindruck, dass viele in der Politik immer noch nicht verstanden haben, worum es bei diesen Forderungen geht.
Es geht nicht darum, den Flughafen zu vernichten. Es geht nicht darum, Flugreisen und Urlaubsreisen zu verteufeln und zu verbannen. Es geht auch nicht darum, denen, die vom Flughafen abhängig sind die Arbeitsplätze weg zu nehmen, das schafft Fraport durch die Sparpolitik schon selbst.
Nein, es geht darum endlich zu verstehen, dass die Gesundheit der Menschen hier in der Region wichtiger ist, als wirtschaftliche Interessen. Der Mensch muss geschützt werden, erst dann kommt das liebe Geld.
Wenn jemand krank ist – und unsere Region ist krank durch Lärm – hilft es nichts, wenn ich ihm rechts und links ein wenig Rouge auf die Wangen auftrage und behaupte, er sähe schon viel gesünder aus. Wir brauchen richtige Medikamente, die uns gesund machen. Und genau das sind unsere Forderungen.

Daher bin Ich besonders enttäuscht, dass einige Verwaltungen und Politiker bekannt gegeben haben, dass sie ihren Widerstand einstellen werden. Man müsse sich dem Faktischen hingeben und den Dialog mit Fraport suchen.
Ich kann Ihnen sagen, was Fakt ist bzw. war:
Vor einiger Zeit war es Fakt, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Wer etwas anderes behauptet hat lief Gefahr als Ketzer angeklagt zu werden.
Es war Fakt, dass die Erde eine Scheibe ist. Wehe dem, der mit dem Schiff zu weit raus fuhr, der fiel direkt über den Rand und verschwand auf ewig.
Fakt war, dass Spinat einen gigantischen Eisenanteil hat. Popey kann ein Lied davon singen.

Fakt war, dass die ostdeutsche Mauer ewig stehen wird.
Und für alle Technikfans: Fakt war, dass ohne Wasserkühlung kein Prozessor schneller als der Intel Pentium wird. Der ist heute vergleichbar mit einem guten Taschenrechner.
Sich dem angeblich Faktischen zu beugen heißt, aufzugeben die Dinge in Frage zu stellen. Es heißt zu resignieren, weil der Widerstand zu groß erscheint.
Wir stehen heute hier, weil wir uns nicht dem Faktischen beugen. Wir kämpfen für unsere gerechte Sache.

Weniger Fluglärm
Deckelung der Flugbewegungen auf 380.000 pro Jahr
Lärmärmere Start- und Landeverfahren
Und natürlich ein absolutes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr.

Denn Fakt ist, dass Lärm krank macht.
Fakt ist, dass Lärm das Lernverhalten von Kindern stört.
Fakt ist, dass uns Lärm nicht schlafen lässt.
Fakt ist, dass unausgeschlafene Menschen weniger Leistung bringen.
Fakt ist, dass uns auch der Feinstaub krank macht.

Diesem Faktischen müssen sich endlich unsere Politiker beugen und einen Schlussstrich ziehen. Schluss mit der Bevorzugung der Wirtschaft vor der Gesundheit. Schluss mit den ewigen Vertröstungen. Schluss mit der Zurückhaltung vor den richtigen Entscheidungen.

Wir brauchen eine Gesetzgebung, die den Menschen schütz, nicht die Wirtschaft. Deshalb stehen wir heute hier und sagen den Verantwortlichen deutlich, dass sie handeln müssen.
Die von Fluglärm betroffenen Menschen sind keine Minderheit. Sie sind nur – und auch das ist ein Fakt – um die Flughäfen herum konzentriert. Aber wir sind ja nicht allein. Straßen- und Schienenlärm ist ein ebenso gravierendes Problem. Nicht umsonst arbeiten wir eng mit unseren Mitstreitern zusammen, die sich auch dagegen auflehnen.

In Summe sind die meisten Menschen in Deutschland von Lärm betroffen und damit in Ihrer Gesundheit gefährdet. Ob sie es nun bewusst wahrnehmen oder nicht. Denn auch das ist Fakt und wissenschaftlich belegt, dass Lärm immer schädlich ist, auch wenn er nicht bewusst wahrgenommen wird.
Ich danke für die Aufmerksamkeit.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr