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22. Mai 2017, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweihundertzwölfte Montagsdemonstration
Wir machen weiter

Knut Dörfel, AK Fluglärm und Umwelt


Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

morgen ist zum 6. Mal Mahnwache vor der Jahreshauptversammlung von Fraport, seit die mörderische Landebahn Nordwest eingeweiht wurde. Mörderisch, menschenfeindlich und menschenverachtend darf und muss sie genannt werden, denn nachweislich ist ihr Bau und ihr Betrieb mit Zehntausenden von schweren Erkrankungen und Tausenden von vorzeitigen Sterbefällen verbunden, und mit unsäglichem Leid in den betroffenen Familien.

Dazu kommen die ungezählten Schädigungen und Störungen der Entwicklung bei ungezählten Kindern und Jugendlichen, die an 365 Tagen und Nächten im Jahr mit weniger als 6 Stunden ungestörter Nachtruhe auskommen müssen und die mit den Folgen einer beeinträchtigen Entwicklung werden leben müssen.

Der Flughafenausbau hätte nie genehmigt werden dürfen, weil er nicht "raumverträglicht" ist, wie es in der Planungssprache heißt - und der auch niemals "raumverträglich zu machen" war, auch wenn die Politikerinnen und Politiker der Ausbauparteien seinerzeit, als die Raumunverträglichkeit festgestellt wurde, zusammen mit den Lobbyisten der Luftverkehrsindustrie das hoch und heilig versprochen haben und mit zweifelhaften Gutachten und Studien untermauert haben.

Der Flughafenausbau ist ein Projekt des Prinzips "Profite über alles! Profit um jeden Preis!" aufgebaut auf Lügen und Fälschungen, auf falschen Bedarfsberechnungen, auf einer verfehlten Raum- und Landesplanung, auf unehrlichen und verharmlosenden Gutachten, auf Verantwortungslosigkeit der zuständigen Politikerinnen und Politiker in den Ausbauparteien und auf der sträflichen Leichtgläubigkeit der politischen "Mitläuferinnen und Mitläufer" in den Ausbauparteien, die sich auf diese Weise mitschuldig gemacht haben.

Die Tatsache, dass es nun schon fast 6 Jahre her ist, seit die neue Landebahn in Betrieb genommen wurde, heißt nicht, dass wir unsere Forderungen dürfen und unseren Kampf verloren geben müssen. Es heißt auch nicht, dass wir uns mit so genannten Lärmpausen und Versprechungen auf Entlastung durch "leisere" Flugtechnik und angebliche Lärmreduzierung durch optimierte Flugrouten und Start- und Landeverfahren abspeisen lassen dürfen.

Wer an den Dialogen und Mitwirkungsangeboten zur angeblichen Verbesserung unserer Situation unter den Flugrouten teilnehmen möchte, soll das tun.

Ich halte das für falsch.

  • Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Argumente alleine nicht zählen, wenn es um Profite für die Luftverkehrswirtschaft geht
    dass Argumente nicht zählen, die sich auf das Grund- und Menschenrecht auf Gesundheit und Unversehrtheit berufen,

  • dass Argumente nicht zählen, die sich auf den Schutz unseres Wohneigentums berufen,

  • dass Argumente nicht zählen, die sich auf gesunden Menschenverstand berufen, wenn z. B. Rasenmähen zu bestimmten Zeiten verboten wird, aber unerträglicher Fluglärm zur gleichen Zeit nicht zu beanstanden ist, weil er nur rechnerisch erfasst wird und statistisch kleingerechnet wird.

  • Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Politikerinnen und Politiker leere Verssprechungen machen dürfen, dass unumstößliche Schutzgesetze wie das Bannwaldgesetz aufgehoben werden, wenn es um Profite geht,

  • und dass falsche Gutachten, wie die Prognose, dass nur alle Millionen Jahre Wirbelschleppen lebensbedrohliche Gefahren unter den Flugrouten heraufbeschwören, dass solche himmelschreienden Lügengutachten vor der Verwaltungsjustiz Bestand und Wirkung behalten - auch wenn in Wirklichkeit von 2011 bis Januar 2017 fünfunddreißig (35!) Wirbelschleppen Menschen im Rhein-Main-Gebiet gefährdet haben.


Was also hätten wir im Dialog zu verhandeln oder woran sollen wir mitwirken?

Ich bin überzeugt, dass der Dialog mit Lobbyisten und der Dialog mit Politikerinnen und Politikern, die auf Lobbyisten hören und mit ihnen kooperieren, nichts bringt, außer Erschöpfung und Resignation oder Selbsttäuschung über vermeintliche Fortschritte und angebliche Erfolge und Kompromisse, die nichts sind als heiße Luft. Vielleicht ist es es auch noch gut für das Selbstgefühl, wenn man in der ersten Reihe und in der Presse und auch hier mit Politikern als scheinbar wichtige Person des öffentlichen Lebens an solchen Gesprächen teilhaben kann, die ich für sinnlos halte.

Aber wie können wir uns angesichts der Übermacht unserer Gegner, angesichts der zutiefst verlogenen, aber durchaus wirksamen professionellen mit Millionen finanzierten Öffentlichkeitsarbeit von Fraport behaupten? Wie können wir es schaffen, den Mut nicht sinken zu lassen angesichts der aalglatten Manöver von Politikerinnen und Politikern Roland Koch, Volker Bouffier, Michael Boddenberg, Petra Roth, Torsten Schäfer-Gümbel, aber auch Tarek Al Wazir und ihren Gefolgsleuten in ihren Parteien?
Wie können wir uns vor Resignation bewahren?

Sicher nicht, indem wir uns kompromissbereit zeigen und in Schein-Dialoge und unehrliche Mediationen einwilligen.

Gegen eine Übermacht kurz- und auch mittelfristig nicht zum Erfolg kommen, ist keine Schande, das lehren uns unzählige Beispiele aus der Geschichte der Kämpfe gegen Unterdrückung und Unmenschlichkeit. Der Kampf gegen Benachteiligung aufgrund von Hautfarbe und Rasse und der Kampf gegen Benachteiligung der Frauen beispielsweise dauern schon lange und sind bis heute nicht abgeschlossen.

Auch für uns gilt: Wir konnten uns bisher nicht durchsetzen, aber unterlegen sind wir deswegen noch lange nicht!

Erst wenn wir uns mit faulen Kompromissen begnügen und dafür unsere berechtigten und richtigen Forderungen und Ziele aufgeben, haben wir wirklich verloren.

Es ist nicht einfach, immer wieder Kraft und Motivation zu finden. Aber wir können sie schöpfen aus dem Bewusstsein, nicht alleine zu sein, indem wir uns in eine Reihe stellen und uns verbinden mit den vielen Menschen, die anderswo in Deutschland und Europa und weltweit gegen Fluglärm, Schadstoffe, gegen Straßenlärm, Bahnlärm, Industriegifte, Umweltverschmutzung, Raubbau an der Natur, gegen die Gefahren der Atomenergie, gegen Klimazerstörung, gegen Unrecht, Ausbeutung und Unterdrückung Widerstand leisten.

Das gemeinsame Ziel heißt: Menschen vor Profite, Gesundheit vor Profite!

Fluglärm wirksam reduzieren geht nur, wenn die Zahl der Flüge reduziert wird.

Klimazerstörung stoppen geht nur, wenn deutlich weniger geflogen wird.

Unser Ziel: 380.000 Starts und Landungen im Jahr und nicht mehr!

Menschen haben ein Recht auf Gesundheit und Ruhe in der Nacht!

Wir bleiben dabei: Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr!

Unsere Forderungen sind richtig.

 

Darum muss unser Protest weitergehen, darum müssen die Montagsdemos weitergehen, darum müssen wir auch außerhalb des Flughafens aktiv und laut bleiben.

Die neue Landebahn ist raumunverträglich für Hunderttausende in der Region!
Sie hätte nie gebaut werden dürfen!

Die Bahn muss weg!


Morgen um 9.00 Uhr Mahnwache vor der Hauptversammlung von Fraport - wie immer seit der Eröffnung der neuen Landebahn!

Wir werden dort sein, wir werden Fluglärm, unseren Protest und unsere Argumente

Wir bitten alle, die es möglich machen können, morgen dabei zu sein, und wer morgen nicht kann, hat die Möglichkeit, sich das nächste Mal wieder einzubringen.

Unser Protest bleibt laut und aktiv - wir machen weiter!

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr