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22. Mai 2017, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweihundertzwölfte Montagsdemonstration

Wir machen weiter

Stefanie Then, Niederrad

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,

mein Name ist Stefanie Then aus Niederrad. Ich bin seit fast der ersten Stunde Mitglied der Bürgerinitiative Eintracht gegen Fluglärm und inzwischen Vorsitzende des in Gründung befindlichen Vereins Gemeinsam gegen Fluglärm und Schadstoffe und seit Ende Februar Mitglied des Sprecherkreises des Bündnisses der Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau.

Morgen findet wieder – wie alle Jahre – die Hauptversammlung der Fraport statt.

Liest man die Presse, bekommt man den Eindruck, die Fraport hätte letztes Jahr tolle Gewinne gemacht.

Das hat sie auch.
Allerdings aus Sondereffekten.

Es wurde dafür Tafelsilber verscherbelt und man hat eine Entschädigung für ein vermaledeites Projekt, damals in den Philippinen, erhalten.

Die Wahrheit ist aber auch, dass die Fraport im letzten Jahr 0,5% weniger Umsatz als 2015 gemacht hat. Die Perspektiven für die nächsten Jahre sind nicht gut.

Denn, da kennen wir uns inzwischen bestens aus, unser Frankfurter Flughafen liegt nun mal geostrategisch für den Interkont-Umsteigerverkehr nicht gerade günstig.

Da schaut es mit Istanbul und Dubai völlig anders aus.

Ein weiterer Teil der Tragödie ist unsere Homebase-Airline Lufthansa, die in den letzten Jahren offensichtlich durch immer schlechteren Service bei vergleichsweise hohen Ticketpreisen auffällt. Im Ergebnis fliegen sogar Mitarbeiter unserer Bundesministerien tendenziell eher mit ausländischen Airlines, statt mit unserer ehemaligen Staats-Airline. Das ist traurig für Lufthansa, traurig für Fraport, aber gut für uns.

Denn all diese Entwicklungen führten in den letzten Jahren zu weniger Flugbewegungen über Rhein-Main. Weniger Lärmbelastung. Weniger Immissionen.

Zwischen dem Allzeithoch von 2007 und 2016 liegen rund 30.000 Flugbewegungen weniger. Und damit auch rund 20.000 Flugbewegungen weniger als im Jahr 2012, dem Jahr nach Eröffnung der Landebahn Nordwest.

Das sind pro Tag rund 55 Schallereignisse weniger als 2012 und rund 83 weniger als 2007! Darüber können wir uns grundsätzlich freuen. Doch was macht Fraport? Wie versucht sie diesen Entwicklungen zu begegnen?

Eine Maßnahme habe ich eingangs schon genannt. Man verscherbelt Tafelsilber. Eine weitere Maßnahme ist es, neue Airlines an den Frankfurter Flughafen zu locken.

Der populärste Neuzugang, RyanAir muss hier unbedingt genannt werden. Denn damit wurde der Beelzebub der Fluggesellschaften an den Premiumflughafen Fraport gelockt und zwar durch ein Incentive-Programm, das nicht kostendeckend für die Fraport sein kann, dafür aber ganz sicher dazu führen wird, dass anderen ordentlich zahlenden Airlines, die die identischen Strecken bedienen, das Wasser abgegraben wird.

Dieses Mal sind sich alle einig: Mit RyanAir wird die Abwärtsspirale am Flughafen beschleunigt werden. So beklagen sich die Bestandskunden der Fraport inzwischen presseöffentlich über die forcierte Kapazitätsausweitung.

 

Wer zahlt die Zeche am Ende, wenn die Gebühren gesenkt? Kapital- und Betriebskosten anfallen, wenn doch tatsächlich das Geschäft tendenziell eher rückläufig ist?

Das sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!

Sie kommen durch immer neue Auslagerungen in Tochterfirmen, in immer schlechtere Tarife, wenn nicht sogar in den Mindestlohn. Kolportiert wird, dass die letzten Auslagerungen den Mitarbeitern in den Bodendiensten bis zu 20% weniger Einkommen mit sich brachten.

Ende nächsten Jahres endet der langjährige Serviceverträge der Fraport mit der Lufthansa. Wir dürfen schon jetzt die Luft anhalten, was das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fraport bedeutet, die genau in diesem Bereich tätig sind.

Nachdem wir in den letzten Jahren hauptsächlich Streiks von Spartengewerkschaften an den deutschen Flughäfen gesehen haben, ist zuletzt ver.di aktiv geworden. So wurde im April in Berlin am Flughafen gestreikt. Wir hoffen, dass die Streiks Erfolg haben und zu ordentlichen Tarifen führen. Denn es dürfen nicht die Mitarbeiter sein, die die Lasten des unnötigen Ausbauwahns tragen.

Wenn wir hier montags gegen den Flughafenausbau demonstrieren, dann demonstrieren wir auch für faire und anständige Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Flughafen. Denn es kann nicht sein, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen für eine verfehlte Geschäftspolitik zahlen müssen. Eine Geschäftspolitik, die in Beton, statt in Menschen investiert.

Wenn wir den Stopp des Baus von Terminal 3 und die Stilllegung der Landebahn Nordwest fordern, dann fordern wir das nicht nur für mehr Ruhe, sondern auch in letzter Konsequenz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Frankfurter Flughafen.

DIE BAHN MUSS WEG!

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr