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Mörfelden-Walldorf, 12. Juli 2017

Die Hüttenkirche – ein Symbol des Protestes

Bis heute ist die Hüttenkirche in Mörfelden-Walldorf ein Bauwerk von hohem Symbolwert für die Protestbewegung gegen den Ausbau und die Umweltbelastungen des Rhein-Main-Flughafens. Und im Jahr 2017 wird das Holzkirchlein am Vitrolles-Ring zwischen Mörfelden und Walldorf eine Station im Luther-Weg durch den Kreis Groß-Gerau werden. Begonnen hat alles 1980, als das Kirchlein im Flörsheimer Wald im einstigen Hüttendorf der Gegner der Startbahn West von Aktiven mit Hilfe heimischer Handwerker erbaut und am dritten November jenes Jahres geweiht wurde. Am 24. Dezember 1980 fand mit Umweltpfarrer Kurt Oeser ein Heilig-Abend-Gottesdienst statt, der wegen des enormen Besucheransturms vor die Hüttenkirche verlagert werden musste. Bei der polizeilichen Räumung des Hüttendorfs am 2. November 1981 wurde auch die Hüttenkirche abgebaut, jedoch nicht zerstört. Unter andrem hatte sich auch die Einsatzleitung der Polizei solch einem Schritt verweigert. Jahrelang wurden die Teile eingelagert. Alle Bemühungen der Bürgerinitiativen um einen Wiederaufbau an einem anderen Standort blieben zunächst erfolglos. Daraufhin bauten 1986 Aktive aus verschiedenen Kirchengemeinden und Bürgerinitiativen, wiederum mit Hilfe lokaler Handwerker, die Hüttenkirche illegal auf einem Grundstück an der Thälmannstraße in Mörfelden auf. Das Kreisbauamt Groß-Gerau verhängte daraufhin einen Baustopp. Doch es waren Tatsachen geschaffen worden, die nicht ignoriert werden konnten und ein Abbruch der Hüttenkirche war politisch  nicht durchsetzbar. Daraufhin wurde das Holzkirchlein, das vom Zahn der Zeit schon angeknabbert worden war und deshalb nicht erneut zerlegt werden konnte, am Stück mit einem großen Kranwagen zum heutigen Standort zwischen den beiden Stadtteilen transportiert. Dies gelang und seither zieht die kleine Kirche, inzwischen in die  Trägerschaft der örtlichen evangelischen Kirchengemeinden übergegangen, Besucher/innen zu unterschiedlichsten Anlässen an. Ein herausragendes Ereignis sind alljährlich am 24. Dezember die Heilig-Abend-Gottesdienste mit mehreren hundert Teilnehmer/innen. Fast schon Symbolwert hatte, dass die Hüttenkirche 2011 – wenige Tage vor Inbetriebnahme der umstrittenen neuen Landebahn Nordwest des Frankfurter Airports – seinen 25. Geburtstag am neuen Standort feiern konnte.

Unsterblich gemacht – von dem Künstler Ludwig Nardelli aus Mörfelden-Walldorf
So stand die Holzkirche einst im Hüttendorf im Flörsheimer Wald
Am Morgen des 24. Dezember 1980: Bescherung für die Bewohner des Hüttendorfs
Am Abend: Weihnachtsgottesdienst mit Umweltpfarrer Kurt Oeser und vielen großen und kleinen Besuchern
Spielte dazu auf: der evangelische Bläserchor Mörfelden
Der Altar drinnen
Auch Taufen wurden in der Hüttenkirche vorgenommen – hier mit dem evangelischen Pfarrer Wulf Boller aus Walldort
Jahrelang wurden die Teile eingelagert – hier 1985 auf dem Mörfelder Bauhof zu sehen
Manchmal waren auch Teile wie bei einem BI-Fest ausgestellt
Mit einem Button wurde für den Wiederaufbau geworben
1986 war es dann soweit: Illegal wurde an der Thälmannstraße aufgebaut
Pressekonferenz nach dem Baustopp des Kreisbauamtes: die evangelischen Pfarrer Walter Bohris und Herbert Olbrich
Trotz Stopp wurde illegal – zwar nicht das reguläre Dach – jedoch zum Schutz immerhin ein Plastikdach und sogar noch ein Kreuz draufgesetzt
Bange Minuten und die Frage, "Hält das?" – dann wurde das Holzkirchlein hochgehoben und zum neuen Standort transportiert
Eine Kirche geht auf Reisen – Transport über den Vitrolles-Ring
Alles gut gegangen - Langsam wurde das Kirchlein am neuen Standort beim Umspannwerk aufs vorbereitete Fundament herabgelassen. Tolle Leistung!
Viele fleißige Helfer und heimische Handwerker sorgten dafür, dass alles klappte
Endlich: wieder Gottesdienste – hier drinnen mit dem evangelischen Pfarrer Werner Schneider und dem Förderkreis Hüttenkirche
Oft war der Andrang so enorm, dass alles nach draußen verlagert werden musste
Dann wurde der Weihnachtsschmuck einfach an den nahen Bäumen aufgehängt
Aber auch bei anderen Gelegenheit, beispielsweise einem Flohmarkt, war die Hüttenkirche Besuchermagnet
So begann für das alte Holzkirchlein ein neues Leben am neuen Standort
Und bei jedem Wetter war es ein Ziel
Solche Liedblätter gab es beispielsweise für die beliebten Heilig-Abend-Gottesdienste
Hier schloss sich ein Kreis seit dem Hüttendorf im Flörsheimer Wald: Weihnachtsgottesdienst 2002 mit Umweltpfarrer Kurt Oeser
Auch bei winterlich klirrender Kälte fanden diese Gottesdienste  statt, hier mit dem jungen Chor der SKV Mörfelden unter Leitung von Ralf Baitinger
Auch Regen hält die Besucher nicht ab
Und schließlich gibt es auch drinnen Schutz
In der Regel steht aber der Altar draußen, ...
...nahe bei den Menschen und dem Chor
Der Besucherstrom ist auch nach vielen Jahren gewaltig
Auch für die Friedensbewegung war und ist die Hüttenkirche ein Ort des Verweilens
Sogar geheiratet wurde dort schon
2011 der Übergang: Geburtstagsfeier 25 Jahre am neuen Standort am 3. Oktober 2011 - und wenige Tage später – am 21. Oktober - wurde die Landebahn Nordwest eröffnet
Auch bei der aktuellen Auseinandersetzung um den Flughafenausbau spielt die Hüttenkirche oft eine Rolle: Hier bei einer informativen Rundfahrt der Stadt Mörfelden-Walldorf  mit dem damaligen Ersten Stadtrat Franz Rudolf Urhahn 
Gottesdienst an der Hüttenkirche zum Protestantismus und dem Protest gegen den Bau der Startbahn West



Bilder und Text: Walter Keber

Bilder in Abdruckqualität können über den Fotografen Walter Keber
(Tel.: 06142 504915, Mobil 0170 110 9789, E-Mail: wkeber@t-online.de) bezogen werden.

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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr