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07. Mai 2018, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Zweihundertsechsundvierzigste Montagsdemonstration
Harry Zeuner

Ansprache: Thema: drei "G"

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Luftfahrtgeschädigte,

Was ficht mich fast 85jährigen an, hier zu Ihnen zu sprechen? Wie lange werde ich denn noch unter den Flugbelastungen zu leiden haben? Wenn die Flugzeuge über meine Terrasse donnern? Es geht um Sie, unsere Kinder, unsere Enkel, unsere Schöpfung!

Es geht um die drei "G" = Geld gegen Gesundheit!

Als ehem. Ortsvorsteher von Mainz-Lerchenberg habe ich zum Ausbau des Frankfurter Flugplatzes vom Raumordnungsverfahren bis zur letzten Planfeststellung ca. 60 Ordner der Fraport durchgesehen.
In den Gutachten wird bestätigt, daß die Körperzelle während der Einwirkung des Fluglärms durch die Herbeiführung der Streßfakto-ren, der Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin, Cortison u.a. nicht mehr normal arbeitet (z.B. PD Dr. Maschke, Berlin). Herr Prof. Dr. Münzel, Uni-Klinik Mainz, hat bei Versuchen festgestellt, daß sich Teile der Epitelschicht innerhalb der Arterien ablösen. Herr Prof. Greiser, Bremen, hat im Bereich Flughafen Köln statistisch bewiesen, daß im näheren Umkreis mehr Menschen erkrankten und mehr Medikamente einnehmen mußten. Im Umkreis von München wurde bei Schulvergleichen festgestellt, daß die Schüler unter Fluglärmein-fluß schlechtere Leistungen erbrachten. Schädliche Beeinträchtigun-gen stellt auch die Norah-Studie fest. Besonders beeinträchtigt wird die Konzentration geistig tätiger Personen, z.B. Wissenschaftler, Ingenieure, Lektoren, Ärzte usw., die vom Fluglärm in den Nach-stunden und tagsüber am Arbeitsplatz gestört werden.

Besonders schädlich ist die Beeinträchtigung der Nachtruhe in der Zeit von 22.00 – 06.00 Uhr.
Die gewährten 6 Stunden reichen nicht aus, um sich im Schlaf zu erholen, zumal die verbleibende Kern-Nacht immer wieder von einzelnen Flugzeugen durchbrochen wird. Eine einzige Maschine reicht zum Erwachen aus, um dann nicht mehr einschlafen zu können, allein schon aus ohnmächtigem Ärger. Obwohl in der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß die Tagesrandstunden von 22.00 bis 23.00 und von 05.00 bis 06.00 Uhr nicht voll genutzt werden sollen, schöp-fen die Flugunternehmen mit Zustimmung der Fraport diese Zeit bis zur letzten Minute aus. Dabei entstehen Überflüge vor 05.00 h und verspätete Landungen, welche die Ruhezeit zusätzlich verringern. Hier ist besonders die Raynair zu nennen, die brutal die Zeiten über-zieht. Es ist vollkommen gleich wann Sie nachts wach sind, es ist immer wieder Fluglärm zu hören.
Die neueste Hirnforschung, Prof. Peschke, Halle, weist darauf hin, daß das Gehirn durch Schlafentzug erheblichen Schaden nimmt, besonders in der Entwicklungsphase von Kindern und Jugendlichen, Defizite nicht mehr kompensiert werden können.

Die Folgen sind Herzinfarkte, Schlaganfälle, Magen-Darmerkrankun- gen usw. Die betroffene Bevölkerung wird dauerhaft gesundheitlich und in ihrer Leistungsfähigkeit geschädigt, weil die Eigentümer der Fraport den Hals nicht voll bekommen! Die Lebensqualität ist erheb-lich herabgesetzt!

Im Gegensatz zu den Augen, können Ohren nur mechanisch ver-schlossen werden. Das heißt, auch im Schlaf wird Lärm vom Ohr aufgenommen und an das Gehirn weitergegeben, wodurch die o.a. Streßabwehrmechanismen ausgelöst werden. Das Ohr ist das "Wach-organ" des Menschen.

Nervig ist auch der Fluglärm, bes. bei einem Aufenthalt im Freien, beispielsweise im Sommer bei Gesprächen auf der Terrasse, bei Volksfesten, Beerdigungen usw. Vor allem auch nachts, wenn im Sommer bei offenem Fenster geschlafen wird.

Bislang wurde dem Ultrafeinstaub nicht die erforderliche Bedeutung beigemessen. Die ultrafeinen Staubpartikel sind so fein, daß sie durch die Kapillaren in Lunge und Gehirn eindringen und sich dort festset-zen können. Hierzu muß angemerkt werden, daß Kerosin viele giftige Elemente enthält, dadurch viel gefährlicher sind.
Ein Bekannter hat mir einmal mitgeteilt, daß beim Wechsel seines Atemluftfilters in Mainz der Filter nach 14 Tagen schwarz ist, aber in der gleichen Zeit auf Sylt weiß geblieben ist.

Problematisch ist auch noch immer das Ablassen von Kerosin in bes. Situationen.

Die ganzen Schadstoffe finden ihren Weg wieder auf den Boden.

Das sind erhebliche Gesundheitsgefahren!

Zu nennen sind auch die Klimagefahren für die Atmosphäre.

Gefährlich sind auch die Wirbelschleppen in niedriger Höhe im Nahkreis des Flughafens, besonders der größeren Maschinen, wenn Dachpfannen herausgelöst werden und in den öffentlichen Raum
herabfallen und erhebliche Schäden verursachen können.

Leider sind auch Zusammenstöße von Flugzeugen nicht auszuschließen oder auch Fehler durch die Piloten, wie z.B. bei der ägyptischen Fluglinie.

Die Frage ist auch, ob ein Flughafen ständig wachsen muß. Für den Transport von Personen und Gütern aus dem erweiterten Großraum des Rhein-Main-Gebietes würde die Hälfte der Kapazität des Flugha- fens ausreichen. Alle anderen Aussagen von Fraport und der Wirt-schaft sind unrichtig.
Z.Z. werden Güter aus Polen, Tschechien, Ungarn u.a. Ländern per Luftfracht oder mit LKWs nach Frankfurt gekarrt. Es herrscht ein Konkurrenzkampf zwischen den Flughäfen.

Der größte Teil der Einnahmen der Fraport entsteht durch Verkauf und Vermietung. Deshalb wird der Drehkreuzverkehr so vehement ausgebaut.

Eine andere Frage ist, ob zum Transport nicht auch andere Beförde-rungsmöglichkeiten vernünftig wären, beispielsweise von Personen und Gütern durch die Bahn. Durch Anfahrt zum Flughafen mit Bus und Bahn, Zeit zum Einchecken, Flugzeit, Gepäckaufgabe und Wie- deraufnahme, Fahrt zum Ziel, dürfte der Zeitvorsprung mit dem Flug-zeug gering sein, so daß im innerdeutschen Kurzstreckenverkehr ein Flug entfallen könnte. Es wurde schon einmal festgestellt, daß der Zeitvorsprung nur zwischen 10 und 15 Min. zugunsten des Fluges gelegen hat.

Ich frage mich auch, ob der Mensch alles machen muß was möglich ist, z.B. einen Flug zum Shoppen oder Kaffeetrinken nach Mailand oder London.
Bei Einführung einer europaweiten Kerosinsteuer würde dieser Unfug
aufhören!
Die Atmosphäre wird durch die Nähe der Flugzeuge mehrfach stärker geschädigt als durch die Kraftfahrzeuge auf dem Boden?

Es ist erschreckend, daß Frankfurt dem Billigflieger Rayan-Air Sonderkonditionen einräumt, damit er die Gnade hat, dort zu starten oder zu landen. Ich sehe darin den Beweis, daß der Frankfurter Flug-hafen nicht ausgelastet ist.
Das dient doch nur dem Lohn-Dumping!

Das Terminal 3 ist nicht erforderlich!

Geld wird auch durch die Festlegung der Flugrouten verdient. Ein Airbus 320 verbraucht pro Minute ca. 300 €. Wenn er anstelle der "Gogas-Route-Lang auf der "Kurz- oder Nacht-Route fliegt, spart er
ca. 1.200 €. Deshalb ist der Pilot auch bestrebt möglichst in der Fläche voran zu kommen, anstatt schnell Höhe zu gewinnen, was der Lärmreduzierung dienen würde.

Zum Schutze der Menschen muß vermeidbarer Lärm verhindert werden!

Müssen sich Millionen von Menschen das gefallen lassen, daß einige Wenige auf Kosten unserer Gesundheit Geld verdienen?

Wer sind denn die Nutznießer von Fraport?
Außer den privaten Aktionären sind doch auch die Stadt Frankfurt, das Land Hessen Eigentümer!
Was sollen wir von den Beteuerungen des Frankfurter OB Feldmann und der hessischen Landesregierung halten?

Ich klage daher an:

die Stadt Frankfurt, weil sie als Miteigentümer die Dividende kassiert
und nichts gegen das Terminal 3 und gegen Rayan-Air unternimmt,

die hessische Landesregierung, weil sie als Großaktionär nur die Dividende einsammeln will, aber das Terminal 3 und die Rayan-Air nicht verhindert,

aber auch die Bundesregierung, weil sie keine Kerosinsteuer erhebt,
der Fluglärm von den Umweltschutzgesetzen ausgenommen ist,
Kunstflüge nicht grundsätzlich verbietet, Ausnahmen nur auf solchen
Übungsbereichen zuläßt, auf denen keine Menschen betroffen sind,

aber auch das Bundesamt für Luftfahrt, weil es keine Sanktionen gegen verbotene Nachtflüge und keine Lärmobergrenze festlegt,

die Flugsicherung, weil sie lärmmindernde Flugrouten nicht vor-schreibt, Verstöße nicht wirksam bestraft, Freigaben für Kunstflüge erteilt, sogar an Feiertagen.
Aber auch die Landesregierung von RLP, deren Luftaufsicht untätig bleibt und Verstöße nicht ahndet, gegen mißbräuchliche Verwal-tungsakte durch die Hess. Genehmigungsbehörde nichts unternimmt, auch einen Antrag im Bundesrat zum Schutze der Menschen im Ausschuß liegen läßt, Beerdigung 1. Klasse!

Sie alle machen sich durch Untätigkeit schuldig!

Meine Klage richte ich an den Bundestag. Die Abgeordneten wurden
zum Schutz (Art.2 GG) der Bevölkerung gewählt. Es ist ihre Aufgabe,
überall lebenswerte Verhältnisse zu schaffen, Schutz und Gesundheit
zu gewährleisten!

Und ich fordere die Regierungen, Stadträte, Parteien, Wirtschafts-verbände, Gewerkschaften, Vereine aber auch die Kirchen auf, gegen vermeidbaren Lärm, evtl. gerichtlich dagegen vorzugehen!

Ich fordere aber auch die Bevölkerung auf, sich solidarisch für die Geschädigten an allen Flughäfen für die Gesundheit einzusetzen und
darüber nachzudenken, daß vermeidbare Flüge schädlich sind.
Und ich wünsche mir, daß Tausende an den Montagsdemonstra-tionen teilnehmen, möglichst an allen Flughäfen und alle Medien ständig über die Ungerechtigkeit deutschlandweit berichten.

Die Aussage muß daher lauten:
Gesundheit gegen Geld
Vorrang der Gesundheit
alle gegen
schädigendes Geld!!!

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr