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21. Oktober 2018, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Sonntagsdemo: Es ist fünf nach zwölf

Carola Gottas (BI Flörsheim-Hochheim)

Hallo!
Danke, dass ihr heute alle da seid. Wie viele von euch wissen, komme ich
aus Flörsheim. Genau wie in Raunheim und weiteren Gemeinden, haben wir
ja, abgesehen von dem Fluglärm, dem Feinstaub und den anderen negativen
Folgen des Krebsgeschwürs Frankfurter Flughafen noch ein weiteres sehr
großes Problem- Wirbelschleppen und deren Folgen.
Weiterhin fallen Dachziegel in Flörsheim und Raunheim von den Häusern!
Schuld daran sind Flugzeuge und deren Wirbelschleppen- Verantwortlich
dafür ist Fraport!

Wir ihr wisst, werden seit Jahren Dächer geklammert- nun, hat die BI
Flörsheim-Hochheim mit einem Gutachten herausgefunden, dass diese
geklammerten Dächer trotzdem lebensgefährlich sind. Wir als BI hatten
bereits belegt, dass nicht nur weitere Kosten auf Hausbesitzer mit
geklammerten Dächern zukommen, sondern dass Fraport Mängel grob
fahrlässig verschwiegen hat. Doch seit diesem Jahr wissen wir auch alle,
dass die Klammerung nicht funktioniert, dass Wirbelschleppen auch Ziegel
von geklammerten Dächern auf Straße, Gärten und Menschen werfen.
Von politischer Seite: Stille oder Beschwichtigung, wir bekommen ein
Trostpflästerchen nach dem anderen und sollen damit Ruhig gehalten
werden .


Wir sind stinksauer auf Politiker, die uns mit ihren fadenscheinigen
Versprechungen und Lügen abwimmeln wollen. Wir sind stinksauer, nicht
erst seit 7 Jahren, sondern mindestens seit Börners Lüge „Kein Baum wird
mehr fallen“, seit all der hinterlistigen Manöver z. B. dem sogenannten
„Mediationsverfahren“, das in der Bevölkerung den Eindruck schaffen
sollte, dass die Politik gesprächsbereit sei. Auf Gespräche, die so
strukturiert sind, dass alle Macht bei den Ausbaubeführwortern ist, die
eine reine PR- Veranstaltung sind, und uns nur schwächen, können wir
verzichten.
Wir sind stinksauer auf Politiker, die sich im bequemen Mainstream des
„immer mehr, immer höher, immer weiter“ einrichten.

Auf Politiker, die sich feiern lassen, weil sie die Interessen und die
Gewinnmaximierungslogik der Konzerne vertreten, können wir verzichten!

Nächste Woche sind Wahlen. Was tun?
Viele hier haben eine solche Wut im Bauch, fühlen sich durch ihren
„politischen Vertreter“ so betrogen, dass sie die Wahlurnen lieber
umwerfen, als ein Kreuz bei einer Partei machen zu wollen. Aber das ist
keine Lösung!

Genausowenig kann es eine Lösung sein, jetzt auf die populistischen
Kampagnen der AfD hereinzufallen.
Die AfD, die ja noch nicht mal an den Klimawandel glaubt, hat vor allem
Zulauf von Menschen, die sich durch die aktuelle Politik ohnmächtig
gemacht fühlen und denen ihre Lebensperspektive genommen wurde.
W I R sind weder ohnmächtig noch perspektivlos!
Ein „die da oben“ und „wir hier unten“ ein solches Pauschalisieren und
oberflächliche, nur scheinbare Lösungen führen in die Irre.
Das Gegenteil ist gefordert: Lasst uns noch genauer hinschauen,
Zusammenhänge erkennen und aufdecken. Wir sind nicht ohnmächtig, nicht
„die da unten“. Wir mischen uns ein, wir stellen uns quer- und auch wenn
wir bisher nicht gewinnen konnten, haben wir bereits viel erreicht.
An dieser Stelle möchte ich allen danken, die unseren Protest gegen
einen weiteren Flughafenausbau und für eine lebenswerte und nicht
krankmachende Region unterstützen.

Ich danke allen, die hier seit 7 Jahren die Kraft und die Zeit
aufbringen, jeden Montag hier im Terminal zu demonstrieren. Ich danke
allen, die seit 7 Jahren oder auch schon seit 40 ! Jahren in
unterschiedlicher Form an diesem Protest beteiligt sind. Ich möchte
allen danken, die sich in und außerhalb von Parlamenten gegen eine
Flughafenerweiterung, für ein Nachtflugverbot von 22-6Uhr, für saubere
Luft, für Ruhe und für unsere Zukunft engagieren!
Ein Dank auch an alle Waldbesetzer! An die vor fast 40 Jahren, an die
vor 7 Jahren und auch an die, die aktuell im Treburer Wald die Bäume
schützen, die für die Zufahrt zum Terminal 3 gerodet werden sollen.
Viele von euch wissen, dass meine Eltern schon zu Startbahnwestzeiten
engagiert gegen den Ausbau gekämpft haben. Es gibt einen Satz, mit dem
ich aufgewachsen bin, nämlich dass der Flughafen nicht nur Lärm
verursacht, sondern Ausdruck einer Wachstumsideologie ist, die unsere
Lebensgrundlage zerstört, indem sie die Umwelt weltweit zerstört und den
Klimawandel beschleunigt.
Dass der Flughafen für eine Welthandelsordnung steht, die die Reichen
reicher und die Armen ärmer macht und dass der Flughafen auch für eine
verheerende Abschiebepraxis steht.

Lasst uns den 7. Jahrestag nutzen um Kraft zu schöpfen. Wir können etwas
bewirken!
Viele, die nächsten Sonntag wählen gehen, werden das mit Bauchweh tun.
Gebt euer Bauchweh, eure Wut dann auch weiter. Nehmt die, die ihr wählt
in die Pflicht! Vielleicht sollten wir öfter vor oder im Landtag
demonstrieren und VOLKER BOUFFIER an seine Worte aus seiner
Regierungserklärung 2014 erinnern. Damals sagte er,ES MÜSSE AM FLUGHAFEN LEISER WERDEN,
und anschließend hat er mit seiner Politik alles dafür getan, dass es
lauter, lauter, lauter geworden ist. Erst sagen „Es muss leiser werden“
und dann im Wahlprogramm verkünden „Wir stehen zu diesem Flughafen und
seiner positiven Entwicklung auch in Zukunft – denn er ist Wirtschaftsfaktor
und Jobmotor für die gesamte Region.“

Bouffier und seine CDU stehen seit Jahrzehnten für die Fällung von
Bäumen, für die Zerstörung der Umwelt für die Profitinteressen der
Konzerne oder auch der eigenen, wenn man sich Roland Koch und seinen
Jobwechsel damals zu Bilfinger Berger ansieht.

Auch THORSTEN SCHÄFER GÜMBEL bekennt sich mit seiner Partei zum
„notwendigen wirtschaftlichen Wachstum des Flughafens“, das er als
Parteichef sichergestellt sehen will. Und statt „Es muss leiser werden“
heißt es bei Thorsten Schäfer Gümbel „WIR WOLLEN DEN WELTFLUGHAFEN
INMITTEN DES RHEIN-MAIN-GEBIETS SO LEISE WIE MÖGLICH
BETREIBEN, OHNE SEINE WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG ZU GEFÄHRDEN. GLEICHZEITIG WERDEN DIE GRENZEN DES WACHSTUMS DURCH DIE GRENZEN DER BELASTBARKEIT DER MENSCHEN IN DER REGION BESTIMMT.“
Dass die Frage der Belastbarkeit ihn nicht wirklich umtreibt, sehen wir unter anderem schon daran, dass alle Aussagen zur Flughafenpolitik unter der
Kapitelüberschrift von „guter Arbeit und wirtschaftlicher Stärke“
zusammengefasst werden – unsere Lebensbedingungen, unsere Gesundheit
sind nicht mal eine eigene Überschrift wert! Dabei ist die
Besalstbarkeit der Menschen in der Region schon lange überschritten!

TAREK AL WAZIR.
In der Tat, er war mit seiner Partei nie ein Befürworter des
Flughafenausbaus. Von ihm kommt der Satz:„MIT MIR WIRD ES KEIN TERMINAL 3 GEBEN!“
Wer so etwas vor der Wahl ankündigt – und nach der Wahl mit der
Ausbaupartei Nr. 1 koaliert, dem sollten wir deutlich sagen: Nicht mit
uns!
Wer seine Versprechungen bricht, um an Posten zu gelangen, der hat uns
und auch sich verraten.

Unterstützung haben wir immer wieder von Seiten der Linken erfahren -
und da gibt es schon einige gemeinsame Ziele, aber hier in Hessen
erleben wir die Linke bisher als Oppositionspartei - und aus der
Opposition heraus ist es immer leichter, Bürgerprotest zu unterstützen.
Eine starke Opposition ist jedoch sehr wichtig.
Wie auch immer die neue Regierung hier in Hessen aussieht, wir müssen
sie daran erinnern, dass der Bau der NordWestLandebahn nur aufgrund
falscher Tatsachen und Gutachten geschehen konnte, genau wie die
damalige Ankündigung, der Ausbau würde 100.000 Arbeitsplätze schaffen.
Die neue Landesregierung wird uns nicht ignorieren können, denn wir
machen weiter -
nicht höher schneller - sondern kreativer und beharrlicher!


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr