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18. November 2019, Frankfurter Flughafen, Terminal 1

Dreihunderterste Montagsdemonstration

Harry Zeuner, Frankfurt

Wir haben viel erreicht

Sehr geehrte Damen und Herren und alle in der Luftfahrt Beschäftigten und alle von der Luftfahrt Geschädigten und alle, die Fliegen wollen, es ist nicht leicht nach der 300. Demo wieder das Wort zu ergreifen.
Man hört die Frage, was wir erreicht haben.

Ja, ohne unsere Aktivitäten wäre es noch viel schlimmer! Wir hätten kein Nachtflugverbot, es gäbe keine Anstrengungen zum passiven und aktiven Lärmschutz in der Nähe des Flugplatzes, man würde sich nicht mit einem Gesetz zum Lärmschutz befassen, würde nicht überlegen wie der Lärm durch tech-nische Maßnahmen verringert werden kann, würden sich Gerichte nicht damit befassen. Aber reicht das?

Wir müssen mit den Märchen der Luftfahrtindustrie Schluß machen, müssen aufklären!
Ja, wir brauchen einen Flugplatz. Aber 50 % der Kapazität würden ausreichen die Passagiere und Waren aus dem erweiterten Einzugsbereich von Frankfurt zu befördern. Ja, wir dürfen auch fliegen. Aber was uns belastet, ist die Dreh-kreuzfunktion, womit die Fraport Geschäfte macht.

Vor fast 65 Jahren habe ich in der Ausbildung zum Schutzmann einmal gelernt zwischen vermeidbarem und unvermeidbarem Lärm zu unterscheiden. Unver-
meidbar ist der Bedarf aus der Region, vermeidbar sind die Zulieferungen per Zubringerflügen und LKW-Transporten, z.B. aus Osteuropa, Kurzstreckenflüge
innerhalb Deutschlands. Vermeidbar sind die Flüge in der Zeit zwischen 22.00 und 06.00 Uhr und die weitgehend unnötigen Flüge in der geschützten Nacht-zeit. Vermeidbar sind die belastenden Flugrouten. Vermeidbar sind die Flüge über sehr dichter Bebauung, die verbesserungswürdigen Steig- und Sinkflüge. Vermeidbar sind darum auch die unnötig erzeugten Fein- und Ultrafeinstaub-belastungen.

Die Weltgesundheitsorganisation, die Ärzteschaft, die Statistiker und Gutachter
beschreiben und bestätigen die krankmachenden Einwirkungen durch Fluglärm und Ultrafeinstaub. Ich muß auch ständig wiederholen, daß selbst die Fraport in ihren Gutachten zur Planfeststellung darlegt, daß Lärm Streß verursacht und während der Einwirkungszeit von Streß die menschliche Zelle nicht mehr nor-mal arbeitet, Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin u.a. Hormone die Gesundheit beeinträchtigen. Dadurch werden Millionen von Menschen geschädigt, erkran-ken oder sogar sterben. Und nicht nur im Bereich Frankfurt, sondern weltweit
.
Und das alles nur, damit die Luftfahrtindustrie Gewinne macht?

Wir brauchen einen neuen Aufbruch! Wir müssen weitermachen, um die be-
troffene Bevölkerung zu schützen.

Wir müssen bundesweit die Solidarität aller Bewohner durch Bild- und Print-medien anstreben. Wir müssen die Kirchen auffordern, sich auch für das Wohl ergehen auf Erden einzusetzen. Wir müssen mit den Gewerkschaften und der
Wirtschaft reden, daß Arbeitsplätze nicht die Gesundheit und das Leben beein-
trächtigen dürfen. Wir müssen die Politiker auffordern, Gesundheit und Leben
entsprechend der Verfassung zu schützen, die notwendigen Gesetze zu be-schließen. Wir müssen mit der eingerichteten Fluglärmgruppe im Bundestag zusammenarbeiten, die z.Z. ca. 50 Abgeordnete umfaßt.

Wir müssen die Bundesregierung auffordern, die Fluglärm-Initiativen auf Augenhöhe mit der Luftfahrtindustrie an der Gesetzgebung zu beteiligen.

Fluglärm ist von den allgemeinen Lärmschutzgesetzen ausgenommen. Wir müssen fordern, daß die Luftfahrt in die allgemein gültigen Umweltgesetze integriert wird.

Wir müssen die Luftfahrtindustrie auffordern, technische Verbesserungen vor-
zunehmen, um leiser und abgasgeringer zu fliegen, technische Geräte einzu-bauen, damit bebaute Gebiete umflogen werden können, Punkt-zu-Punkt-Flüge anzustreben, alte und laute Maschinen auszusondern. Es muß geforscht werden, um leisere Flugzeuge herstellen zu können.

Wir müssen das Bundesverkehrsministerium auffordern, Routen gesetzlich festzulegen, die nachts und dichtbesiedelte Bereiche umfliegen, auch wenn dies für die Flugzeuge Umwege sind und Geld kosten. Wir müssen die Bundesregierung auffordern, Kerosin- und Umweltsteuern für die Luftfahrt einzuführen, um Wettbewerbsverzerrungen zu anderen Beförderungsunternehmen zu verhindern. Wir müssen die Bundesregierung auffordern, sichere und moderne Kommunikationsmöglichkeiten zu schaffen, die Flüge überflüssig machen.

Es ist unerträglich, daß ständig tonnenweise Kerosin über dem Pfälzer Wald abgelassen wird. Wenn die Luftfahrtunternehmen nicht in der Lage sind die häufiger auftretenden Mängel an den Flugzeugen abzustellen, dann muß der TÜV regelmäßig die Maschinen, wie im Kfz.-Verkehr regelmäßig überprüfen.

Wir müssen fordern, daß die Flugsicherung dafür sorgt, daß der Luftverkehr
nicht nur sicher und reibungslos, sondern für die Bewohner belastungsfrei abgewickelt werden kann. Es muß gefordert werden, daß der Luftraum in Europa von Einschränkungen befreit wird, um unnötige Umwege zu verhin-dern, welche die Umwelt belasten.

Wir müssen fordern, daß der Vorsitzende der DFS, Herr Scheurle, nicht mehr
gleichzeitig im Vorstand der Luftfahrtindustrie und bei der Flugsicherung tätig sein kann, weil hier Interessenkonflikte bestehen.

Wir müssen leider so lange demonstrieren bis unsere Forderungen erfüllt sind, die Bevölkerung entlastet ist, uneingeschränkt und gesund leben kann.
Wir müssen die Menschen überzeugen, daß Fliegen besonders umweltschädlich ist.

Wir müssen verstärkt mit Politikern auf allen Ebenen zusammenarbeiten und um Verständnis ringen.
Wir müssen uns aber auch selbst fragen, ob wir fliegen müssen.

Wir müssen einen neuen Aufbruch beginnen und möglichst viele Mitwirkende
rekrutieren. Wir sollten überlegen wie mit finanzieller Unterstützung der Kommunen alle Haushalte der Großregion Frankfurt im Bereich der Flugerwar-tungszonen aufgeklärt werden können.

Wir müssen vor allem denen danken, die 300 Demonstrationen am Flugplatz
organisiert und durchgeführt, Zeit, Geld und Mühen nicht geschont haben, um die Menschen gegen die finanziell übermächtige Luftfahrtindustrie zu schützen!


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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr