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15. August 2022, Hüttenkirche, Vitrollesring Mörfelden-Walldorf

Petra Schmidt, BI Mörfelden-Walldorf

Guten Tag, ich bin Petra Schmidt von der örtlichen BI gegen Flughafenerweiterung. Ich begrüße Euch ganz herzlich hier an der Hüttenkriche und am Startbahnmauerteil. Wir sind hier zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort um ein Zeichen gegen den "Streckbetrieb" von AKWs zu setzen, mit dem die Atom-Lobby eine Abkehr vom Atom-Ausstieg betreibt.

Die Bewegung gegen Flughafenerweiterung ist geprägt durch jahrzehntelange Proteste. Sie hat ihre Wurzeln in den 1960er Jahren. Die Hochphase der Startbahnbewegung war 1979-1982 und das heute noch aktive Bündnis der Bürgerinitiativen gründete sich im März 1998, nach Bekanntgabe der Ausbaupläne für eine Landebahn, den Ausbau im Süden und das dritte Terminal.

Die Inbetriebnahme der Landebahn Nord-West konnten wir bis zum Jahr 2011 hinaus zögern.

Zur Zeit wird das Terminal 3 gebaut, das im Jahr 2007 planfestgestellt wurde.

Es sollte schon längst in Betrieb sein. Aber das wird immer wieder verschoben, weil schlicht der Bedarf dafür gar nicht da ist. Mal sollte es ein Luxus-Terminal mit vielen Einkaufsmöglichkeiten werden, dann wieder sollte vorrangig ein Flugsteig für Billigflieger gebaut werden, die im Übrigen erst mittels Rabatte an den Flughafen gelockt wurden. Dieses Programm ist nun ausgelaufen, die Gebühren wurden leicht erhöht und schon ist der Billigflieger Ryan Air dieses Jahr aus Frankfurt abgezogen. Das Terminal wird also ganz klar auf Vorrat gebaut.

In Hessen soll der Kohlendioxidausstoß im Vergleich zu 1990 um 40% im Jahr 2025 sinken. Trotz Einsparungen durch Privathaushalte und Industrie ist Hessen weit entfernt von diesem Ziel. Berücksichtigt man den internationalen Flugverkehr, dann emittiert Hessen heute sogar noch fast genauso viel Kohlendioxid wie im Jahr 1990. Der Frankfurter Flughafen war 2019 alleine für 14 Mio. Tonnen CO2 verantwortlich. Das ist beinahe eine Verdoppelung seit 1990. Außerdem ist der internationale Luftverkehr auch der größte Energieverbraucher in Hessen.

Diese Zahlen sind Argument genug, dem Flugverkehr einen Riegel vorzuschieben!


Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO propagiert statt dessen nur eine Feigenblatt-Selbstbeschränkung namens CORSIA, die erst ab 2027 verpflichtend ist. Hier sollen lediglich durch Kompensationsmaßnahmen an anderer Stelle - die CO2-Steigerungen ausgeglichen werden, mehr nicht. Ansonsten setzt die Luftfahrtindustrie hauptsächlich auf die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe.

Doch Flugzeuge sind noch auf Jahrzehnte hinaus auf Standard-Kerosin angewiesen.

Die Herstellung synthetischer Kraftstoffe (PtL) mittels Strom erfordert enorme Energiemengen. Viele andere Industriezweige setzen ebenfalls auf diese Umstellung. Die benötigten Mengen Strom aus regenerativen Energien zu erzeugen, ist zur Zeit überhaupt nicht in Sicht.

Außerdem wird ein erheblicher Teil der Klimaschädigung durch Flugzeuge nicht durch CO2 sondern durch Stickoxide und Wasserdampf verursacht.

Selbst wenn alle technologischen Träume wahr werden würden: sie kämen zu spät und die Wachstumspläne fressen jeden Effizienzgewinn wieder auf. Airbus erwartet für die nächs­ten 20 Jah­re bis zu 39.000 neu­e Flug­zeu­ge, es gibt Forscher, die eine Steigerung der Passagierzahlen von rund 4 Milliarden in 2016 auf über 9,4 Milliarden in 2040 erwarten.

Deshalb bleiben wir bei unserer Forderung nach weniger Flugbewegungen! Am besten bleiben wir hier auf Corona-Niveau! Der Rückbau des Flughafens auf ein ökologisch vertretbares Maß ist das langfristige Ziel.


Viele Themen kann ich hier nur benennen: den riesigen Waldverlust durch die Flughafenerweiterung, die Frage des Ultrafeinstaubs, die Arbeitsbedingungen am Flughafen.

Einer unserer Schwerpunkte liegt auf der Reduktion von Kurzstreckenflügen, als Einstieg in die generelle Verringerung von Flugbewegungen – und zwar nicht nur in Frankfurt! Die Forderung nach einem absoluten Nachtflugverbot von 22-06 Uhr verbindet uns ebenfalls mit anderen Initiativen.

Es geht nicht nur um lokale Betroffenheit oder um ein einzelnes Problem wie Fluglärm. Der Bezug auf übergreifende Themen wie die Klimakatastrophe und unsere imperiale Lebensweise sind wichtig. Eine soziale Bewegung lebt auch von der Vernetzung mit anderen Bewegungen. Denn so ergeben sich im Kampf gegen den überdimensionierten Flughafen die Potentiale für gesellschaftliche Änderungen.

In diesem Sinne wünschen wir von den Bürgerinitiativen gegen Flughafenausbau Euch noch eine erfolgreiche Tour und uns allen ein Gelingen unserer Ziele!



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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr