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Chronik 1998:

Januar:
Der FAG-Pressesprecher Schwalm bezeichnet die Pläne zum Bau einer vierten Start- und Landebahn im Süden des bestehenden Parallelbahnsystems als wildeste Spekulation. Er behauptet, als Option blieben nur eine Erweiterung im Norden und Erbenheim

Verschiedene SPD-Politiker fordern ein Dialog mit allen Interessensgruppen und einen breiten Konsens in der Region. Nur dann sei eine Lösung tragfähig. MP Eichel kündigt an, die Landesregierung werde einen umfassenden Dialog über die Zukunft des Flughafens (!) in Gang setzen.

29.01.1998: Im vollbesetzten Saal im Palmengarten, findet eine Veranstaltung der Frankfurter Rundschau statt. Auf dem Podium sitzen u.a. der als Umweltpfarrer bekannte Kurt Oeser und die OB von Frankfurt, Petra Roth, die verspricht, es werde mit ihr keine Nordbahn im Schwanheimer Wald geben.
Februar
Der SPD-Unterbezirksvorstand faßt einen Beschluß gegen eine neue Bahn im Schwanheimer Wald.

Der Landesvorstand der SPD Hessen (Vorsitzender: Hans Eichel) ist der Meinung, daß die Diskussion über die Flughafenerweiterung in der Landespartei noch offen sei.

Der Grüne Tom Koenigs spricht sich für eine Flughafenerweiterung innerhalb des Zauns aus.

Der DGB Hessen schließt sich der Linie der Landes-SPD an: man will einen angeblich offenen Dialog, um sich offiziell nicht festlegen zu müssen.
März
05.März 1998: Zum ersten Mal trifft sich das Forum „Keine Flughafenerweiterung – für ein Nachtflugverbot von 22-06 Uhr“. An diesem Abend wird das Bündnis der Bürgerinitiativen gegründet. Das Forum hat die Einschätzung, daß der „Runde Tisch“ von MP Eichel nur dazu dienen soll, die Flughafenerweiterung möglichst geräuschlos durchzusetzen und lehnt ihn von daher ab.

Jahres-Parteitag der SPD 20./21.03.98: die Frankfurter SPD schließt eine neue Bahn nicht mehr von vornherein aus. Auf dem Parteitag kommt es zu heftigen innerparteilichen Auseinandersetzungen. Der alte Beschluß des Unterbezirksvorstandes gegen eine neue Landebahn im Frankfurter Stadtwald wird faktisch gekippt – auch wenn es offiziell heißt, er gelte weiter. Durchgesetzt wurde der angeblich offene Dialog.

21.03.98 findet eine erste Demonstration gegen den Flughafenausbau statt. Der Aufruf dazu kam von BUND, dessen Landesversammlung in Frankfurt-Schwanheim stattfindet. Noch geht es ausschließlich um die Landebahn im Schwanheimer Wald.April
Die US-Luftwaffe ist bereit, die Airbase für 300 Mio. komplett zu räumen. FAG-Sprecher Busch meint dazu, der Abzug der USA würde das Hauptproblem einer neuen Bahn nicht lösen. Der vor der Air-Base gelegen Rollweg „Sierra“ könne nicht zu einer neuen Bahn ausgebaut werden (kein Parallelbahnbetrieb möglich). Der Platz könne aber für ein drittes Terminal genutzt werden, oder es könnten Bürofunktionen vom Norden nach Süden verlegt werden.

Der von MP Eichel ins Leben gerufene Gesprächskreis beschließt am 14.05.1998 die Einleitung eines Mediationsverfahrens. Staatssekretär Rainer Baake von den Grünen stimmt dem zu. SPD und Grüne haben sich darauf verständigt, um einen offenen Konflikt im Wahlkampf zu vermeiden. Die offizielle Sprachregelung der SPD lautet, man habe keine neue Landebahn beschlossen, sondern nur beschlossen, zu prüfen.

Auch die OB von Frankfurt, Petra Roth, stimmt der Mediation zu. In dem Gremium sollen u.a. Bürgerinitiativen, Umweltverbände, Vertreter der Wirtschaft, FAG, DFS, LH, Gewerkschaften und das BM Verkehr vertreten sein. Ziel sei es, bis Ende 1999 zu klären, „unter welchen Voraussetzungen der Flughafen Frankfurt dazu beitragen kann, die Leistungsfähigkeit der Wirtschaftsregion Rhein-Main im Hinblick auf Arbeitsplätze und Strukturelemente dauerhaft zu sichern und zu verbessern, ohne die ökologischen Belastungen für den Siedlungsraum außer acht zu lassen“. Nicht Mensch und Umwelt stehen im Mittelpunkt, sondern der Flughafen.

MP Eichel (SPD) knüpft gar die Hoffnung an die Mediation, sie würde das Planungsverfahren verkürzen, da wichtige Gutachten durch sie schon in Auftrag gegeben würden.
Mediatoren werden der aus Startbahnzeiten bekannte Umweltpfarrer Kurt Oeser und der IHK-Präsident Niethammer. Sie bestimmen später den dritten Mediator, Klaus Hänsch. Er ist SPD-Abgeordneter des Europäischen Parlaments und war zeitweise dessen Präsident.

Ziel ist auch, Auseinandersetzungen wie an der Startbahn 18 West zu vermeiden, so verschiedene Mediations-Teilnehmer wie FAG-Chef Wilhelm Bender oder Kurt Oeser. Offensichtlich sind die massiven Bürgerproteste gegen die Startbahn West nicht wirkungslos geblieben.
Mai
Der Schwanheimer Wald wird zum Trinkwasserschutzgebiet erklärt
Juni
Im Wahlprogramm-Entwurf der Grünen für die Landtagswahlen ist die Grenze des ökologisch vertretbaren Wachstums im Rhein-Main-Gebiet bezüglich des Flughafens schon lange erreicht. Der Entwurf richtet sich auch gegen den Ausbau innerhalb des Zauns. Eine Kapazitätssteigerung wird abgelehnt, eine Reduktion der Flugbewegungen gefordert, ebenso wie ein Nachtflugverbot von 22-06 Uhr.

Der Landesvorstandssprecher der Grünen, Tom Koenigs, geht auf Distanz zu dem Entwurf.

Die Mitgliederversammlung der Grünen in Marburg stimmt über das Landeswahlprogramm ab: Eine Erweiterung außerhalb des Zauns wird abgelehnt, aber auch die Reduzierung der Flugbewegungen auf 300.000 wird gestrichen. Es gibt eine grundsätzliche Zustimmung zum Mediationsverfahren, nur solle es anders organisiert werden.

Die Hessische CDU spricht sich erstmals öffentlich für Bau einer weiteren Landebahn aus. Eine vierte Bahn sei nur außerhalb des umzäunten Geländes realisierbar.

Die 17 Bürgerinitiativen aus dem Bündnis haben nach 6 Wochen Diskussion beschlossen, an der Mediation nicht teilzunehmen. Die Formulierung des Mediatiosn-Zieles läßt den Schluß zu, daß der Ausbaubeschluß schon in den Köpfen ist. Das Verfahren ist ein reines Akzeptanz-Management. Auch die Umweltverbände lehnen eine Teilnahme an der Mediation ab. Es gehe nur noch um das „Wie„, nicht um das „Ob„ des Ausbaus. Die Parteien in Wiesbaden lassen nicht erkennen, daß sie sich an Mediationsergebnis halten werden.
Juli
Der Präsident der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Prof. Peter Steinacker, wünscht ebenso wie der hessische DGB-Vorsitzende Dieter Hooge und der Mediator Kurt Oeser die Teilnahme der Naturschutzverbände und BIs am Mediationsverfahren.

16.07.98: Die Mediationsgruppe tagt zum ersten Mal
August
Die Bürgerinitiativen treffen sich mit der Mediationsrunde, um auszuloten, wie ernst ihre Bedenken genommen werden. Auf Seiten der Mediatoren tut sich nichts. Die Kritik der BIs verhallt ungehört. Folglich sehen sie keine Grundlage dafür, sich an der Mediation doch noch zu beteiligen.
September
Der Präsident der IHK Frankfurt, Frank Niethammer, fordert eine zusätzliche Landebahn. Als Mediator sollte er offiziell in dem Konflikt neutral vermitteln.

21.09.1998: Die BI Kelsterbach ruft zum Picknick an der Landebahn auf. Zu Spaziergang und Führung durch den Wald kommen ca. 400 Teilnehmer.

Die BIs sagen endgültig ihre Teilnahme am Mediationsverfahren ab
Oktober
Auch der BUND sagt Teilnahme am Mediationsverfahren ab.

19.10.1998: Der Parteitag der SPD bekräftigt mit großer Mehrheit frühere Beschlüsse gegen die neue Piste. Armin Clauß und Rita Streeb-Hesse appellieren vergeblich, doch das Mediationsergebnis abzuwarten.

Keine der Landtagsparteien legt sich auf einen Standort fest, aber CDU, FDP und SPD wollen den Ausbau.
November
Der Grünen-Landeschef Tom Koenigs will sich vor der Wahl nicht mal auf den Zaun als Grenze für den Flughafen festlegen – entgegen den Aussagen im Wahlprogramm. Der drohende Flughafenausbau sei kein Knackpunkt für eine rot-grüne Koalition.

05.11.98: In der Presse wird erstmals die Kelsterbacher Bahn, d.h. die Nord-West-Bahn als mögliche Variante genannt. Es handelt sich um 280 Ha Wald, der letzten April als Bannwald ausgewiesen wurde.

06.11.98: Internationaler Flugaktionstag. Das Bündnis der Bürgerinitiativen geht ins Terminal und verteilt Flugblätter und „Tickets“. Motto: Luftverkehr als Klimakiller

14.11.98: Die TeilnehmerInnen des Landesparteitags der SPD in Wiesbaden werden vor den Rhein-Main-Hallen von zahlreichen AktivistInnen mit Transparenten und Trillerpfeifen begrüßt.

Die SPD geht ohne klare Aussage zur Flughafenerweiterung in den Wahlkampf. Sie will die Weiterentwicklung des Flughafens. MP Eichel meint aber, die Entscheidung über den Ausbau falle erst nach der Mediation. Tatsächlich dient das Gerede von „Dialog„ und „Ergebnisoffenheit„ allein dazu, den in den Köpfen zahlreicher Politiker längst beschlossenen Ausbau zu legitimieren.

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Bündnis der Bürgerinitiativen
Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr