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[19. Januar 2005]
Schwanheimer / Goldsteiner Zeitung - bvö
Für Gegner der neuen Landebahn gilt's jetzt!
Etwa 150 Bürgerinnen informierten
sich bei der Bürgerversamm-lung in Schwanheim zum Planfeststellungsverfahren
für die neue Landebahn / Ab 17. Januar 2005 liegen die Antragsunterlagen
der Fraport AG für eine vierte Landebahn und ein drittes Terminal
öffentlich zur Einsicht der Bevölkerung im Technischen
Rathaus aus / Nur bis zum 2. März 2005 können Einwendungen
beim Regierungspräsidium Darmstadt erhoben werden / Nur wer
Ein-spruch erhebt, hat im Bedarfsfall Anspruch auf Gesundheits-schutz
und Schadenersatz
Der Saal der katholischen
St. Mauritiusgemeinde war am Mittwoch Abend mehr als gut gefüllt.
Die Flughafen-Bürgerinitiative Schwanheim/Goldstein hatte
die Bevölkerung des Stadtteils zur Informationsveranstaltung
anlässlich des beginnenden Planfest-stellungsverfahrens (PFV)
zum weiteren Flughafenausbau einge-laden. Ab Montag, 17.
Januar 2005 liegen die umfangreichen Antragsunterlagen der Fraport
AG zum geplanten Bau einer vierten Landebahn für vier Wochen
im Technischen Rathaus zur Einsicht der Bürger aus —
außerdem in 56 weiteren betroffenen Städten und Gemeinden.
60 Ordner mit mehr als 17.000 Seiten Text, mehr als 300 Plänen,
38 Gutachten - Mengen von Papier, die kein Bürger durcharbeiten
kann.
Winfried Heuser, Sprecher der BI Schwanheim/Goldstein, gab deshalb
den zahlreichen Anwesenden einen Überblick über die
bisher laufende Planung, über die Art der Verfahren, die
im Gange sind und über die Möglichkeiten der Bürgerinnen
dagegen Ein-wendungen zu erheben. Bei den Ausbauplanungen für
eine weitere Landebahn sei die Nordwest-Variante in Kelsterbach
die favorisierte Lösung neben den Möglichkeiten im Nordosten
„Schwanheimer Variante" und der Start- und Landebahn
im Süden, zusammen mit dem dritten Terminal, erklärt
Winfried Heuser. Er bemängelt die fehlende Bedarfsprüfung:
„Lediglich die konsequente Erfüllung des Ziels „Hub-Funktion"
des Frankfurter Flughafens steht im Vordergrund" sagt er
und als Hauptargument führe die Fraport die Schaffung von
Arbeitsplätzen an. „Dabei droht die Verdoppelung der
Flugbewegungen von 460.000 auf rund 900.000 jährlich für
die Region" gibt Heuser zu Bedenken, „eine Menge, die
technisch sogar noch überschritten werden kann". Dabei
konnte der BI-Sprecher anhand von Tabellen nachweisen, dass die
Arbeitsplätze in den vergangenen 10 Jahren keinesfalls in
dem Maße gestiegen sind, wie die Anzahl der Passagiere zugenommen
hat.
Der Flughafenausbau bedeute für die BürgerInnen der
Region dagegen mehr Lärm und dadurch höhere Gesundheits-schädigung,
mehr Schadstoffe - die Stickoxidwerte seien heute schon überschritten
- und eine Abwertung des Wohnraums und der eigenen Immobilien.
Wichtig sei es nun für jeden einzelnen, seine Einwendungen
im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zur Landebahn geltend
zu machen. „Nur, wer seine Rechte jetzt wahrnimmt und Einspruch
erhebt, hat später auch die Möglichkeit zu klagen und
kann Gesundheitsschutz oder Schadensersatz beanspruchen"
betont Winfried Heuser. Passives Verhalten bedeute Zustimmung
zum Ausbau. Wer sein Recht des Ein-spruchs wahrnehmen möchte,
formuliere einen persönlichen Einwand, der die Beeinträchtigung
seiner Gesundheit, seines Lebensraums und die Abwertung seines
Immobilienbesitzes betrifft. Eine alternative Möglichkeit
ist die Verwendung des grünen Fragebogens, der in den letzten
Tagen an alle Haushalte verteilt wurde oder der Zugriff auf die
Textbausteine im Internet unter www.profutura.net.
Für jedes Familienmitglied kann ein Formular ausgefüllt
werden. Unterschrift nicht vergessen! Keinesfalls per e-mail senden!
Die Frist bis 2. März 2005 muss unbedingt einge-halten werden!
Winfried Heuser rät die Einwendungen bevorzugt an die Bürger-initiative
zu geben, damit sie von hier aus in großer Zahl dem Regierungspräsidium
Darmstadt übergeben werden können. Danach können
die Bürger bei einem Erörterungstermin persönlich
zu Wort kommen. Abgabemöglichkeit der Ein-wendungen innerhalb
der kommenden vier Wochen bei Winfried Heuser, An der Kreuzheck
6 oder Winfried Klein, Hegarstraße 43. Weitere Informationsveranstaltungen
im Gesundheitszentrum Schwanheim, Alt Schwanheim 6 (Seiteneingang
Am Abtshof) am Samstag, 22. Januar 2005 und am Samstag, 19. Februar
2005 jeweils von 10 bis 14 Uhr.
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