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28. September 2004
Schamlose Allianz
Senckenberg – Fraport
Das renommierte Senckenberg-Museum
spannt sich vor den Karren des größten Naturzerstörers
der Region! Das Bündnis der Bürgerinitiativen hält
die engen Verflechtungen zwischen der Senckenbergischen Naturforschenden
Gesellschaft und der Fraport AG, die bei der Vorstellung des neuen
Modells eines Riesenflugsauriers schamlos dargestellt werden,
für äußerst bedenklich. Wie neutral waren die
Gutachten, die Senckenberg für den Ausbau des Flughafens
anfertigte?
„Von den Aufgaben und Zielen der Senckenbergischen Naturforschenden
Gesellschaft hatten wir bisher eine hohe Meinung“, sagte
ein Sprecher des Bündnis der Bürgerinitiativen. „Nachdem
die Ausstellung des Saurierabgusses jetzt aber zum Anlass genommen
wird, massiv Imagewerbung für den A380 zu machen, mussten
wir Bürgerinitiativen erkennen, dass eine unheilige Allianz
besteht.“ Die traditionsreiche Bürgerinstitution, der
Naturforschung und dem Naturschutz verpflichtet, macht Werbung
für den modernen Flugriesen, für dessen ´Nest´
– ein geschmackloser Vergleich von Fraport - riesige Flächen
wertvollsten Waldes vernichtet werden um eine gigantische Flugzeugwerkstatt
zu bauen. Damit toleriert Senckenberg stillschweigend die Vernichtung
des Lebensraums seltener Tiere und Pflanzen, eines gerade deswegen
ausgewiesenen FFH-Gebietes. In Frankfurt wird der A380 dazu beitragen,
dass der Flugbetrieb erheblich zunimmt, was die Lebensqualität
der hier lebenden Menschen weiter vermindert und ihrer Gesundheit
noch mehr schadet.
Wenn man allerdings liest, wer in den Aufsichts- und Lenkungsgremien
von Senckenberg sitzt, wird einem manches klar: Die Flughafenausbaulobby
ist unter sich, vom Ministerpräsidenten bis zur Wirtschaftsprominenz.
Vor diesem Hintergrund und der auf Dauer angelegten Zusammenarbeit,
für die Fraport viel (Steuer-)Geld fließen lässt,
drängt sich die Frage auf, wie sich eine solche Verbindung
auf die Gutachten ausgewirkt hat, die Senckenberg für die
Verfahren zum Flughafenausbau geliefert hat.
Bei der gemeinsamen Präsentation des uralten und des modernsten
Riesen des Fliegens kann man aber auch auf diesen Gedanken kommen:
Der Saurier war wegen seiner Größe nicht überlebensfähig,
der A380 ist eine Fehlentwicklung genau in diese Richtung, zu
einer Zeit, in der eher der Punkt-zu-Punkt Verkehr die Luftverkehrsart
der Zukunft zu werden scheint. Dafür braucht man kleine dezentrale
Flughäfen und nicht einen noch größeren zentralen
Umsteigeflughafen für ganz Deutschland.
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