Frankfurt, den 25. Mai 2004
Ausbau des Frankfurter Flughafens
Zeitplan des Flughafenausbaus
gerissen!
Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) fühlt sich durch die heute bekannt gewordene
Verzögerung des Flughafenausbaus um mindestens zwei Jahre
bestätigt (Höchster Kreisblatt vom 25.5.2004). Der von
der Fraport geplante, schnelle Bau der neuen Landebahn scheitert
an massiven Planungsfehlern des Unternehmens. Durch den Zeitverzug
sind alle bisherigen Versprechungen der Fraport und der Landesregierung
zur Entwicklung der Arbeitsplätze und der Luftfahrt am Frankfurter
Flughafen hinfällig. „Statt weiter jahrelang dem Ausbauwahn
zu huldigen, sollte ab sofort die Zukunft des Rhein-Main-Gebietes
mit dem bestehenden Flughafen ohne neue Landebahn geplant werden“,
fordert BUND-Vorstandssprecherin Brigitte Martin angesichts der
aktuellen Entwicklung.
Der BUND hatte bereits im letzten Sommer
vorhergesagt, dass der Zeitplan der Fraport, der die eine Inbetriebnahme
der geplanten Landebahn für 2006 vorsah, nicht eingehalten
werden kann. Monate später hatte der Vorstandsvorsitzende
der Fraport AG, Wilhelm Bender, dann eine Verzögerung um
ein Jahr eingestanden. Doch auch diese Darstellung hatte der BUND
als unglaubwürdig zurückgewiesen, weil der Bau und das
Genehmigungsverfahren in nur drei Jahren nicht realisierbar seien.
Tatsächlich musste dann die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens
vom Herbst 2003 dann auch auf den Herbst 2004 verschoben werden.
Selbst diese Verschiebung genügt nach
Darstellung des Höchster Kreisblatts nun nicht mehr. Bei
der genannten Verzögerung um mindestens zwei Jahre wäre
frühestens im Herbst 2006 mit der Einleitung des Planfeststellungsverfahrens
zu rechnen.
Selbst wenn man den unrealistisch kurzen
Zeitraum von nur drei Jahren, den die Fraport AG für die
Dauer des Genehmigungsverfahrens und des Baus der neuen Landebahn
ansetzt, ernst nähme, ergäbe sich daraus ein frühester
Betriebsbeginn zum Herbst 2009 bzw. zum Sommerfahrplan 2010. Sämtliche
Prognosen in den Planungsunterlagen der Fraport AG reichen aber
nur bis zum Jahr 2015.
Für den BUND steht die Region
nun erneut am Scheideweg. Denn zwischen der Inbetriebnahme und
dem Planungshorizont liegt lediglich ein Zeitraum von fünf
Jahren. Alle Angaben zur Arbeitsplatzentwicklung und zur Verkehrsleistung,
die in den letzten Jahren diskutiert wurden, sind schlagartig
bedeutungslos. Hinzu kommen die steigenden Ölpreise, die
gerade die Kostenstruktur der Luftfahrt und damit alle mit ihr
verbundenen Wirtschaftsverflechtungen hart trifft. „Die
Sachdiskussion fängt wieder bei Null anfangen“, fordert
Brigitte Martin vom BUND.
Rückfragen beantwort Ihnen
Thomas Norgall, Naturschutzreferent des Bund Hessen
BUND Hessen
Triftstr. 47, 60528 Frankfurt/M. - Niederrad
Telefon: 069 - 67 73 76 14 - Telefax: 069 - 67 73 76 20
eMail: thomas.norgall@bund.net
www.bund-hessen.de
Übersicht
Presseinformation BUND
|