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Frankfurt, den 09. August 2007
Nachtruhe ist keine
Verhandlungsmasse!
Ministerpräsident Roland Koch muss sich zum Junktim
zwischen Ausbau und Nachtflugverbot bekennen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) warnt anlässlich der ergänzender
Forderungen an einen "Anti-Lärm-Pakt" durch den
Raunheimer Bürgermeister Thomas Jühe vor einer Aufweichung
der Zusagen zum Nachtflugverbot von 23 bis 5 Uhr. "Die Nachtruhe
ist keine Verhandlungsmasse, sondern Voraussetzung für die
Gesundheit der Menschen", stellt Brigitte Martin, Vorstandssprecherin
des BUND Hessen, klar. Sie fordert Ministerpräsident Roland
Koch, der seit Wochen zur Diskussion um das Nachtflugverbot schweigt,
auf, sich in seiner heutigen Regierungsbilanz nachdrücklich
zu seinem Junktim zwischen Ausbau und Nachtflugverbot zu bekennen.
Der BUND bemängelt, dass die Forderung
zum Nachtflugverbot in den Jühe-Vorschlägen nicht einmal
mehr vorkommt. Statt dessen wird die Forderung zu einem Finanzausgleich
für die vom Lärm besonders betroffenen Städte und
Kommunen erhoben, weil sich dort die Sozialstruktur ändern
und die Kommunen deshalb vor besondere Aufgaben gestellt sein
werden. Der BUND sieht mit Sorge, dass unter dem anhaltenden Widerstand
der Lufthansa in Verbindung mit der vielsagenden Schweigsamkeit
des Minister-präsidenten nun ein Ebenenwechsel in der Diskussion
entstehen könnte. Eine Haltung "Finanzausgleich statt
Nachtflugverbot" lehnt der BUND aber strikt ab. "Der
Finanzausgleich ist nötig, hat aber nichts mit einem Anti-Lärm-Pakt
zu tun", erklärte die Vorstands-sprecherin.
Auch einen Handel "Mehr Lärmschutz
am Tag und für zeitlich unbegrenztes Fliegen in der Nacht"
lehnt der BUND ab. Unver-zichtbar sind vielmehr weitere Zugeständnisse
der Luftfahrt zum Lärmschutz am Tag und in der Nacht. Wenn
hierfür Zeit benötigt würde, dann müsse die
Landesregierung mit der Planfeststellung eben warten. Ausdrücklich
unterstützt der BUND die Kritik Jühes am bisherigen
Verhalten der Luftfahrt. Brigitte Martin: "Fraport, Flugsicherung
und Lufthansa haben jahrelang gemauert".
Der BUND erinnert daran, dass nach dem Willen
der Fraport AG trotz der Diskussion um das Nachtflugverbot nachts
mehr geflogen als jemals zuvor werden soll. So sieht der Ausbauantrag
in den beiden Nachtstunden außerhalb des sechsstündigen
Ruhefensters von 23 bis 5 Uhr 150 Nachtflüge vor. Damit würde
rechnerisch zur Einschlafzeit von 22 bis 23 und in den frühen
Morgenstunden von 5 bis 6 Uhr mehr als ein Flugzeug pro Minute
starten oder landen.
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beantworten Ihnen
Thomas Norgall, Naturschutzreferent des BUND Hessen
Telefon 069 – 67 73 76 14, Telefax: 069 - 67 73 76 20,
Handy 0170 - 2277238
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