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Frankfurt am Main, gemeinsame Pressemitteilung von BUND und NaturFreunde Hessen vom 3.11.2025

Landesregierung will Schutz des Bannwaldes und Naturwaldes schwächen

BUND Hessen und NaturFreunde Hessen kritisieren geplante Änderungen am Hessischen Waldgesetz scharf

Mit großer Sorge reagieren der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) und die NaturFreunde Hessen auf den geplanten Gesetzentwurf zur Änderung des Hessischen Waldgesetzes (HWaldG). Wenn das Gesetz so in Kraft tritt, schwächt es den Schutz des Bann- und Naturwaldes erheblich und stellt zentrale Grundsätze des hessischen Waldschutzes infrage.

Bisher ist im HWaldG genau festgelegt, in welchen Fällen der Schutz von Bannwäldern zugunsten überwiegender öffentlicher Interessen aufgehoben werden darf, etwa beim Ausbau der Schienenverkehrsinfrastruktur. Im neuen Entwurf wurde diese Aufzählung jedoch gestrichen. „Fehlen klare Vorgaben, was das Gesetz als überwiegendes öffentliches Interesse definiert, wird der Begriff zur bloßen Auslegungssache und damit zur potenziellen Rechtfertigung für nahezu jedes Vorhaben, das mit einer Rodung oder Nutzungsänderung von Wäldern einhergeht,“ warnt Jörg Nitsch, Landesvorsitzender des BUND Hessen. „Jede Rodung schadet dem Klima, der Natur, den Tieren und den Menschen, die dort Erholung suchen. Eine solche Gesetzesänderung ist nicht hinnehmbar.“

Besonders kritisch sehen die Verbände auch, dass der neue Entwurf nicht mehr klar definiert, unter welchen Bedingungen die Gewinnung von Rohstoffen als Grund für die Aufhebung des Bannwaldschutzes legitim ist. „Künftig könnte selbst dann im Bannwald gerodet werden, wenn die Rohstoffgewinnung keine überregionale Bedeutung hat und der Rohstoff ebenso außerhalb des Bannwaldes verfügbar wäre. Der Abbau allein könnte damit als Begründung genügen – ein klarer Rückschritt im hessischen Waldschutz“, mahnt Jürgen Lamprecht, Vorstandsmitglied der NaturFreunde Hessen. „Dabei zeigt die Auskiesung am Langener Waldsee eindrücklich, wie zerstörerisch sich der Abbau in Bannwaldflächen auf das Ökosystem des Waldes auswirken kann.“

Naturwaldflächen künftig weniger rechtlich geschützt

Was für den Bannwald gilt, trifft auch Naturwaldflächen. Besonders großflächige Naturwälder könnten durch unklare Berufungen auf ein überwiegendes öffentliches Interesse ihren rechtlichen Schutz verlieren. BUND Hessen und NaturFreunde Hessen kritisieren dies scharf, zumal die Landesregierung zugleich die Abschaffung der „Gebiete für die natürliche Waldentwicklung“ nach § 29 im Hessischen Naturschutzgesetz (HeNatG) plant. Damit bliebe der rechtliche Schutz der Naturwälder deutlich hinter den Anforderungen eines wirksamen Waldschutzes zurück. Die Verbände fordern die Landesregierung auf, verbindliche rechtliche Regelungen zum Schutz von Bann- und Naturwäldern im HWaldG zu verankern, statt für eine weitere Aushöhlung bestehender Schutzbestimmungen zu sorgen. „Wenn die aktuelle Landesregierung die Zusage ihrer Vorgängerin fortführt, alle Naturwaldentwicklungsflächen größer als 100 Hektar als Naturschutzgebiete auszuweisen, wäre das ein klares Signal, dass sie ohne wenn und aber hinter dem Schutz dieser wertvollen Wälder steht“, macht Jörg Nitsch deutlich.

Windkraftausbau darf nicht auf Kosten des Waldes gehen

Ging das Anlegen eines neuen Waldweges, der als Zuweg zu Windkraftanlagen diente, bislang mit einer Ersatzaufforstung an anderer Stelle einher, ist dies nach neuem Gesetzentwurf waldrechtlich nicht mehr notwendig. Faktisch würde diese Änderung zu einem deutlichen Rückgang der Waldflächen führen, die jedoch eine hohe ökologische und klimatische Schutzfunktion besitzen. „Wir stehen uneingeschränkt hinter dem dringend notwendigen Ausbau der erneuerbaren Energien“, betont Jörg Nitsch. „Doch dieser Ausbau darf nicht auf Kosten unserer Wälder gehen. Echter Klimaschutz kann nur im Einklang mit der Natur gelingen.“


Weitere Informationen

Die gesamte Stellungnahme des BUND Hessen und der NaturFreunde Hessen zur Änderung des hessischen Waldgesetzes finden Interessierte hier.


Pressestelle BUND Hessen

Andrea Mateja
069 677376 43
presse@bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

BUND Landesverband Hessen e.V.
Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main 

 Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Hessen e.V., Jörg Nitsch (v.i.S.d.P.), Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt am Main.
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