28. Mai 2008
Kelsterbacher
Wald von Umweltschützern besetzt
Vorhandenes Areal des Kelsterbacher „Waldhäuschens“
soll zu einem Widerstands-Zentrum ausgebaut werden
In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai 2008
wurde das Gelände um das Kelsterbacher Waldhäuschen
von Aktivist/Innen mehrerer Umweltinitiativen besetzt. Das Gelände
befindet sich inmitten der geplanten „Landebahn Nord-West“
des Frankfurter Flughafens.
Der Kelsterbacher Wald ist bei der umliegenden
Bevölkerung ein beliebtes Naherholungsziel mit mehreren Gattern
für einheimische Wildtiere. Taucher aus ganz Hessen begeistern
sich für die klare und reichhaltige Unterwasserwelt des Mönchwaldsees.
All dies soll den Interessen eines wuchernden Konzerns geopfert
werden.
Nach Ansicht der Aktivist/Innen erfolgte
die Besetzung des Geländes zu genau dem richtigen Zeitpunkt:
„Seit dem 19. Mai verhandelt Fraport die vorzeitige Übertragung
des Kelsterbacher Waldes. Eine Besetzung nach einer Übereignung
des Geländes an den Konzern wäre weitaus schwieriger
gewesen“.
Bei den mehr als 250 ha Wald die gerodet
werden sollen, handelt es sich vorwiegend um Bannwald, einem Wald
der höchstmöglichen Schutzstufe. Zusätzlich wurde
er als FFH-Gebiet klassifiziert mit streng geschützten Vertretern
aus Flora und Fauna.
„Der Wald ist als natürlicher
Filter gegen Lärm und Schadstoffe unverzichtbar. Die nach
einer Rodung verbleibenden Waldinseln haben keinerlei Überlebenschance
– Schadstoffzunahme und Windwurf werden ihnen vollends den
Garaus machen. In Zeiten eines rasant voranschreitenden Klimawandels
ist der Ausbau des Flughafens unverantwortlich“, so eine
Besetzerin.
Neben der Unterstützung der Stadt Kelsterbach erhoffen sich
die Umweltschützer in nächsten Tagen und Wochen großen
Zuspruch und vielfältige Unterstützung durch die umliegende
Bevölkerung. Material-, Sach- und Verpflegungsspenden werden
gerne angenommen.
„Nur mit Hilfe vieler Besucher wird
es uns gelingen, hier eine dauerhafte Anlaufstelle für interessierte
Mitstreiter und Besucher aufzubauen. Schön wäre es,
wenn am kommenden Sonntag, den 1. Juni, besonderes viele Menschen
in den Kelsterbacher Wald kämen“, so einer der Aktivisten.
Wie an jedem ersten Sonntag im Monat ist
an diesem Tag der Kaffee- und Kuchenstand ab 14:30 reichlich gedeckt.
IG Ökoflughafen
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