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Kelsterbacher Wald, 29. Juli 2008

Polizei setzt auf Eskalation - Martialisches Polizeiaufgebot im Kelsterbacher Wald - Umweltzerstörung soll mit Staatsgewalt durchgesetzt werden/

Gestern Abend im Waldbesetzungs-Camp gegen den Flughafenausbau:

Plötzlich fahren 7 Kleinbusse der Polizei vor, die Türen geöffnet, in
jedem sitzen mehrere Polizeibeamte: Schwer gepanzert und bewaffnet,
bereit herauszuspringen. Unter den Polizisten ist auch eine BFE
(Beweissicherungs- und Festnahme Einheit), eine speziell für das
Vorgehen gegen Aktivist_innen ausgebildete Polizeieinheit.

Während die Polizei sich noch um das Camp herum verteilt, haben die
Waldbesetzer_innen bereits verschiedene in den Baumkronen errichtete
Plattformen erstiegen. Man versucht sich ein Bild von der Lage zu
machen: Ein Teil der Polizeieinheiten ist unmittelbar vor dem Camp
stationiert, ein weiterer Teil steht einige hundert Meter entfernt,
bereit zum Eingreifen. Es sind aber auch Angestellte der FRAPORT AG im
Wald: Mehrere Teams haben einige Kilometer Netze gespannt, um
Fledermäuse zu fangen, begleitet werden sie von einem Großaufgebot des
FRAPORT eigenen Sicherheitsdienstes, bewaffnet mit Pfefferspray und
Schlagstöcken.

Nach längerer Zeit erscheint Peter Seiler, der für das Camp zuständige
Leiter der SOKO Flughafen. Er wiegelt Proteste der Besetzer_innen ab,
tut als wäre nichts geschehen und erklärte den Sinn des Einsatzes: In
den letzten Wochen ließ die FRAPORT nachts immer wieder Fledermäuse
einfangen. Umweltaktivist_innen konnten dies häufig durch das Erzeugen
von Lärm behindern. Die eintreffende Polizei stellte jedesmal fest, dass
weder Mensch noch Material zu Schaden kamen und es sich bei der Aktion
um keine Straftat handelte. Daher fuhr die Polizei jedesmal ab. Herr
Seiler sagte aber gestern, da die Arbeiten nicht vorankämen, werde sich
die Polizei in Zukunft juristische Begründungen suchen, um gegen solche
Aktionen vorzugehen. Kurz nach dem Gespräch fuhr die Polizei wieder ab.

Zum Hintergrund: Das Einfangen von Fledermäusen mit Fangnetzen gehört zu
jenen Maßnahmen, mit denen die FRAPORT AG die Rodung des Kelsterbacher Waldes vorbereitet. Die Tiere sollen umgesiedelt und ihre Nisthöhlen verschlossen werden. Allerdings ist nicht hinreichend geklärt, ob die Tiere eine Umsiedlung überleben werden. Das alles passiert, obwohl in
diesem Wald streng geschützte, seltene Fledermausarten leben.

Elke Grühn, eine Aktivistin aus dem Camp zu den Vorfällen der letzten
Nacht: "Wir werten die Eskalation der Polizei gegen uns als eine direkte
Drohung.Die zuständigen Beamten geben immer wieder vor auf Deeskalation
zu setzen. Aber sie haben gezeigt, dass sie bereit sind, mit Gewalt und
Drohungen Umweltzerstörung auch gegen friedlichen Protest durchzusetzen.
Wir verurteilen die Eskalation der Polizei aufs schärfste. Wir fordern
die FRAPORT auf, sofort die Zerstörung des Waldes zu beenden."

Waldtelefon für Rückfragen: 0175-8335958

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Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 - 06 Uhr