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21. August 2008
Wegen der rückläufigen Nachfrage am Frankfurter Flughafen wird der Bau
der geplanten Landebahn nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD)
immer fragwürdiger. Auf diese Weise entfalle das einzige juristisch
ausschlaggebende Kriterium für den Ausbau.
Im Juli war das Passagieraufkommen auf Deutschlands größtem Flughafen
gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,4 Prozent gesunken. (Hiervon führt der
Flughafenbetreiber Fraport 0,4 Prozentpunkte auf die Streiks bei
Lufthansa zurück.) Im Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau
hatte das hessische Verkehrsministerium der Prognose eines
kontinuierlich steigenden Bedarfs höchste Priorität vor allen anderen
Argumenten eingeräumt.
"Der Preis für das immer knappere Öl erreicht bislang unvorstellbare
Höhen und wird in Zukunft weiter steigen. Vor diesem Hintergrund scheint
die Annahme permanenter Zuwächse zunehmend fragwürdig", erklärt Werner
Geiß, Flugverkehrsexperte des VCD Hessen.
Geiß setzt auf die Einsicht einer möglichen neuen Landesregierung. "Der
Flughafenausbau muss bei Koalitions- und Tolerierungsverhandlungen ein
entscheidendes Thema sein. Die Menschen in Hessen erwarten von einer
neuen Regierung eine neue Verkehrs- und Umweltpolitik, das muss auch der
SPD-Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti klar sein. Noch besteht die
Chance, eine Fehlinvestition zu verhindern."
Für den Verkehrsclub steht die geplante Erweiterung im Widerspruch zu
den aktuellen politischen Bemühungen um die Aufwertung der
Rhein-Main-Region. Werde der Flughafen wie geplant ausgebaut, drohe
weiten Teilen der Region die Unbewohnbarkeit.
Jan M. Stielike
Verkehrsreferent
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Landesverband Hessen
Wilhelmsstraße 2
34117 Kassel
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