Pressemitteilung der Umweltaktivisten gegen den Flughafenausbau Frankfurt
Kelsterbach, den 9. September 2009
Letzte Bäume in Nähe des ehemaligen Waldbesetzer-Camps trotz Protest gefällt
Waldarbeiter halten Sicherheitsmaßnahmen nicht ein
Trotz Protests fielen am Dienstagabend die letzten Bäume, die sich in Nähe des ehemaligen Widerstandsdorfes befanden. Dabei gefährdeten Waldarbeiter die Sicherheit von Flughafengegnern, die in unmittelbarer Nähe demonstrierten.
Zwei Tage zuvor sponnen sich zehn Umweltschützer netzartig mit farbiger Wolle am Zaun zum früheren Campeingang ein. Zweck dieses Mahnpostens war sowohl ein symbolischer Protest gegen die Abholzung des Bannwaldes, als auch die Behinderung der Fällung der nahstehenden Bäume.
Die Ausbaugegner möchten nicht hinnehmen, dass ein Waldgebiet, welches kurz zuvor noch als FFH-Gebiet ausgewiesen und Eigentum der Kelsterbacher Bürger war, sinnlos zerstört wird. Das Hauptargument der Flughafenbetreiberin Fraport, Arbeitsplätze für die in der Region lebende Bevölkerung schaffen zu wollen, wurde spätestens mit der Verkündung des neuen Flughafenchefs, Stefan Schulte, ad absurdum geführt. Demnach wird der Bau des Terminals 3, welches den Hauptanteil der neuen Arbeitsplätze schaffen sollte, angeblich um zwei Jahre verschoben. "Man müsse erstmal die Entwicklung der Wirtschaftslage abwarten", so Stefan Schulte in einem FAZ-Interview.
"Man darf gespannt sein, ob das Terminal überhaupt gebaut wird", sagt Umweltschützerin Aglaia Abel. "Fraports Vorgehendsweise ist exemplarisch: Ein überzogener Bedarf an Infrastruktur wird prognostiziert und beantragt dann jedoch nicht realisiert. Beispiel hierfür ist die nur halb gebaute A380-Halle. Damals argumentierte die Flughafenbetreiberin mit dringendem Bedarf, der sich, wie man heute weiß, in absehbarer Zeit nicht erfüllen wird. Die Menschen vor Ort haben außer eine schlechtere Lebensqualität nichts davon", entrüstet sich die 26-jährige.
Der Protest der Umweltschützer lief unvorhersehbar ins Leere, da die Waldarbeiter sich nicht an die geltenden Sicherheitsbestimmungen hielten und eine Gefährdung der Umweltschützer fahrlässig in Kauf nahmen. Der Abstand zwischen Mahnposten und gefällten Bäumen betrug lediglich 7 m. Durch potentiell niederschlagende Äste war die Unversehrtheit der Protestler gefährdet. Nach Abholzung der letzten Bäume beendeten die Ausbaugegner ihre Aktion. "Wenn die Waldarbeiter die Sicherheitsbestimmungen eingehalten hätten, hätte der Mahnposten vorher geräumt werden müssen", beschwert sich Jens Wiegand
Rückfragen an:
Aglaia Abel - 0163 5801084
Jens Wiegand - 0178 8112946
Bilder des Mahnpostens können auf Nachfrage angefordert werden
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