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29. November 2006
Bürgerinitiative Luftverkehr Offenbach (BIL)
Auch nach einer
Verlagerung des Ticona-Werkes kommt der Flughafenausbau nicht!
Endlich haben Landesregierung und Fraport
AG nach über einem Jahrzehnt des Leugnens erkannt, dass das
Ticona-Werk der Nordwestbahn entgegensteht. Die Ausbaugegner haben
das schon immer gesagt. Zunächst wurde in den Planungsunterlagen
dieses Werk schlichtweg vergessen, dann die Gefahr auf Grund eines
windigen Gutachtens der Fraport kleingeredet. Dies zeigt wieder
einmal, wie schlampig die Planungsunterlagen verfasst sind. Und
das ist auch der Grund, weshalb die Entscheidung über den
Ausbau so lange dauert - es sind nicht die bösen Ausbaugegner.
Wenn jetzt Ticona verlegt werden sollte - es handelt sich bislang
nur um Absichtserklärungen - dann wäre damit aber nur
ein kleines Mosaikssteinchen der zahlreichen Ausbauhindernisse
aus dem Weg geräumt. Das Vogelschlag- und damit verbundene
Absturzrisiko ließe sich nur dann vermeiden, wenn der Main
verlegt werden würde. Das kann selbst die Hess. Landesregierung
nicht. Die anderen Ausbauhindernisse, wie etwa Fluglärm und
die Nähe zum Airrailcenter, die Verletzung der Planungshoheit
der Gemeinden, die stärkere Belastung der öffentlichen
Verkehrswege, der weiter wachsende Schadstoffeintrag bleiben Ausbauhindernisse.
Die Inbetriebnahme der neuen Bahn im Jahre 2011 (wir erinnern
uns, zunächst war 2006 geplant), erweist sich nach wie vor
als Wunschtraum.
Es sieht auch so aus, als dass sich der Flughafenbetreiber - wieder
einmal - als Arbeitsplatzvernichter betätigen würde.
Die 1.000 Ticona-Arbeitsplätze drohen - zumindest im Rhein-Main-Gebiet
- wegzufallen, das Werk wird nicht hier wieder aufgebaut werden.
Anders lässt sich die Ankündigung, man wolle eine Auffanggesellschaft
für die Mitarbeiter gründen, nicht verstehen. An dieser
Gesellschaft soll neben Fraport auch das Land Hessen beteiligt
sein - also wir, der Steuerzahler. Wir zahlen die nachlässige
Planung und die Wunschträume von Regierung und Fraport.
Der Ausbau wird auch immer teurer, und somit zu teuer. Die heutige
Börse hat dies schon erkannt, die Notiz für die Fraport-Aktien
ist gefallen. Die Lufthansa, der Hauptkunde Fraports, hat schon
davor gewarnt, dass die Start- und Landegebühren nicht teurer
werden dürften, sonst wende man sich anderen Flughäfen
zu. Wie aber als durch eine Erhöhung der Start- und Landegebühren
will man die 650 Millionen Euro, die Fraport für den Wegzug
von Ticona zahlen soll, wieder hereinbekommen?
Bei Rückfragen: Hartmut Wagner, Tel.
01714751592
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