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29. November 2006
IGF-Stellungnahme
zur Ticona-Verlagerung und dem Flughafenausbau
Die geplante Nordwestbahn am Frankfurter Flughafen und das Chemiewerk
Ticona sind am gleichen Standort nicht zu vereinbaren. Dies zeigen
die jetzt bekannt gewordenen Pläne, das Ticona-Werk in Kelsterbach
zu schliessen und an einen anderen Standort zu verlagern. Dirk
Treber erinnert daran, dass dies nach dem Kauf des ehemaligen
Caltex-Geländes durch die Fraport AG die zweite große
Gewerbefläche ist, die für die Erweiterung des Frankfurter
Flughafens mit sehr viel Geld aufgekauft wird.
Für die vorgesehene Beschäftigungsgesellschaft der ehemaligen
Ticona-Mitarbeiter werden mit hoher Wahrscheinlichkeit auch erhebliche
Steuermittel aufgewendet werden müssen.
Hintergrund der Ticona-Verlagerung ist die frühe politische
Festlegung von Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und der
Hessischen Landesregierung auf die Flughafenausbauvariante: Nordwestbahn.
Diesem Ziel soll sich alles in der Rhein-Main-Region unterordnen,
obwohl die Grenzen der Belastbarkeit bereits jetzt erreicht sind.
Zusätzlicher Flächenverbrauch, erhebliche Eingriffe
in Natur und Landschaft sowie eine weitere Zunahme des Fluglärms
im Rhein-Main-Gebiet lassen sich mit Geld nicht ausgleichen. Die
weitere Förderung der Monostruktur Flughafen Frankfurt verstärkt
die strukturpolitischen Abhängigkeiten für die Städte
und Gemeinden in der Rhein-Main-Region und zerstört einen
gewachsenen und vielfältig entwickelten Wirtschafts- und
Arbeitsmarkt. Auf der Strecke bleibt die Lebens- und Umweltqualität
der hier lebenden und arbeitenden Menschen.
Abschließend weist Dirk Treber darauf hin, dass die Rhein-Main-Region
keinen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens benötigt.
Stattdessen ist sofort ein umfassendes Konzept zur Reduzierung
des Fluglärms und ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr zu
realisieren.
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