|
29. November 2006
SPD Landtagsfraktion
Walter:
Kochs Fehler kostet Ticona-Beschäftigte Arbeitsplätze
und Fraport 650 Millionen Euro
Die Mitarbeiter von Ticona und die Firma Fraport zahlen nach Ansicht
des SPD-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Walter die Zeche für
den politischen Fehler des Ministerpräsidenten, sich vorzeitig
auf die Nordwest-Variante für die neue Landebahn festzulegen.
„Kochs Fehler kostet Ticona-Beschäftigte Arbeitsplätze
und Fraport 650 Millionen Euro“, sagte Walter am Mittwoch
in einer ersten Reaktion auf die Ankündigung der Fraport
AG.
Walter erinnerte daran, dass die SPD-Fraktion immer wieder darauf
hingewiesen habe, dass der Parallelbetrieb von Ticona und der
neuen Landebahn nicht möglich sei. „Die Landesregierung
hat dies lange geleugnet. Die Vereinbarung mit Ticona bestätigt,
dass wir Recht hatten“, sagte Walter. Es sei ein haarsträubender
Fehler Kochs gewesen, dass Sicherheitsrisiko Ticona zunächst
völlig zu ignorieren.
Das handwerkliche Unvermögen der Landesregierung führe
auch zu weiteren zeitlichen Verzögerungen bei der Inbetriebnahme
der Landebahn. „Fraport spricht jetzt von einer Inbetriebnahme
2011.“
Große Fragezeichen sieht Walter hinsichtlich der Verlagerung
des Ticona-Werks und der Zukunft der Arbeitsplätze. So werde
von einem Teil der Medien gemeldet, Ticona ziehe in den Industriepark
Hoechst, andere gingen davon aus, dass die Produktion nach Leuna
verlagert werde. „Dann gehen in Hessen dauerhaft 1000 Arbeitsplätze
in der Industrieproduktion verloren. Das wäre ein weiterer
schwerer Schlag für den Chemiestandort Hessen.“
Walter forderte Ministerpräsident Koch auf dafür zu
sorgen, dass die angekündigte Beschäftigungsgesellschaft
nicht zu einer Arbeitslosigkeit auf Raten führe. „Diese
Beschäftigungsgesellschaft darf nicht dazu führen, die
Ticona-Beschäftigten in Sicherheit zu wiegen und sie dann
in die Arbeitslosigkeit zu entlassen.“
|
|